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Frost/Nixon (US 2008)


Genre      Drama
Regie    Ron Howard ... 
Buch    Peter Morgan ... 
Darsteller    Frank Langella ... Richard Nixon
Michael Sheen ... David Frost
Kevin Bacon ... Jack Brennan
Matthew Macfadyen ... John Burt
Oliver Platt ... Bob Zelnick
Sam Rockwell ... James Reston Jr.
Toby Jones ... Swifty Lazar
Musik    Hans Zimmer ... 
Studio    Imagine Entertainment ... 
Verleih    Universal Pictures ... 
 
Agent KarlOtto
 
Wertungen220
Durchschnitt
7.87 
     Meine Wertung



DVD-Erscheinungstermin:
10.09.2009

Start in den deutschen Kinos:
05.02.2009



8 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Nessie
22.09.2009 15:30 Uhr
Ein überraschend starkes Politikdrama, Nixons Rücktritt wird spannend und aufwendig inszeniert, brilliant vor allem die Nixon-Figur selbst, die überaus authentisch dargestellt wird. Auch der herausfordernde Reporter hat so etwas wie Tiefe und einenen nachvollziehbaren Zwiespalt in der Handlungsweise erkennen lassen. Zu empfehlen, egal ob man die politischen Hintergründe nun nicht so ganz oder ganz genau kennt.
malleo
25.02.2009 18:24 Uhr / Wertung: 8
@ Aristoculus In dem Interview geht es eigentlich nicht darum etwas zu enthüllen, sondern viel mehr eine mediale Verurteilung Nixons zu bekommen, da ihn die Gerichte ja freigesprochen haben.
Die Enthüllung passierte bereits in der Watergate-Affäre (das Interview ist getrennt davon zu betrachten), die, falls es dich interessiert, unter dem Titel Die Unbestechlichen verfilmt wurde.
Aristoculus
25.02.2009 18:11 Uhr
Für mich ist Frost/Nixon ganz klar der Beweis, dass nicht jedes "historische" Ereignis es verdient, auch verfilmt zu werden. Sicher war die Umsetzung klasse und auch die Schauspieler hervorragend aber die Tatsache, dass es um ein banales Interview geht, das sich irgendwie durch Zufall zu einer Enthüllungsgeschichte entwickelt hat, bremst meine Euphorie doch stark. Vielleicht geht mir das auch einfach so, weil Watergate doch fast 40 Jahre zurückliegt und wohl kaum einer mehr weiß, was da eigentlich vorgefallen ist.
malleo
18.02.2009 09:31 Uhr / Wertung: 8 - Letzte Änderung: 18.02.2009 um 09:33
Da muss ich dir wohl Recht geben. Ich war auch ein wenig überrascht, als Frost im Mittelteil eher die Rolle eines Nebencharakters annahm. Das empfand ich als etwas enttäuschend, da es gerade versprach spannend zu werden. Stattdessen wird der Zuschauer aber noch ein bisschen hingehalten was dazu führt, dass einige Story-relevante Punkte nur kurz angerissen werden. Insbesondere die Frage, wie Frost sich auf die Interviews vorbereitet wird ja leider gar nicht behandelt.
Caenalor
17.02.2009 21:41 Uhr / Wertung: 8
Ok, da habe ich mich zu schwarz-weiß ausgedrückt. Was seine Motive sind, wird schon klar gesagt. Nur wie das gemacht wird, hat mich nicht hinreichend überzeugt. Mir wird zu wenig in Frosts Psychologie eingestiegen, um wirklich nachvollziehen zu können, dass dies seine einzigen Gründe sind. So erscheint er mir gerade im Gegensatz zum perfekt ausgestalteten Nixon sehr blass und mehr als Funktions- denn als Charakterrolle.
malleo
17.02.2009 17:58 Uhr / Wertung: 8
@ Caenalor
Ich finde schon, dass Frosts Motivation klar wird. Einer seiner Kollegen sagte etwas in der Art wie: "Frost hatte zwar keine Ahnung von Politik, aber in einer Sache war er uns anderen weit vorraus: er wusste was Fernsehen bewirken konnte" Dem würde ich entnehmen, dass er das nur für den Ruhm (und vermutlich auch für das Geld) gemacht hat. Deutlich wird das auch ganz gut an der Stelle wo Nixon mit dem Helikopter das Weiße Haus verlässt und Frosts einzige Bemerkung dazu die Frage nach den Einschaltquoten ist.
Seinen Sinneswandel vom "Quotenwahn" hin zu der Ansicht "das Volk braucht eine Verurteilung" ist hingegen wirklich nicht so gut erklärt. Er weiß natürlich, was man (insbesondere seine Kollegen) von ihm erwartet, aber es scheint fast so als habe er resigniert, nachdem er feststellen musste wie einfach Nixon ihm die Dinge aus der Hand nimmt. Was wir dann beim letzten Interview ganz gut beobachten können ist, dass er durchaus etwas von seinem Interviewpartner lernen konnte und das nun gegen diesen einsetzt. Von daher würde ich mich nicht darauf beschränken von einem Sinneswandel zu reden, für Frsot war es nämlich ebenso ein Lernprozess und der ist sehr viel besser in Szene gesetzt.
Caenalor
17.02.2009 16:50 Uhr / Wertung: 8
Aufgrund des Trailers hatte ich Befürchtungen, dass es in "Frost/Nixon" zuviele bemüht witzige Szenen geben würde. Diese wurden aber restlos ausgeräumt, der durchaus vorhandene Humor speist sich primär aus Nixons rhetorischen Spielchen und passt damit ins Bild.
Nixon selbst ist dann natürlich auch die größte Stärke des Films, Langella liefert eine perfekte Leistung ab und macht den Bösewicht tatsächlich erschreckend sympathisch, wie es ja auch thematisiert werden soll. Ebenso kann er aber auch dessen überhebliche oder zerbrechliche Momente überzeugend transportieren.
Leider bleibt der Film selbst aber genau das ungleiche Duell, das die Vorlage zu werden drohte. Frost bleibt unbestimmt, schablonenhaft. Weder wird seine ursprüngliche Motivation so richtig klar, noch wird sein Wandel gen Ende ausführlich genug beschrieben, um vollstens glaubwürdig zu sein.
Vielleicht ist dies in gewissem Umfang auch so gewollt, eben, um der historischen Person, als Entertainer per Definitionem irgendwie etwas unbestimmt, gerecht zu werden. Dramaturgisch stellt es für mich aber eine kleine Schwäche dar.
Ansonsten kann man dem Film keine weiteren Vorwürfe machen. Die Doku-Szenen am Anfang stimmen gut ein, die Nebendarsteller arbeiten solide, die Optik stimmt.
Insgesamt 8 Punkte für einen Film, der mich mehr als Nixon-Psychogramm denn als Medienduell überzeugte und damit seinem Anspruch trotz aller Klasse nicht ganz gerecht wurde.
KeyzerSoze
30.01.2009 12:04 Uhr / Wertung: 8 - Letzte Änderung: 30.01.2009 um 12:05
Nicht unbedingt die Art Film der ich im Normalfall euphorisch gegenüber stehe, aber das Lob von allen Seiten kann ich durchaus nachvollziehen. Der Film beschränkt sich bei den Geschehnissen auf das erste Interview von Richard Nixon nach seinem Rücktritt als Präsident der Vereinigten Staaten mit dem Showmaster David Frost. Der Film lebt im Grunde vom Duell der beiden Charaktere und würde sicher nicht halb so gut funktionieren wenn die beiden Hauptdarsteller nicht so groß aufspielen würden. Voran hierbei natürlich Frank Langella als Richard Nixon, denn was dieser Mann hier abliefert ist ganz groß; man hat hier nie das Gefühl den Darsteller zu sehen … das was er da abliefert ist Nixon. Von den bisher gesehenen Leistungen sicherlich die beste Best Actor-Performance aller Oscarnominierten (vor Rourke und Pitt). Leid tut es mir dafür umso mehr erneut für Michael Sheen, der nach The Queen erneut eine richtig große Darbietung abliefert, jedoch im Schatten einer noch größeren Performance steht. Dennoch, großes Lob an Sheen, der sicher noch eine große Karriere vor sich hat. Aber auch die Inszenierung kann sich sehen lassen. Nach seinem Da Vinci Code-Vehikel überrascht Ron Howard mit einem realitätsnahen Halbdokustil, der kombiniert mit der tollen Ausstattung die Qualität des Filmes noch verstärkt. So gelang ihm mit Frost/Nixon ein sehenswertes Duell zweier großer Darsteller, welches sicher nicht zu unrecht überall gelobt wird.

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