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Aus dem Nichts (DE 2017)

In the Fade (US 2017)


Genre      Crime / Drama / Thriller
Regie    Fatih Akin ... 
Buch    Fatih Akin ... 
Hark Bohm ... 
Produktion    Fatih Akin ... 
Darsteller    Diane Kruger ... Katja Jessen
Denis Moschitto ... Danilo Fava
Jessica McIntire ... Steffi
Numan Acar ... Nuri
Siir Eloglu ... Frau Sebnem
Ulrich Brandhoff ... André Möller
Ulrich Tukur ... 
Studio    Canal+ ... 
Pathé ... 
Warner Bros. ... 
Verleih    Warner Bros. ... 
 
Agent Spreewurm
 
Wertungen40
Durchschnitt
7.42 
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Start in den deutschen Kinos:
23.11.2017



4 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

KeyzerSoze
23.07.2020 17:04 Uhr / Wertung: 7
Mal wieder ein Fall von: Ich kenne nur Poster und Titel und bekomme dann einen ganz anderen Film geboten, als ich es auf den ersten Blick erwartet hätte.

Das NSU Drama des Hit and Miss Regisseurs Fatih Akin kann vor allen Dingen in den ersten beiden Kapiteln punkten. Ich liebe, wie diese unterschiedlicher kaum sein könnten. So zeigt Akin in Teil 1 noch mit vielen Schlägen in die Magengrube auf emotionale Art und Weise die grausamen Folgen, mit denen eine Frau nach dem rassistisch motivierten Mord an ihrer Familie zu kämpfen hat, nur um diese Taten im darauf folgenden Part, mit einer kaum auszuhaltenden Sachlichkeit, in einer Gerichtsverhandlung zu thematisieren.

Ohne Diane Kruger, die ohne Frage ihre wohl beste Karriereleistung abliefert, würde der Film nicht ansatzweise so gut funktionieren. Ihre Reaktionen im Gerichtssaal, wie sie hilflos versucht nicht zusammenzuklappen, als eine Gerichtsmedizinerin in allen Einzelheiten die Folgen des Bombentods an ihrem Mann und Kind beschreibt, ist ganz große Schauspielkunst. Ebenso spielfreudig präsentiert sich Johannes Kirsch, der als provokanter Verteidiger in jeder Sekunde eindrucksvoll den Hass des Zuschauers auf sich ziehen kann.

Leider war ich vom finalen Kapitel nicht so begeistert wie noch in den Teilen zuvor. Zwar hat dieses den wohl spannendsten Tamponkauf der Filmgeschichte zu bieten, aber so wirklich zufrieden bin ich mit dem Ende nicht und hätte mir vielleicht ein etwas offeneres Ende gewünscht. In meinen Augen passt es es einfach nicht zum Rest des Filmes, so gut und spannend es auch in Szene gesetzt war.

Daher hat "Aus dem Nichts" letzten Endes auch knapp eine höhere Wertung verpasst. Sehenswert ist der Film dennoch und ich habe leider die Befürchtung, dass der Film noch für lange Zeit nichts an seiner Aktualität einbüßen wird.
Vielseher
28.11.2017 21:48 Uhr / Wertung: 8
Der Film ruft weder zur Selbstjustiz noch zu Mord auf. Er ist auch keine "pure Propaganda". Die hierunter geschriebene Ansicht wurde zur Kenntnis genommen; aber die dort angeführten Behauptungen sind einfach nicht nachvollziehbar und lassen - vorsichtig ausgedrückt - die Vermutung entstehen, dass vielleicht nur die letzten fünf Prozent des Filmes im wachen Zustand wahrgenommen wurden. Die Handlung wurde flott erzählt, abschweifende Richtungen wurden konsequent vermieden und dramatische Ereignisse eher unspektakulär vermittelt. Natürlich ist die Handlung völlig auf die Hauptdarstellerin ausgerichtet, die dieses Geschenk offensichtlich dankend annahm und das Beste daraus machte. Die anderen Darsteller spielten auch nicht schlecht, aber der Film lebt von der Darstellung der Hauptprotagonistin. Der Bezug zur Gegenwart ist deutlich erkennbar, wobei auch positiv festzustellen ist, dass die Handlung zwei verlockende Fehler vermeidet. Zum einen wurde hier keine Kopie zu einem derzeit noch andauernden juristischen Verfahren erstellt, was auch schon deswegen verwegen wäre, weil gegenwärtig immer noch die Unschuldsvermutung der dortigen Person gelten dürfte. Zum anderen wurde über einen juristischen Vorgang nur so viel vermittelt, wie es unter der Vermeidung diverser Klischees - jedoch mit beeindruckender schauspielerischer Darstellung - sinnvoll war. Die Handlung und ihr Ende sind nicht vorhersehbar. Aus der Handlung ergibt sich, dass die Entscheidung als konsequent anzusehen ist und auch so aufgefasst werden soll. Hierüber kann man nun streiten und verschiedener Ansichten sein. Dieser Film hat jedenfalls die Thematik (endlich) aufgegriffen und auch eine Positionierung für den Fall gezeigt, wenn man mit einem Resultat der staatlichen Ordnung nicht einverstanden ist.

Wenn man schon "scharf zwischen Werk und Botschaft" trennt, sollte man auch nur das "Werk" bewerten und nicht ergänzend noch die vermutete bzw. unterstellte "Botschaft" hierbei mit einbeziehen.
WinstonSmith
25.11.2017 15:42 Uhr / Wertung: 0
Dies ist einer der Filme bei denen ich scharf zwischen Werk und Botschaft trenne.
Am Film als solchen ist eigentlich nichts auszusetzten, wie nicht anders zu erwarten, bei einem renommierten Regisseur, der sicherlich ausreichend Gelder akquirieren kann, um einen Star einzukaufen, und ein gutes Produkt zu erstellen. Die Inszenierung ist spannend, ein Abbild unserer Zeit, und nicht so provinziell wie deutsche Filme sonst meist ausfallen. Dazu bei trägt sicherlich maßgeblich die Teilnahme von Diane Kruger, die mir aber verstörend magersüchtig rüberkommt.
Ein Film jedoch, der zu Selbstjustiz, und damit zu Mord (!!!) aufruft, den kann ich nur entschieden ablehnen und als widerwärtig bezeichnen. Dass der Film pure Propaganda ist, das braucht man eigentlich nicht extra zu erwähnen.
Spreewurm
01.03.2017 00:37 Uhr / Wertung: 8
Testscreening 7.3.17 in Hamburg

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