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Verdens verste menneske (NO 2021)

Verdens værste menneske (DK 2021)
Världens värsta människa (SE 2021)
La pire personne au monde (FR 2021)
Julie (en 12 chapitres) (FR 2021)
The Worst Person in the World (US 2021)
Der schlimmste Mensch der Welt (DE 2021)


Genre      Comedy / Drama / Romance
Regie    Joachim Trier ... 
Buch    Eskil Vogt ... 
Joachim Trier ... 
Darsteller    Renate Reinsve ... Julie
Anders Danielsen Lie ... Aksel
Maria Grazia Di Meo ... Sunniva
Herbert Nordrum ... Eivind
Studio    Arte France Cinéma ... 
Film i Väst ... 
MK2 Productions ... 
Nordic Film and Television Fund ... 
Oslo Pictures ... 
Verleih    Koch Films ... 
 
Agent KarlOtto
 
Wertungen30
Durchschnitt
6.93 
     Meine Wertung
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DVD-Erscheinungstermin:
25.08.2022

Start in den deutschen Kinos:
02.06.2022



Eine Meinung   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Colonel
25.01.2024 16:14 Uhr / Wertung: 6
Joachim Trier projiziert in persona Julie (Renate Reinsve) den schlimmsten Menschen der Welt auf die Leinwand. Demnach ist dieser zwar hoffnungsvoll und aufstrebend, allerdings auch stets rastlos, unzufrieden, immer auf der Suche nach etwas Besserem und äußerst egozentrisch. Dabei bewegt sich Trier bei seiner Inszenierung weit weg vom provokanten Stile eines Lars von Triers. Vielmehr besticht die erste Hälfte durch emotionale Tiefe und eine nette Atmosphäre, ja fast schon Coming of Age-like. Die Charaktere erscheinen äußerst echt und interessant und so ein norwegischer Sommer kann scheinbar sehr schön sein.
Die Erzählung wirkt originell und sprunghaft, mit einigen Tempowechseln, Rückblenden und (nervigen) Voice-overs (warum braucht man jemanden, der einem sagt, was man da gerade sieht?!). Daran reihen sich sowohl lustige als auch berührende Momente, die auch mal nachdenklich stimmen, schließlich kennt man ja irgendwie irgendwo jemanden der ähnlich tickt wie Julie. Auch wenn viele das Verhalten einer Julie nicht tolerieren und als nervig empfinden würden, wird Trier nie wertend. Wünschenswert wäre jedoch dennoch eine gewisse Entwicklung ihres Charakters gewesen. Bis zum Schluss bleibt sie äußerst unbelehrbar und erzeugt mehr Mitleid beim Zuschauer als Verständnis. Eintönigkeit macht sich breit. Daran schließt sich unweigerlich die Frage an, was uns Trier mit seinem Werk sagen möchte. Wahrscheinlich verbucht man es einfach unter Momentaufnahme einer ambivalenten, verwöhnten Generation, die eine Fülle an Möglichkeiten besitzt, aber aufgrund dessen eher unsicher als erfüllt wirkt.

Fazit: Gefeiert und ausgezeichnet an jeder Ecke, kann ich mich den Lobgesängen nicht vollends anschließen. Trier gelingt ein unterhaltsamer Blick auf einen bestimmten Typus Mensch, was besonders durch seine Erzählung interessant und lebendig wirkt. Jedoch verbleibt das ganze ohne großartiges Drama und Aussagekraft und damit wohl auch nicht lange in meinem Filmgedächtnis.

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