The Eagle (US 2011)

Kevin Macdonald versucht mit "The Eagle" eine interessante und spannende Geschichte im Römerzeitalter zu erzählen, schafft dies aber in fast keiner einzigen Szene...
Die einzige Stelle des Films, der mich in Sachen Spannung mitgerissen hat, waren gerade mal die ersten 10 Minuten des Films. Ab dann versucht ein Hauptdarsteller-Paar, mit so gut wie keiner Chemie untereinander, eine unspannende, vorhersehbare, und auch teilweise schlichtweg langweillige Geschichte zu tragen, bei der niemals eine richtig dramatische oder mitreißende Atmosphäre erzeugt wird. Dabei glaubt man zwar immer mal wieder, das noch ein besonderer Twist folgen könnte, mit dem der Film wenigstens zum Ende hin noch etwas Fahrt hätte aufnehmen können. Jedoch passiert genau das Gegenteil: Der Film flacht immer mehr ab, vieles wirkt unglaublich vereinfacht geschrieben, und der Showdown wirkt extrem an den Haaren herbeigezogen.
"Der Adler der neunten Legion" ist banales Historien-Kino mit null Innovation, unpassend wirkenden Hauptdarstellern, und fällt durch sein äußerst gestellt wirkendes Finale auch noch unter den Durchschnitt. Wer auf anspruchslose Römerfilme mit unsinnigen Plots steht, ist hier genau richtig. Spannung und neue Ideen sucht man allerdings wo anders...

Am liebsten würde ich diesem Film zwei Punktwertungen zukommen lassen: eine glatte 10, was Kamera, Szenenbild etc angeht, und eine nett gemeinte 3 für die unglaublich flache Story.
Visuell übertraf dieser Film alle meine Erwartungen: wundervolle Schauplätze, die auch ausgekostet wurden, ungeschönte Kampfszenen und auch - geräusche. Kleine Details wie Wimmern und Grunzen kommen in anderen Werken viel zu kurz!
Was manche dem Film als Längen auslegen mögen, sind für mich wertvolle, sensible Momente, wie zum Beispiel die Szene mit der alten Clansfrau. Da kommt Stimmung auf, die meiner Meinung nach überstylte Werke wie "Gladiator" vermissen lassen.
Und auch die Besetzung der beiden Hauptrollen scheint auf den ersten Blick merkwürdig, funktioniert jedoch im Prinzip: der glatte Channing Tatum als römischer Musterknabe auf der Suche nach Ehre, und als Gegenspieler der linkische Charakterdarsteller Jamie Bell. Hätte man nun dem Publikum mehr zugetraut und das volle Potential des Konflikts, den diese "Sklave/Herr"-Problematik bietet, ausgekostet, hätte das ein grandioser Film werden können. Aus diesen flachen Dialogen kann aber leider auch Bell nicht viel herausholen. (Und es ist nicht gerade dienlich, dass die beiden Hauptcharaktere trotz wochenlanger, kräftezehrender Reise durchs Niemandsland stets aussehen, als kämen sie frisch vom Friseur.)
Fazit: Am besten in einer Sprache anschauen, die man nicht versteht und sich Tatum und Bell dreckiger vorstellen, dann ist er ziemlich gut : )

Schön, wenn es sich ein Film zum Ziel gesetzt hat, der breiten Masse die Zeit im alten Rom näherzubringen, nachdem das nach Gladiator und Konsorten damals wieder ein bißchen eingeschlafen ist. Doch allzu massenkompatibel angelegt, verfällt der Film darin, sich bei einer Unmenge an Vorbildern zu bedienen und somit wie eine zusammengewürfelte Zitatesammlung ohne eigenen Stil auszusehen.
Die Figurenzeichnung ist leider etwas lieblos eindimensional geraten, angefangen vom tadellosen Zenturio mit Sinnkrise, der sich in einen Jünglingssklaven verliebt (so sah's zumindest die meiste Zeit aus), um mit diesem die Heldentat seines Lebens in Angriff zu nehmen. Spätestens hier zeigen sich die Mängel des Films. Es liegt zwar seit einigen Jahren immer nahe, Vergleiche zum Herrn der Ringe zu ziehen, wenn jemand in Cinemascope durch beeindruckende Landschaften zieht, doch hier hat man zu oft das Gefühl, daß manche Sachen eins zu eins aus der Ringetrilogie übernommen wurden (an einer Stelle hab ich mir gedacht, "Wenn da jetzt einer oben an der Böschung nachguckt und die sich da unten versteckt haben, dann schreie ich innerlich ganz laut 'Plagiat'." So kam's dann auch). Hinzu kommen noch eklatante Parallelen zu Apocalypto und sowas wie Der mit dem Wolf tanzt und The New World oder Avatar, ja nachdem, mit welchem Film man das Grundthema der Pocahontas-Geschichte assoziiert.
Richtig schlecht ist der Film beileibe nicht, dem breiten Publikum mag er wohl gefallen und er hat auch einige nette und gute Szenen zu bieten. Leider überwiegt das Gefühl, daß er aus zu vielen Vorbildern zusammengeklaut wurde und irgendwie wartet man die ganze Zeit darauf, daß die beiden Hauptdarsteller einen auf Brokeback Highlands machen. Das hätte dem Film wenigstens einen Bonus entgegen der Konventionalität beschert.

Der Film lief gerade in unserer Sneak, die Basis des Films fand ich eigendlich sehr interessant und auch spannend, jedoch hat der film sich manchmal einfach in die länge gezogen. spannend war eigendlich eher nur der Anfang und das Ende :D

Muss ich mir leider kein zweites mal ansehen....

Zu diesem Film habe ich eine gespaltene Meinung:
Positiv finde ich die Besetzung der Hauptfiguren, die Castingleute haben ihre Sache gut gemacht. Das gleiche gilt für Kulissen und Kostüme, alles sehr schön geworden und soweit ich das als Laie beurteilen kann auch nicht zuweit vom historischen Originalstil abweichend. Die Kameraführung war auch in Ordnung, gut, das Gewackel mit der Handkamera ist eigentlich nicht wirklich mein Fall aber das machen ja mittlerweile fast alle Filme so... die Landschaftsaufnahmen, speziell aus Schottland waren jedenfalls sehr schön.

Nicht gut fand ich die Story, ich habe das Jugendbuch, auf dem der Film basiert, nicht gelesen und verstehe nach diesem Film nicht, warum es als so toll gilt. Die Motivation des Helden den Adler zurückzugewinnen wird nur mit der Wiederherstellung der Ehre seines Vaters begründet - das komplizitierte System der dignitas - der römischen Familienehre hätte hier genauer erläutert werden müssen, ohne weitere Erklärungen sieht es so aus, als sei der Römer einfach nur von einem absurden Wunsch nach Ehre erfülllt.
Die Pikten wurden einfach nur als grausame Barbaren gezeigt, hier wäre eine differenziertere Darstellung schön gewesen.

@noidea: Ich vermute, dass das daran liegt das hier alle Kommentare zu der OV gekommen sind. Habe gerade die deutsche Version gesehen und muss sagen, dass ich von den Dialogen gar nicht begeistert war. Ein kurzer Check vom OV Trailer zeigt aber, dass das scheinbar wirklich nur die Übersetzung und Synchro war :(
Trotzdem fand ich den Film aber nicht schlecht, hin und wieder ein paar Längen aber da war er dann zum Glück zumindest visuell immer recht interessant. Ansonsten mal wieder ein wenig Action in der Sneak, das hat mir echt gefehlt. Das Ende ging aber gar nicht, das hätte so nicht sein müssen.

Ich kann die vielen positiven Kommentare hier nicht ganz nachvollziehen. Die Kameraarbeit und Bilder sind ganz nett anzuschauen, aber die Story und Dialoge sind sowas von unterirdisch... Das können auch weder Jamie Bell noch Channing Tatum, dessen einzige Aufgabe es offenbar ist gut auszusehen, rausreissen.

Für mich bislang einer der schwächsten Filme des Jahre. Mehr als 4 Punkte kann ich da nicht vergeben.

Wenn auch die Zusammenstellung der beiden Hauptdarsteller im ersten Augenblick seltsam ist (Channing Tatum = HipHop Tänzer aus Step Up und Jamie Bell = Ballettänzer aus Billy Elliot), war der Film sehr gelungen.
Die Kampfszenen waren ein wenig anstrengend durch die wackelige Kamerahaltung. Manchmal konnte ich nicht genau erkennen wer grad am Zug war. Dennoch waren alle Darsteller gut platziert. Die Story vielleicht nichts weltbewegend neues, aber passend. Meines Erachtens hatte man mit Channing Tatum eine gute Wahl getroffen, zumal er auch beweisen kann, das er mehr wie nur ein Tänzer ist.
Als Original-Version in der Sneak wirklich mal wieder was tolles.

Sehr schöner Film! Handlung passt, und die Musik und die Landschaftsaufnahmen sind auch "ganz großes Kino". Die beiden Hauptdarsteller machen ihre Arbeit gut! Vor allem im OV ein toller Film!

Der Film (in OV) hat mir sehr gut gefallen.
Am Anfang hat man befürchtet, es wird ungewollt 'lächerlich', doch dann hat es sich zu einem sehr stimmigen, trotz der Kampfszenen, eher ruhigen Film mit spezieller Note entwickelt. Und Channing Tatum und Jamie Bell machen ihre Sache richtig gut (zusammen).

Der Trailer zum neuen Werk des Regisseurs von The Last King of Scotland sieht nicht so übel aus, wie ich das zunächst vermutet hätte, allerdings wirkt Channing Tatum doch etwas deplaziert...