 | Die Abenteuer des Huck Finn (2012) | (NEU) Kommentar von mountie 13.07.2025 01:14 Uhr | "Die Abenteuer von Huck Finn" mag zwar ein ganz annehmbarer Jugend-Abenteuer-Film geworden sein, entfernt sich aber von seiner klassischen Vorlage so dermaßen, das für das restliche Publikum nicht mehr viel Interessantes übrig blieb.
Als Kinderfilm funktioniert der Film zwar allemal, aber Huck Finn ist eine Geschichte, die vor allem durch seine Beobachtungen der damaligen Zeit lebt. Autor des klassischen Romans, Mark Twain, befasst sich hier innig mit dem Thema der Sklaverei, und läßt den Leser durch Hucks Augen die Ungerechtigkeit und Falschheit der Sache erkennen. Hier allerdings hat der Film zwar auch die Zielprämisse der Freiheit, wird aber durch seine eher lächerlichen Zusatzfiguren viel zu sehr ins comic-hafte gezogen. Das mag für jüngere Zuschauer ganz amüsant sein, aber wenn man sich schon eines solchen historischen Stoffes bedient, sollte man sich auch mehr ans Original halten. Gerade wenn die neuen Komponenten solch einen großen Teil der Geschichte einnehmen.
Huck Finn konnte mich also nicht wirklich überzeugen. Mit seiner Winnetou-haften Inszenierung, bei der man versuchte authentisch zu wirken, aber in jeder Minute klar war, das es sich hier um einen deutschen Versuch handelte, so amerikanisch wie möglich zu wirken, kam bei mir grundsätzlich schon wenig Atmosphäre auf, und mit der recht freizügigen Auslegung eines Klassiker-Romans, wurde mir zu sehr auf jugendfreies Easy-Watching gesetzt, anstatt die Story und dessen Botschaft adäquat umzusetzen.
Für Kinder ok, für mich eine unwürdige Umsetzung eines der bekanntesten Romane von Mark Twain... | |
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 | Sirât (2025) | Kommentar von Spreewurm 10.07.2025 00:34 Uhr | Cannes 2025
IMDb: https://www.imdb.com/title/tt32298285/ | |
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 | Juror #2 (2024) | Kommentar von Colonel 09.07.2025 14:11 Uhr | Mit 93 (!) Jahren drehte Schauspiel- und Regielegende Clint Eastwood noch einmal ein packendes Gerichtsdrama und beweist eindrucksvoll, dass sein erzählerisches Gespür nach wie vor messerscharf ist.
Trotz gelegentlicher Naivität und einiger konstruiert wirkender Momente fesselt Juror #2 durchgehend. Besonders gelungen ist dabei die Wahl der Perspektive: Wir erleben den Fall durch die Augen von Geschworenen Nummer 2, der schon bald eine persönliche Verbindung zum Verbrechen offenbart.
So entfaltet sich ein intensives moralisches Dilemma, das den Zuschauer unweigerlich in den Bann zieht. „Was ist die gerechteste Lösung?“ und „Wie würde ich selbst entscheiden?“ sind Fragen die tief beschäftigen. Nicholas Hoult und die großartige Toni Collette liefern sich dabei ein packendes Duell.
Zugleich wirft der Film einmal mehr ein kritisches Licht auf das US-amerikanische Geschworenensystem, das eher an eine rhetorische Show denn an objektive Rechtsprechung erinnert. Wer die überzeugendste Geschichte erzählt, „gewinnt“.
Unterm Strich ein sehenswerter Film und würdiger Schlusspunkt für eine beispiellose Karriere. Danke, Clint! | |
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