Nackt (DE 2002)

Da könnte sich Doris Dörrie mit dieser Story zu meiner neuen Hass-Drehbuch-Schreiberin entwickelt haben...
Denn selten habe ich solch unnötiges, pseudo-philosophisches Geschwafel in einem Film hinnehmen müssen. Das Ganze Gerede und Gelaber ist nicht nur langweilig, sondern auch belanglos, sinnlos, und vor allem nutzlos. Ich kann nur hoffen das Frau Dörrie hier nicht aus eigenen Erfahrungen spricht, der wer Beziehungen so dermaßen totredet, der hat den Rausschmiss nicht anders verdient. Selbst solch "stylische" Einfälle wie die Papiertüten-Szene oder das Mitsingen von Hintergrundsongs wirkte sehr aufgestzt, und verfehlte somit seine Auflockerungs-Wirkung komplett. Frage mich außerdem warum man den besser passenden Buch-Titel (Happy) nicht beibehalten hat. Doch wenn man schon keine sympathischen Figuren besitzt, muß man den Zuschauer wohl mit etwas nackter Haut locken.
Von mir gibts genau einen lausigen Punkt, weil Makatsch und Co. zweifellos gut schauspielern können, dies aber nix nutzt, wenn man in solch einem Machwerk agieren muß.

Die grundlegen Probleme der Paare waren ja ganz interessant. Vorallem die von Führmann und Makatsch waren gut gespielt und geschrieben. Aber nach der Tastprobe empfand ich das geschwollene Gelabber doch als zutiefst Pseudo. Bewusst geschollen metaphorisch gesprochen um den ganzen eine tiefere Bedeutung bei zu messen, dabei blieben die Ausführungen für mich doch sehr oberflächlich. Naja eher durchschnittlicher Film der einem nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Kleiner Bonus von 1 Punkt für die hübschen Frauen. ;)

Sechs zickige Großstadt-Yuppies betreiben wortreich eitle Beziehungsnabelschau. Da wird lamentiert, philosphiert und spitzzüngig gestichelt, daß sich die Balken biegen, aber irgendwie bleibt alles zemlich belanglos und oberflächlich. Das altkluge Geschwätz nervt irgendwann tierisch und auch die Tatsache, daß das Ganze als Komödie daherkommt, hilft nicht weiter. Irgendwie geben die Thirty-Somethings da ein jämmerliches Bild ab. Man ist kultiviert, schlagfertig und gesellschaftlich sattelfest, doch da, wo sich eigentlich die Abgründe auftun sollten, herrscht nur gähnende Boulevardkomödienleere.