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Dorian Gray (UK 2009)

Das Bildnis des Dorian Gray (DE 2009)


Genre      Drama
Regie    Oliver Parker ... 
Buch    Oscar Wilde ... novel
Toby Finlay ... 
Darsteller    Ben Barnes ... Dorian Gray
Colin Firth ... Lord Henry Wotton
Cato Sandford ... Rent Boy
Emilia Fox ... Lady Victoria Wotton
Fiona Shaw ... Agatha
John Hollingworth ... Patrol Policeman
Rachel Hurd-Wood ... Sibyl Vane
Rebecca Hall ... Emily Wotton
Musik    Charlie Mole ... 
Studio    Ealing Studios ... 
Fragile Films ... 
 
Agent Maddin
 
Wertungen221
Durchschnitt
5.56 
     Meine Wertung
[Prognose] [Werten]


DVD-Erscheinungstermin:
02.09.2010

Start in den deutschen Kinos:
15.04.2010



16 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Tyru
26.04.2010 16:56 Uhr
Ein Schönling ohne eigenen Willen übernimmt wie ein Papagei die sündigen Lebensweisheiten eines vollkommen unterforderten "Mephistos", anschließend jagt der Film im Zeitraffer durch angedeutete Sexszenen um in einem Gruselfinale zu enden, das in etwa die Atmosphäre einer durchschnittlichen "Buffy"-Folge erreicht.

Der Hauptcharakter ist absolut unnachvollziehbar und treibt ziellos durch die Handlung, wie es vielleicht stimmig wäre, wenn es um eine Kafka-Verfilmung ginge - aber als verderbter Verführ(t)er versagt er vollkommen.

Und das Mysterium des Bildnisses wird dargestellt, als wär das nicht "Oscar Wildes: Dorian Gray" sondern "Stephen Kings: Das Horrorbild".

Absolut nicht zu empfehlen.
schneeball10
26.04.2010 16:06 Uhr
Das Handwerk ist solide, die Szenen sind schön gemacht. Allerdings war der Weg des Hauptcharakter in den Abgrund nicht nachvollziehbar bzw. es gab kein Weg dorthin, der Hauptcharakter tat alles, was man ihm sagte. Der Ästhetizismus, was meiner Meinung nach, ein Hauptthema im Buch ist, wurde komplett weggelassen. So wurde die erste Liebesgeschichte im Film, die im Buch nur die Bewunderung der ästhetischen und künstlerischen Fähigkeiten der Frau war, als eine ernste Liebe dargestellt - was ein moralischer Fall gerade in dem Moment, wo er mit ihr am Glücksten war, nicht gerade nachvollziehbar macht. Dazu, dass der Film am Ende mit einer anderen Liebesgeschichte endet, macht den Film geradezu lächerlich.

Ich konnte mich an keiner Stelle mit dem Hauptdarsteller identifizieren, obwohl das Thema eigentlich ein sehr menschliches ist. Ich würde den Film nicht empfehlen. Es ist schade, dass aus so gutem Stoff so wenig gemacht worden ist.
Lowtzow
26.04.2010 10:59 Uhr / Wertung: 2
Das Bildnis des Dorian Gray

"Hey, wir haben da ein tolles Buch von Oscar Wilde. Das wird ein Selbstläufer." So oder so ähnlich muss der Drehbuchautor gedacht haben. Bloss keine innovativen Ideen oder irgendwas originelles einbauen. Dazu holt man sich dann noch einen Regisseur, der schonmnal was von Oscar Wilde verfilmt hat (dass der Erfolg und der Film eher bescheiden waren, spielt dann auch keine Rolle). Der hat dann auch gute Kontakte zu Colin Firth (Nur Gott weiß, warum...) und schon hat man auch einen Star im Film.

Die Geschichte ist natürlich spannend. Ist ewige Jugend ein Fluch? Ist es ein Segen? Lässt sich diese Frage überhaupt beantworten? Wie weit würdest du gehen, um ewige Jugend zu erlangen? Für die heutige Gesellschaft, die nebst gesuchten Supermodels und ständiger Reizreklame eigentlich jedem Menschen das Gefühl vermittelt, dass wahre Schönheit selbstverständlich nichts mit den inneren Werten zu tun hat, sondern bei guten Aussehem die Anerkennung früher oder später folgen wird. Man hätte, ich wiederhole, man hätte also aus der alten Geschichte eine extrem spannende Gesellschaftskritik des heutigen Amerikas machen können. Stattdessen versucht man, Wildes einzigen Roman so zu verfilmen, wie das Originalbuch mittlerweile aussehen dürfte: alt und staubig.

Da trifft der Mittdreißiger Lebemann Henry (Fitrth) auf den 20 jährigen Dorian (Ben Barnes, bekannt vor allem als Prinz Kaspian). Basil (Ben Chaplin) malt ein Porträt von Dorian. Dieses ist sein bisher bestes Werk, jeder der es anschaut, erstarrt förmlich, wird von der Schönheit dieses Mannes geblendet. Henry bringt den eigentlich harmlosen Dorian dazu, ein wildes Leben zu führen, bis er schließlich seine Seele abgibt, um dafr immer währende Jugend zu erlangen. Seine Seele wanderte daraufhin in das Bild, welches nun diese auch darstellt und mit jeder Körperschädigen Aktion, wie übermäßiger Alkohol oder Drogen, wird dieses Bildnis häßlicher und häßlicher. Schließlich geht Dorian über Leichen, um sein Geheimnis zu wahren.

Eine kluge Geschichte. Die Umsetzung ist leider dermaßen langweilig und lieblos geworden, dass man es kaum glauben kann. Die Akteure stolpern hölzern und allzu vorhersehbar durch ein schlecht animiertes England des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Nie bekommt man das Gefühl, tatsächlich in diese Welt hinein gegangen zu sein. Der Funke springt zu keiner Zeit auf den Zuschauer über, so dass er auch nur ein steriler Zuschauer bleiben kann. Acuh war Dorian von Anfang an mit sehr unsympathischen Zügen ausgestattet, man fieberte nicht mit ihm. Die lustlose Musik tat ihr übriges.

So ärgere ich mich nun, dass ich so viele Worte an einen der belanglosesten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe, verschwendet habe.

Note:5 (2 Punkte)
KeyzerSoze
16.04.2010 14:48 Uhr / Wertung: 6
Oliver Parker hat ja durchaus schon gelungene Verfilmungen von Oscar Wilde in Szene gesetzt, aber hier hat er sich bei einer Sache verhoben, die dem Film das Genick bricht: Ben Barnes! Dieser Mann ist einfach unfähig die Emotionen des hochinteressanten titelgebenden Charakters glaubwürdig rüber zu bringen. Da hilft auch eine tolle Ausstattung, eie ansonsten gut aufgelegtes Ensemble, sowie die tolle Geschichte nicht um den Film in höhere Gefilde zu schaffen. Wer eine gute Verfilmung des Stoffes sehen will, dem sei die Version von 1945 an Herz gelegt, denn diese wird von seinem furchtbaren Hauptdarsteller leider zunichte gemacht.
Hartpijn
13.04.2010 07:56 Uhr / Wertung: 6
Also schlecht fand ich den film nicht gänzlich, allerdings sehr langatmig. Spannung kommt nur zwischendurch manchmal auf ansonsten ist der Film durchweg ruhig. Schauspielerisch konnten die Darsteller meiner Meinung nach überzeugen.
Darraco83
07.04.2010 04:06 Uhr / Wertung: 6
Nun, dass diese Erotikszenen in der heutigen Zeit noch jemanden schockieren können finde ich sehr erstaunlich, da eigentlich keine wirklichen Tabubrüche vorhanden sind (nicht wirklich verwunderlich, da die wirklichen Tabubrüche -auch der damaligen Zeit - vermutlich eine strafrechtliche Relevanz des Filmes nach sich gezogen hätten ^^)
Leider wird die Verfilmung der Vorlage nicht wirklich gerecht. Ich denke auch, dass die Beziehung zu Sybil Vane vollkommen falsch dargestellt wurde. Im Allgemeinen fand ich die Handlungen der Akteure nicht sehr nachvollziehbar - wenn ich mir vorstelle die Vorlage nicht gekannt zu haben, besteht der Film nur aus einer Aneinanderreihung belangloser Aktionen. Darüberhinaus waren die schauspielerischen Leistungen irgendwie hölzern und langweilig.
Daher nur 6 Punkte obwohl ich ein großer Fan der Geschichte und Oscar Wilde im Allgemeinen bin..
Caenalor
05.04.2010 18:23 Uhr / Wertung: 5 - Letzte Änderung: 05.04.2010 um 18:25
So, jetzt habe ich ihn auch in der Sneak gesehen und kann das "schlecht inszeniert" großenteils unterschreiben, nebst allgemeiner Kritik, wenn auch nicht ansatzweise so vernichtend wie bei den Vorrednern.

Die literarische Vorlage ist in erster Linie ein Wortgemälde, bei der die Handlung trotz ihres legendären Kernes fast Nebensache ist. Dass davon kaum etwas auf die Leinwand zu retten ist, war von vornherein klar. Dennoch hätte die Umsetzung weit besser ausfallen können.

Schon konzeptionell ist der Film falsch aufgestellt, denn statt den tatsächlichen charakterlichen Verfall der Hauptfigur zu analysieren, und damit die gesamte viktorianische Gesellschaft, wird sich ganz platt auf plakativ dargestellte Sittenverstöße eingeschossen, was zwar überraschenderweise noch manchen Zeitgenossen zu schockieren vermag, aber weit hinter der eigentlichen Brisanz der Thematik zurückbleibt.

Dass dabei Charaktertiefe und Glaubwürdigkeit weitgehend auf der Strecke bleiben, ist logisch. Sehr traurig ist daneben auch die völlige Marginalisierung der Sybil-Vane-Geschichte, im Buch Knackpunkt der ganzen Entwicklung und thematisch völlig anders gelagert als im Film, wo sie in ein paar Minuten und purem Klischee abgehandelt wird.

Warum letztlich doch noch volle 5 Punkte? Ein halbwegs brauchbares Historienfilmchen ist durchaus noch draus geworden. Die Inszenierung verdient zwar das oben erwähnte "schlecht" im Vergleich zu den gestellten Ansprüchen, halbwegs akzeptabel ist sie aber noch so gerade. Die Darsteller machen dagegen eigentlich gar nichts falsch, ihnen wird nur nicht genug Material zum Ausdrücken geliefert. Das mäßige CGI-Alt-London könnte einer Sherlock-Holmes-Resteverwertung entstammen, Innenräume und Kostüme sind dafür solide. Vor allem aber wurden für Lord Henry zumindest einige seiner herrlichen Sprüche gerettet.

Zum unteren Mittelmaß reicht es damit noch gerade so, und das eigentlich unnötige, im Vergleich zum Rest des Films aber überraschend energiereiche Finale im 20. Jahrhundert, das vor allem von einer wie immer starken Rebecca Hall getragen wird, rettet dann noch einen Punkt mehr.
wonderwalt
31.03.2010 12:54 Uhr
@thuarek: Es behauptet auch niemand, daß man nicht auch Wilde kritisieren kann, das ist jederzeit erlaubt und wünschenswert.
Es stellt sich nur die Frage, ob Du nicht Thema und "Aussage" der Geschichte miteinander verwechselst. Die dargstellten sexuellen Ausschweifungen in Wildes Werk sind natürlich eine indirekte Folge bzw. Reaktion auf gesellschaftliche Zustände im 19. Jhdt.
Es handelt sich um eine künstlerische Aufarbeitung, die auch aus der Zeit heraus zu interpretieren ist. Niemand muß sich deshalb notgedrungen mit der Haltung der Hauptfigur identifizieren.
Kennst Du "Der letzte Tango in Paris"? Auch wenn ihn großartig finde, heißt das noch lange nicht, daß ich unbedingt Wert darauf lege, in einer unmöblierten Wohnung in Paris ein halbes Pfund Butter als Gleitmittel beim Sex herzunehmen.
Na ja, obwohl...
;-)
thuarek
31.03.2010 11:36 Uhr / Wertung: 1
Das setzt mein Einverständnis voraus, wie pervers...
@Caenalor: Wenn das in der Buchvorlage auch so ist, dann ist das Buch inhaltlich meiner Kritik NICHT erhaben, nur weil dies "ein Klassiker des 19. Jahrhunderts" sein soll.
wonderwalt
31.03.2010 09:46 Uhr
@Caenalor: Wir könmnen uns aber auch sicher sein, daß unser Freund thuarek mit Oscar Wilde nicht zum Tee ausgegangen wäre.
Obwohl letzterer sicherlich auf ihn gestanden hätte und Oscars eigenes Selbstbildnis bestimmt einige Wochen gealtert wäre nach dem Abend.
;-)
Caenalor
31.03.2010 08:26 Uhr / Wertung: 5
Der Punkt "schlecht inszeniert" mag vielleicht sein, den Film habe ich nicht gesehen. Aber was du da inhaltlich kritisierst, ist nicht weit von der Buchvorlage entfernt, die immerhin ein großer Klassiker des 19. Jahrhunderts ist. Mit Sicherheit ist der Inhalt nicht "belanglos". Dass sich der Leser/Zuschauer dabei mit der Moral der Titelfigur identifizieren können sollte, ist allerdings auch nicht so ganz der Gedanke dahinter, da kann ich dich beruhigen.
thuarek
30.03.2010 20:20 Uhr / Wertung: 1 - Letzte Änderung: 30.03.2010 um 20:23
@Rufio: Wenn das stimmt, dann sagt das wohl alles über den Film "aus"...

@DerHannig: Ach, das Gezeigte entspricht deiner sexuellen Moral? Wenn du mit "prüde" "vernünftig" bzw. "normal" meinst, dann hast du Recht!
DerHannig
30.03.2010 16:16 Uhr
ACHTUNG!
Der Kommentar von thuarek enthält eine Sexualpredigt wie sie prüder nicht sein kann! ;-)
Rufio
30.03.2010 16:04 Uhr / Wertung: 1
Achtung
Spoiler!!:Der Kommentar von thuarek erzählt den kompletten Film!^^
thuarek
30.03.2010 15:12 Uhr / Wertung: 1
Der Film "Das Bildnis des Dorian Gray" fängt sehr ruhig an, wobei dieser Anfang ohne Spannung einfach kein Ende nehmen mag. Doch dann steigert sich der Film. Ein innovativer Erotikfilm entsteht, denn nun lautet Dorians Devise, der Lust freien Lauf zu lassen. In Konsequenz vernascht unser lieber Dorian nicht nur ein Mädchen, nein, die suchende Mutter wird gleich auch noch bestiegen - die schon befriedigte Tochter ist währenddessen unter dem Bett. Schließlich fallen Dorians ungezügelter Lust auch Männer zum Opfer. Das ganze ist wirklich sehr anstrengend, denn nebst der zweifelhaften Erotik werden auch andere sexuelle Phantasien ausgelebt, wirklich pervers und widerlich.
Wie können nur diese Männer und Frauen Dorian nicht widerstehen? Ganz einfach, ein mit ihm befreundeter Maler fertigt ein Porträt von Dorian an. Klar, dass Dorian hierdurch nicht mehr altern kann, stattdessen leidet und altert das spukende Bildnis. Übrigens, der Maler wird von Dorian auch befriedigt. Ich habe lange nicht mehr einen so belanglosen und schlecht inszenierten Schwachsinn gesehen!
Rufio
29.03.2010 23:17 Uhr / Wertung: 1
Ich weiß garnicht was man zu dem Film sagen kann.Vielleicht muss man ein Fan des Buches sein um diesen Film zu mögen.Ich hab das Buch aber leider oder zum Glück nicht gelesen.
Ich fand es ehrlich gesagt sehr langweilig und sehr sinnlos!Ein paar Lacher gabs dennoch,jedoch meistens weil man den Film einfach nicht ernst nehmen kann.Ich muss schon sagen es war teilweise schon lächerlich und man wundert sich im Kino einfach nur über diesen wirklich komischen(im negativen Sinne) Film.

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