Free Rainer (AT 2007)

Hier wird ein toller Blick hinter die TV-Landschaft gezeigt.
Schade, dass es nur eine Utopie ist und das System im Fernsehen nicht wirklich gestürzt werden kann.

Eine gewitzte Satire, die deutliche Medienkritik übt.
Mal eine andere und somit recht gute Idee, nur ist es total unglaubwürdig, dass jemand sein ganzes Geld privat für die Quotenbeeinflussung verjubelt.

Gedreht wurde der Film in Berlin und in Wien.

Ein überzeugender deutscher Film, der mir damals im Kino leider entgangen ist. Moritz Bleibtreu ist immer noch einer der besten deutschen Schauspieler und trägt ein gutes Stück des Filmes. Die Idee zum Film ist sehr interessant, manchmal aber nicht konsequent genug umgesetzt. Auch eine bessere Einführung der Figur des Rainers hätte ich mir vorstellen können. Die hier gewählte vom am Steuer saufenden und rasenden Exzentrikers fand ich etwas abgedroschen und zu einfach. Warum auch ein Soziophobiker in die Geschichte rein musste konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen bzw bleibt dieser Aspekt etwas im Schatten. Die Seitenhiebe auf den Trend des deustchen Programmfernsehens fande ich dagegen sehr gelungen und man macht sich als gesunder Kopf noch mehr Gedanken über diese fiese moderne Fernsehlandschaft als sonst schon.

Den Kommentaren nach zu schliessen war wohl die Rohschnittfassung besser als was jetzt im Kino zu sehen ist. Die Story scheint wie eine Neuauflage von "Die Fetten Jahre sind vorbei"... Der Film verläuft genau nach dem selben Schema - die Zeit der Revolutionen ist noch nicht vorbei. Rainer's Wandel vollzieht sich sehr schnell - zu schnell um glaubhaft zu wirken. Die Witze sind weder neu noch besonders amüsant und der Schluss schlicht und einfach platt. Dieses Machwerk ist unausgegoren aber wenigstens (ein wenig) besser als das Fernsehen, welches hier angeprangert wird. SPOILER: Fand es übrigens sehr interessant dass eigentlich fast nur Dokumentarfilme sowie Fassbinderfilme als Beispiele von gutem/anspruchsvollem/gehobenem Fernsehen gezeigt und erwähnt werden.

@hansFR. Da sag ich nur: Programmkino!

Der war schon mal 150 Minuten lang? Er ist jetzt noch zu lang, hat in der Mitte ein Loch. Es wird zu lang damit verbracht die Boxen in die Wohnzimmer zu bringen und dabei den Absturz der einzeln des Teams zu erleben. Einen furiosen Start hat er dann wird es schon etwas zäher und eben die Mitte. Keinen Fernseher zu haben ist das einzige sich dieser Verblödungsmühle zu entziehen. Kino wird dank der vielen Sequel etc. auch immer schlechter.

Habe den Film zwar noch nicht gesehen, aber mit dem Titel konnte ich gar nichts anfangen "Free Rainer", wer jetzt eine tiefere Bedeutung in dem "Wort" sucht, ist auf der falschen Fährte. Es gilt einen TV-Produzenten names Rainer zu bekehren. Nur an die die sich auch fragen, was es mit dem Titel auf sich hat.

Wurde jetz um einen Monat auf Ende November verschoben. Der englische Titel gefällt mir um einiges besser als der deutsche. :-)

Meiner Meinung nach der beste deutsche Film seit Jahren!! Sicher nicht jedermans Sache, aber jeder der genug vom deutschen TV-Müll hat ist hier genau richtig, denn Hans Weingartners Abrechnung mit Shows a la DSDS, Germany's Next Topmodel etc. kann in wirklich jedem Punkt überzeugen. So gefällt neben dem äußerst interessanten und zum Nachdenken anregendem Storyverlauf auch Weingartners Umsetzung. Die Mischung aus ernstem Thema und teilweise aberwitzigen Szenen stimmt, dazu noch eine passende Musikuntermalung, viele Gags, ein tolles Darstellerensemble und eine wie ich finde großartige Idee, die es sogar schafft eine Laufzeit von 150 Minuten wie im Fluge vergehen zu lassen und ich am Liebsten selbst in die Tat umsetzen würde ;) ... was will man mehr? Nicht von dem unpassenden Titel (der hoffentlich noch geändert wird) beirren lassen, denn diese TV-Satire ist ganz großes Kino aus Deutschland und genau das was Late Show damals hätte sein wollen! Uneingeschränkte Weiterempfehlung!

ich hab mehrfach geschrieben, dass er viel zu lang ist. noch nie hat sich ein Film so lang angefühlt wie dieser; ich war erstaunt, dass er anstatt gefühlter 4 Stunden nur 2,5 ging. in der ersten Stunde sollte viel geschnitten werden, denn erst nach dieser Zeit beginnt der Film, zuvor kriegt man nur ein bisschen über die Charaktere gezeigt. die Horrorsequenz mit dem Wundenrumpuhlen, die mich in ihrer Inszenierung und den Bild-/Soundeffekten an Jaume Balagueró erinnert hat, ist gänzlich unpassen wegen der Darstellungsweise. ansonsten kann mit 90-100 min. noch ein ordentlicher Film daraus werden. Musik war dafür ziemlich gut, wenn auch nicht 100%ig stimmig.

Also ich fand ihn auch sehr gut, allerdings hatte er seine Längen, besonders am Anfang und gegen Ende hin, aber das geht halt bei 150 min Rohschnitt nicht anders. Meiner Meinung nach sollte der Film nicht länger als 120 min sein, was auch sehr gut machbar ist finde ich.

Als Name hab ich übrigens Brave New World vorgeschlagen, in Anlehnung an das Buch das im Film mal erwähnt wird.

Ja das stimmt. Auf die Frage des Fragebogens "Wie würden sie den Film nennen?" habe ich geschrieben "Alles, nur nicht Free Rainer" :-). Aber ein besserer Titel ist mir auf die Schnelle auch nicht eingefallen. Werden die schon hinkriegen.

Der Titel wird aber hoffentlich noch geändert... ;-)

Die erste Rohschnittfassung dieses Filmes gab es heute in Würzburg bei einem Testscreening zu sehen. Schon diese erste Fassung konnte mich richtig begeistern! Ein wirklich guter Film, der gnadenlose Gesellschaftskritik vom Feinsten liefert. Hat mir richtig aus der Seele gesprochen was hier so alles anklang. Der Film übt gewaltig Kritik an der Verkommung der Medien vom vermittelnden zum verdummenden Instument, sämtliche Formate wie DSDS etc. werden gnadenlos niedergemacht und auch vor der Politik macht der Film nicht halt. Verpackt ist das in einer interessanten Story rund um Moritz Bleibtreu, erst als überzogener, koksender Trash-TV Produzent, der dann zum Weltverbesserer mutiert. Erinnerte etwas an "Muxmäuschenstill". Die Darsteller sind durch die Bahn sehr gut, allen voran Moritz Bleibtreu und Elsa Schulz Gambard. Obwohl es sich "nur" um einen Rohschnitt handelte und dieser ganze 150 Minuten lang war, würde ich an dem Film nur wenig verändern. Schon jetzt war er absolut sehenswert und konnte durchweg sowohl interessieren als auch unterhalten. In jedem Fall sehr gut und sehr zu empfehlen. Die endgültige Fassung werde ich mir sicherlich auch noch im Kino ansehen.

Ich durfte Free Rainer gerade im ersten Testscreening deutschlandweit sehen. Es handelte sich zwar "nur" um einen ersten Rohschnitt, dennoch zeigt der Film hier bereits erste gute bis sehr gute Ansätze, die allerdings erst im Laufe des Films richtig zur Entfaltung kommen. Zu Beginn tut sich Free Rainer noch etwas schwer, das Interesse des Zuschauers für sich zu gewinnen und diesen in seinen Bann zu ziehen. Ohne zu viel verraten zu wollen (denn es dauert ja noch einige Zeit, bis der Film in seiner endgültigen Fassung dann auch in den Kinos läuft), darf ich schonmal sagen, dass er die heutige Gesellschaft und deren Fernsehlandschaft kritisiert - und diese verbessern will... Ob das gelingt? ;-) Dabei greift er übrigens auch auf die ein oder andere Anspielung zurück.
(Eine endgültige Wertung kann ich aber natürlich noch nicht abgeben, da es sich ja schließlich nicht um die Endfassung handelte - wie vom Verleih betont wurde - , und somit wichtige Elemente wie Ton, Bild & Hintergrundmusik etc. noch nicht ausgefeilt waren...)