Yihe yuan (CN 2006)

Da hast du wohl recht, ich finde aber, es schadet dem Film auch nicht. Danke für deine Links, die werd ich mir mal genauer anschauen!

Aber genau das - es geht um nichts politisches - muss sich Ye Lou meiner Meinung nach ankreiden lassen. Wieso wählt er das Jahr 1989 als Backround für die Geschichte, wenn er letztlich überhaupt nicht darauf eingeht? Der Film hätte in jeder anderen Zeit spielen können ohne das dies etwas am Inhalt geändert hätte. Dadurch wirkt der historische Bezug nur aufgesetzt und letztlich völlig unnötig.

Ich mag diese Art der Anbiederung schlicht und ergreifend nicht. Die Kritiken auf den Festivals waren ja nicht so überschwänglich wegen der Liebesgeschichte. Das Ye Lou großartige Filme drehen kann hat er ja unter Beweis gestellt. Er hätte so etwas also eigentlich gar nicht nötig.

Falls du auf der Suche nach ein paar guten Filmen aus China bist hier noch ein paar Filmtipps:

Der Pfau

The equation of love and death

The longest night in Shanghai

Thirteen Princess

Shanghai Dreams

Wow so gut! Sind meine 10P dadrüben ;)

Ich denke es geht in dem Film wirklich nicht um irgendwas politisches. Die Ereignisse am Tiananmen Platz wurden ja nur flüchtig angeschnitten. Die Charaktere des Films engagieren sich ja auch in keinster Weise politisch sondern sind halt nur da, weil alle da sind.
Meiner Ansicht nach geht der Film einfach um den Lauf den die Zeit so nimmt, den Weg den die Charaktere in ihrem Leben gehen, wie sie angefangen haben und was aus Ihnen geworden ist. Klar hat der Film bei den 140m auch einige Längen, die tollen Bilder, die tolle Musik und der Verlauf der Story gleichen dies imo aber wieder aus. Mir hat Suzhou He auch ein Stück besser gefallen, aber Summer Palace ist ebenfalls ein ganz besonderer Film. Definitiv kein einfacher, aber einer den man, wenn man auf solche experimentiellen Filme aus Asien steht, gesehen haben sollte.

@RPS Wow - so gut oder so schlecht?

Nach dem wirklich großartigen Suzhou River hat sich Ye Lou mit Summer Palace scheinbar entschlossen, einen Film direkt für westliche Filmfestivals zu drehen. Und seine Rechnung ist aufgegangen. Mich erstaunt immer wieder, wie leicht dieses Konzept seit zig Jahren funktioniert. Das kann man nicht nur im Filmbereich sondern auch in der Kunst und Literatur beobachten. Ein leichter Weg zum Ruhm.

Was mich bei Summer Palace wirlich störte, war die Aufgesetztheit des politischen Aspektes. Klar kann man einen (Liebes)Film drehen der in dieser Zeit spielt. Doch wenn man sich dafür entscheidet und das Ganze nicht nur als schöne Fassade dienen oder zum reinen Selbstzweck verkommen soll, ist es unabdingbar auch die Hintergründe zu beleuchten. Und genau das mach Ye Lou eben nicht. Viel mehr wirkt das Ganze als ob die meisten Studenten selbst nicht wissen warum sie demonstrieren. Einen Plan davon scheint kein einziger zu haben. Viel mehr wirkt das Ganze für viele wie ein Ausflug wo jeder mit dabei sein möchte. Es kann natürlich auch sein, dass Ye Lou genau das zeigen wollte - dass es den meisten gar nicht um irgendeine politische Intention bei der Bewegung ging. In diesem Fall hätte er sämtliche Kritiker gefoppt.

Wow.