Carnival of Souls (US 1962)

Im Gegensatz zu dem großartigen "The Haunting" ist "Carnival of Souls" nicht ganz so gut gealtert. Der Handlungsverlauf von Herk Harveys einziger Langfilmarbeit wurde im Laufe der Zeit einfach zu oft aufgegriffen. Dazu spielt der vierfache Oscar-Gewinner Robert Wise in seiner Geisterhausgeschichte einfach zu perfekt mit der Tonspur und den Kameraeinstellungen.

Allerdings muss sich "Carnival of Souls" keineswegs verstecken. Denn Harveys weiß sein geringes Budget sehr gut einzusetzen. Einprägen werden sich insbesondere die intensive Orgel-Score und die fast schon traumwandlerische Inszenierung. Seien es die atmosphärischen Momente, in denen die Protagonistin nicht von ihrer Umgebung wahrgenommen wird oder aber die furchteinflößende Darstellung der "Seelen". Einziger Minimal-Schwachpunkt der "tanzenden Seelen" ist das Drehbuch. Die oberflächlich gezeichneten Figuren können die Handlung zwischen den Gruselmomenten nicht vollständig tragen. Für Freunde des Genres und Filmbegeisterte ist "Carnival of Souls" allerdings eine kleine Perle, die nicht in Vergessenheit geraten sollte.