Sherlock: The Abominable Bride (UK 2016)

Dieses zwischen Staffel 3 und 4 veröffentlichte Special hat mich komplett auf den falschen Fuß erwischt. Den Bildern und ersten Stimmen nach zu urteilen habe ich einen Stand-Alone Film erwartet, der (auch aufgrund der Tatsache, dass er im Viktorianischen London angesiedelt ist) keinen wirklichen Bezug zur eigentlichen Serie hat ... und ja, ich war da wohl so ziemlich auf dem Holzweg. Aufgrund dessen habe ich dann natürlich auch die vorherigen Staffeln inhaltlich nicht nochmals aufgefrischt und teilweise doch Mühe dem Ganzen zu folgen ... denn in typischer Moffatmanier wird hier mehr oder weniger auf fast jeden bisher gezeigten Fall Bezug genommen. Nichtsdestotrotz hatte ich meinen Spaß: Es gab ein spannendes Rätsel zu lösen, ein paar nette, extrem clevere Erzähltechniken und persönlich mochte ich besonders das Motiv der Morde der titelgebenden Braut. Zudem zünden die Gags, die Bromance zwischen Sherlock und Watson funktioniert noch immer prächtig und wie immer gibts nen fiesen kleinen Cliffhanger, der das Warten auf die vierte Staffel nochmal ein ganzes Stück unerträglicher macht. Mission erfüllt würde ich sagen.

Diese Serie übertrifft sich selbst!

Nach einer extrem schwachen ersten Staffel über eine Durchschnittsserie zu einer extrem starken Staffel, war ich gespannt, ob die Qualitätssteigerung durchgehalten werden kann. Und sie kann!

Der Kriminalfall selbst war wie schon in den vorherigen Staffeln zwar weder sonderlich überzeugend noch besonders überraschend, aber die Ausleuchtung der Psyche und deren filmische Umsetzung - das war schon ganz großes Kino! und das in einer Serie!

Hinzu kommt eine erstklassige musikalische Untermalung - der Ohrwurm der Titelmelodie hatte ja schon die vorherigen Staffeln ausgezeichnet - aber diesmal wurde der Soundtrack erstmals merklich atmosphärisch eingesetzt.