In the Name of the Father (UK 1993)

Ein grandioses, erschütterndes Drama über den Nordirlandkonflikt und die Misshandlung Unschuldiger durch das britische Polizei- und Justizssystem.
Postlethwaite, Day-Lewis und Thompson liefern großartige Darstellungen ab. Die Handlung wird ungeheuer dicht erzählt, alles greift perfekt ineinander und ist reichlich schonungslos.
Kritisieren kann ich höchstens, dass das Handeln der Gegenseite nicht ganz nachvollziehbar wird. Warum der Polizei nun Sündenböcke lieber sind als tatsächliche Erfolge, hätte ausführlicher dargestellt werden können. Das trübt den Eindruck, den der Film hinterließ, aber kaum. 9 Punkte.

Nachdem ich jetzt in kurzer Folge "Endstation Schafott" und diesen Film gesehen habe, hoffe ich, dass ich in nächster Zeit keinem Polizisten oder Juristen begegne, sonst kann ich für nichts garantieren. ;)

@ Dr. Nibbles: Wer über die Synchro hinweg kommt (das Original ist übrigens auch harte Kost), sieht einen Film, der richtig betroffen macht. Fast schon eine Dosis zuviel. Gut, aber wie gut wirklich ist jedermanns Sache. Man muss dafür offen sein, solide auf jeden Fall in allen Aspekten.

Also die deutsche Syncro is ja wohl zum Hände-über-dem-Kopf-zusammenschlagen-Sch...-schreien-und-wegrennen. Aber der Film an sich ist ein zwar sehr amerikanischer, aber doch auch sehr kritischer Film über den Umgang der britischen Regierung mit dem Nordirland-Konflikt.