 | Silent Night - Und morgen sind wir tot (2021) | | (NEU) Kommentar von Colonel 12.12.2025 11:16 Uhr | Eine alte Clique trifft sich an Weihnachten zu einem letzten Fest, denn das Ende der Welt naht. Eine ominöse Giftwolke macht sich auf den Weg die Menschheit zu überrollen. Obwohl die Grundidee interessant ist und einen bitterbösen Abend verspricht , wird diese in keiner Weise voll ausgespielt und wirkt lieblos zusammengeschustert. Was für eine Art Film man hier vor sich hat, wird kaum deutlich. Weder das Weihnachtsthema noch die inneren Konflikte der Figuren entfalten besondere Wirkung – die Geschichte könnte genauso gut zu Ostern oder an einem beliebigen Freitag im Juni spielen. Auch die Frage „Wähle ich den Freitod oder stelle ich mich dem Schicksal?“ bietet erstaunlich wenig emotionale Reibung oder moralische Zuspitzung. Kurz flammt etwas Gruppendynamik auf, als Sandra in Champagnerlaune vor allen bekennt, dass sie es bedauert, nie mit James geschlafen zu haben – während sowohl James als auch ihr Ehemann Tony daneben sitzen. Doch selbst aus dieser Konstellation entsteht keine echte Spannung. Und so zieht es sich durch den ganzen Film. Da wäre deutlich mehr möglich gewesen.
Unterm Strich bleibt ein weihnachtlicher Endzeitfilm, bei dem weder Weihnachts- noch Endzeitstimmung wirklich aufkommen will. | |
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 | Die Rosenschlacht (2025) | | (NEU) Kommentar von Colonel 12.12.2025 11:13 Uhr | Die Rosenschlacht ist, anders als das Filmposter vermuten lässt, kein kammerspielartiger Ensemble-Film à la Der Gott des Gemetzels oder Der Vorname. Im Mittelpunkt steht die Beziehung von Ivy und Theo: ihr Kennenlernen, ihr scheinbarer Aufstieg zum „Power Couple“ und schließlich der schleichende Zerfall ihrer Ehe. Das ist stellenweise komisch, manchmal tragisch und oft schlicht unangenehm, wird aber selten wirklich konsequent ausgespielt. Gerade in der ersten Hälfte hätte der Stoff deutlich mehr Biss und schwarzen Humor vertragen.
Zunächst beobachtet man die beiden mit einer gewissen Distanz, doch ab der zweiten Hälfte gewinnt der Film an Fahrt. Die Beziehung wird zunehmend toxisch, eine Eskalationsspirale setzt ein, und man fragt sich unweigerlich: Wo sind die beiden falsch abgebogen?
Unklar bleibt jedoch, welche Aussage der Film eigentlich treffen will. Geht es um das Ungleichgewicht, das mit Kindern entsteht? Oder darum, wie ein übergroßes Ego eine Beziehung langsam auffrisst? Das entscheidet wohl jeder für sich. Frisch wirkt immerhin, dass hier die Frau als rücksichtslosere Figur gezeichnet wird, während der Mann in die defensive Aufopferungsrolle rutscht.
Am Ende bleibt das Gefühl ungenutzten Potenzials — trotz zweier großartiger Hauptdarsteller, die das schwächelnde Drehbuch tragen. | |
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 | Bad Santa 2 (2016) | | (NEU) Kommentar von Colonel 12.12.2025 11:09 Uhr | Extrem vulgär, schamlos sexistisch und unverbesserlich wie eh und je stapft Billy Bob Thornton in Bad Santa 2 wieder als versoffener Kleinkrimineller im schlabbrigen Weihnachtsmannkostüm durchs Bild und wirkt dabei herrlich aus der Zeit gefallen. Auf Political Correctness oder Wokeness scheißt Willie mit der gleichen Nonchalance, mit der er säuft, flucht und sich durchs Leben vögelt. Nicht umsonst bezeichnet ihn seine Film-Mutter als "abgemagerte albino Crack-Nutte" –ja, genau dieses Niveau darf man erwarten.
Gemeinsam mit seinem kleinwüchsigen Komplizen Marcus will Willie noch einmal ein großes Ding zur Weihnachtszeit drehen. Natürlich wieder sträflich unweihnachtlich: Es geht an den Tresor einer Wohltätigkeitsorganisation. Und wie es sich für Bad Santa gehört, pflastern auf dem Weg dorthin eine Schneise aus bitterbösem Humor, markant-obszönen Sprüchen und einer Handvoll Frauen den Weg, die scheinbar nur darauf gewartet haben, dass Bad Santa auftaucht, „um ihnen mal ordentlich die Rosette durchzubürsten“.
Man merkt: Der Film ist derb, der Film ist böse, und guter Geschmack wird hier mit Anlauf überfahren. Aber genau das macht den Reiz dieses schmutzigen Weihnachtsfilms aus. Die Story ist für eine Fortsetzung erstaunlich brauchbar, die 87 Minuten gehen runter wie ein schlecht gemixter Billig-Whisky: kratzig, aber irgendwie genau richtig.
Wer den ersten Teil mochte, wird auch hier wieder grinsend im Sitz versinken. Wer ihn nicht mochte, sollte schleunigst weiterziehen, am besten Richtung Santa Clause oder irgendeinem anderen Film, in dem Weihnachten noch nach Zimtsternen schmeckt und nicht nach Erbrochenem. | |
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