Annihilation (US 2017)

Netflix-Eigenproduktionen haben weiterhin einen schweren Stand bei mir. Daran ändert auch der Film "Auslöschung" nichts...
Denn obwohl man hier ein wirklich interessantes Mysterium präsentiert, kann der Film im Laufe der Geschichte bei weitem keine befriedigende Auflösung dazu liefern. Was ist also ein gutes Rätsel wert, wenn man von der Antwort am Ende eher enttäuscht wird. Enttäuschend deswegen, weil einfach zu viele Fragen unbeantwortet bleiben. Damit meine ich nicht nur das große Ganze, sondern auch kleinere Zusammenhänge bleiben lose auf der Strecke. So blieb am Ende eigentlich eher ein großes Fragezeichen übrig, als ein schönes Gefühl eines erfüllenden Schlußes.
Hätte man wenigstens noch auf dem Weg zum Finale ein wenig Kurzweil geboten, wäre es vielleicht gar nicht mal so schlimm. Doch auch in dieser Beziehung bietet der Film nur wenige Punkte, die dem Zuschauer mal interessiert hochblicken lassen. Denn der Rest der Geschichte plätschert nur gemächlich vor sich hin. Schade, denn die Grundidee ist vielleicht nicht unbedingt neu, wurde aber zu Beginn richtig atmosphärisch inszeniert, und ließ auf deutlich mehr hoffen.
"Auslöschung" ist Science-Fiction der langwierigen Art. Das große Mysterium des Film wird kaum erforscht, und wenn man zum Ende wenigstens eine befriedigende Erklärung erwartet, wird man nur noch größer enttäuscht. "Viel verschenktes Potenzial" beschreibt den Film in seiner Gesamtheit wohl noch am besten...

Als Teil eines Expeditionsteams betritt Biologin Lena die durch einen geheimnisvollen "Schimmer" umhüllte Area X, die sich immer weiter ausbreitet und aus der bisher niemand zurückkehren konnte. Im Areal angekommen, entdecken sie mutierte Naturphänomene und Kreaturen...

Die Mischung aus Sci-Fi, Mystery, Drama und Survival-Horror kann mit einer interessanten, Neugier weckenden Grundidee aufwarten und bietet im weiteren Verlauf ein wahres Fillhorn an faszinierenden Ideen, die auch optisch toll präsentiert werden. Leider bleiben Erklärungen in vielen Bereichen aus, was eher verstört als Freude über Interpretationsmöglichkeiten auslöst. Dazu kommt ein immer wieder sehr schleppendes Tempo, das den Film zusätzlich runterzieht. Schade, hätte echt was werden können.

Eigentlich kann mich Alex Garland mit seinen Ideen seit The Beach überzeugen. Mit Annihilation dagegen, weiß ich nicht so recht etwas anzufangen. Der Film konnte mich zu keiner Zeit wirklich fesseln und wirkte repetetiv. Das Szenario etlicher Raumschifffilme, zum Beispiel Sunshine, an dem er selbst mitgeschrieben hat, wird hier auf die Erde portiert. In einem abgegrenzten Areal schlagen sich nun 4 Protagonistinnen durch und kämpfen um ihr Überleben. Dabei wird das Genre nicht neu erfunden und der gesamte Storyverlauf ist wenig überraschend. Vieles bleibt offen und mag dem ganzen eine mystische oder aber auch einfach nur pseudo philosophische Note geben. Da sich die Figuren erst unmittelbar vor ihrem Einsatz kennen lernen, ist ihre Beziehung untereinander, aber auch zum Zuschauer sehr dünn. Am Ende recht unspannend.

Der neue Film von Alex Garland weis zu überzeugen, wenn auch doch einige Storytwists vorhersehbar sind und aus anderen Filmen abgekupfert scheinen. Die erschaffene Welt ist jedenfalls sehr packend und das Frauenensemble harmoniert gut, wenn auch einige Figuren etwas blass bleiben. Der Mix zwischen Drama, Action und Sci-Fi funktioniert überzeugend und es ist lobend anzumerken dass nicht alles erklärt und gezeigt wird sondern einiges dem Zuschauer überlassen wird., wie man es auslegen will und was sich da wohl noch so alles in der Welt herumtreibt...

Ab heute ist der Film bei Netflix zu sehen.