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Adventure / Drama / Romance / Western | Regie | | John Maclean ... | Buch | | John Maclean ... | Darsteller | | Michael Fassbender ... Silas Selleck | | Kodi Smit-McPhee ... | | Caren Pistorius ... | | Ben Mendelsohn ... Payne | | Rory McCann ... John Ross | Studio | | DMC Film ... | | Film4 ... | Verleih | | Prokino Filmverleih ... | | Agent |
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KarlOtto |
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Wertungen | | 88 |
Durchschnitt | | |
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DVD-Erscheinungstermin: 03.12.2015
Start in den deutschen Kinos: 30.07.2015
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Wenn Jay und Silas so zum Beispiel in einen Drugstoreüberfall verwickelt werden und Jay in diesem Zusammenhang scheinbar zum ersten Wahl mit seiner Waffe auf einen Menschen schießt gelingt es Maclean dies so zu inszenieren, dass man die Ängste und Sorgen die Jay in diesem Moment plagen in jedem Bild sehen kann.
Überhaupt schafft es Maclean seine Figuren eine starke Entwicklung durchlaufen zu lassen. Ist Jay zu Beginn des Films noch ein verschüchterter „kleiner Junge“, der kaum überlebensfähig erscheint wird aus ihm im Laufe des Films ein gefestigter Mann und wo Silas zu Beginn eiskalt wirkt, kann er im Laufe des Films immer mehr seine menschliche Seite zeigen ohne dabei die Härte die sein „Beruf“ mit sich bringt zu verlieren.
Was mir an „Slow West“ wirklich gut gefallen hat, ist dass der Film wirklich seinen Titel zum Programm macht. Langsam aber nie langweilig wird die Reise zweier scheinbar völlig unterschiedlicher Menschen gen Westen gezeigt.
Langsam, aber dennoch ohne Stillstand wird der Zuschauer auf diese Reisemitgenommen und bekommt dabei eben dennoch mehr als eine reine Reise. „Slow West“ liefert auch eine Charakterstudie über zwei Menschen die unterschiedlicher nicht sein können. „Slow West“ erzählt eine Liebesgeschichte ohne sich auf die Liebenden zu fokussieren.
John Maclean findet dabei fast immer die richtige Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Er weiß, wann es an der Zeit ist seine Geschichte auch ruhig mit einem eher einfachen Gag aufzulockern ohne dass es deplatziert ist. Weiß wo ein Schnitt gesetzt werden muss, wo die Kamera wegschwenken muss um benötigte Dramatik zu erzeugen. Man könnte meinen, dass Maclean hier nicht seinen ersten Langspielfilm abliefert, sondern schon zu den alten Hasen gehört und unter diesem Aspekt ist „Slow West“ gleich doppelt spannend. Einen so gelungenen Film wie „Slow West“ kann nicht jeder Regieneuling abliefern.
„Slow West“ ist allerdings auch ein Film auf den man sich einlassen muss. Die langsame Erzählstruktur sorgt halt auch dafür, dass die Einstellungen länger sind als in vielen anderen Filmen aus der heutigen Zeit und so muss man seine Sehgewohnheiten schon anpassen zu können um Gefallen am Film zu finden.