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Funny Games (AT 1997)


Genre      Crime / Drama / Mystery / Thriller
Regie    Michael Haneke ... 
Buch    Michael Haneke ... 
Darsteller    Susanne Lothar ... Anna
Ulrich Mühe ... Georg
Arno Frisch ... Paul
Frank Giering ... Peter
Stefan Clapczynski ... Schorschi
Kamera    Jürgen Jürges ... 
Schnitt    Andreas Prochaska ... 
Studio    Wega Film ... 
Austrian Film Institute ... 
Österreichischer Rundfunk (ORF) ... 
Verleih    Concorde-Castle Rock/Turner ... 
 
Agent inktvis
 
Wertungen207
Durchschnitt
7.50 
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DVD-Erscheinungstermin:
16.11.2005



8 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

mountie
23.04.2012 20:18 Uhr - Letzte Änderung: 23.04.2012 um 20:19
Als einer der größten Kritiker des deutschsprachigen Films hat mich Herr Haneke mit seinen Funny Games wirklich sehr positiv überrascht. Denn der Film setzt die ansonsten allgegenwärtigen Schwächen des Euro-Kinos zu seinem absoluten Vorteil ein. Die biedere TV-Optik, die karge Musikuntermalung, und die recht unspektakuläre Story setzen den Grundstein für einen der intensivsten Psycho-Thriller, die ich bisher sehen durfte. Gerade durch obig angesprochene Stil-Mittel wirkt Funny Games schon schmerzlich real, und zieht daraus auch seine grauenvoll-gute Klasse. Einzig die eine oder andere Szene war dann doch etwas zu überspitzt (Stichwort: Fernbedienung), was aber kaum zu Punktabzug führt.
Ein Film der absolut keine "leichte Kost" darstellt, und somit wohl eher weniger für die nette Abendunterhaltung dient. Trotzdem aber einer der besten, weil durch seine Realtiätsnähe mitreißendsten und gleichzeitig verstörendsten, Thriller die es gibt. Achtung also an leichte Gemüter, denn nach diesem Film wird der Urlaub im Ferienhaus nie wieder so sein wie zuvor...
Horatio
03.11.2007 02:16 Uhr / Wertung: 7
Funny Games - Der Urlaub beginnt mit der Hinfahrt zum Feriendomizil, dort angekommen scheint irgendetwas nicht zu stimmen und dann steht die Welt auf dem Kopf. Der härteste Psychothriller, meines Wissens, dreht einem den Magen gehörig um. Warum und wie macht er das? Er nimmt eine Alltagssituation, die vollkommen real erscheint, jedem vertraut ist und aus dieser entwickelt sich das größt mögliche Grauen. Der Zuschauer beginnt mitzuleiden und es wird jede Minute schlimmer, da man förmlich weiss, dass es nur einen Ausweg für die Familie gibt. Ein überaus gutes Spielen der Akteure unterstreicht den klaustrophobischen Horror in den eigenen vier Wänden. Vor allem die beiden Bösewichte erzeugen Gänsehaut. Außerdem spitzt sich das Spiel im Laufe schon so extrem zu, dass der Film sich selber entschärft oder gar muss. Das passiert durch die direkte Ansprache des Publikums ,eine alternative Plotfolge oder durch doch auch manchmal unlogisches Verhalten der Charaktere. Man muss fast schon sagen, dass man dafür dankbar ist, denn ansonsten wird man wohl nie wieder jemand die Tür zu seinem Haus öffnen.
Funny Games soll laut Michael Haneke den Medien den Spiegel in Sachen Gewalt vorhalten. Diese These finde ich persöhnlich zu hoch gegriffen, da er mit seinem Beitrag die Latte der Gewalt im Kopf auf ein unerträgliches Niveau hebt. Warum muss er das auch noch machen, wenn er die Medien damit kritisieren will? Gehört er nicht selbst zu den sogenannten Medien? Kontrovers nennt man solche Filme und ob Funny Games oder auch Natural Born Killers nun gut sind muss jeder für sich entscheiden.
Fazit: Funny Games ist kompromisslose Gewalt die schmerzt. Hier wird nichts verschönert. Gewalt wird als Gewalt gezeigt. Ein Horrorfilm enthält, damit man sich gruselt, ein Thriller enthält Gewalt damit es spannender wird. Funny Games will schockieren. Ab 18 war noch nie so verdient wie hier...
ZordanBodiak
17.01.2006 18:28 Uhr / Wertung: 10
"Funny games" ist der beste mir bekannte Beitrag zur Diskussion um mediale Gewalt. Der österreichische Provokateur Michael Haneke spinnt ein ziemlich simples Szenario und vermeidet dabei die Überstilisierung eines "natural born killers": Eine dreiköpfige Familie will einen friedlichen Urlaub im Ferienhaus am See verbringen. Doch die Idylle wird jäh gestört. Zwei junge Männer betreten den Ort des Geschehen. Sie nehmen die Familie als Geiseln - und wagen mit diesen eine Wette: "Morgen um 9 Uhr werdet ihr nicht mehr am Leben sein." Eine Konstellation, die leicht in die Richtung eines simplen Horrorfilmes entgleisen könnte. Haneke weiß jedoch das Szenario in die Richtung eines verstörenden und anspruchsvollen Psycho-Thrillers zu lenken. Dabei manipuliert er den Zuschauer gnadenlos, macht ihn zum Komplizen der Psychopathen und beweist, dass man als Filmkonsument mittlerweile an die Darstellung von Gewalt gewöhnt ist und selbige bereitwillig akzeptiert. Interessant in diesem Kontext ist, dass abgesehen von der "Rückspulszene" keine der Gewalttaten explizit gezeigt wird - und gerade besagte Szene ist die manipulativste des gesamten Filmes, sozusagen die Krönung der "funny games", die Haneke mit seinem Zuschauer veranstaltet.


Bei seiner Inszenierung "verwirrt" Haneke den Zuschauer zudem damit, dass er seine Figurengruppen (auch laut eigener Aussage) in unterschiedliche Genres presst. Während die Familie dem Drama entliehen ist, treten die Psychopathen bewusst als Karikaturen einer Farce auf. Sie machen sich über die "soziologischen Klischees" der Gewaltursprünge lustig, titulieren sich gegenseitig mit Zeichentrickfigurennamen, die selbst für sinnlose Gewaltdarstellungen [Tom & Jerry, bzw. Beavis & Butt-Head] stehen und kommunizieren gar mit dem Zuschauer. Ihre Freundlichkeit im krassen Kontrast zur Hilflosigkeit und Verstörtheit der Opfer.


Dieser herausragend gespielte Psycho-Thriller sollte letztlich nicht geguckt werden, wenn man einerseits zartbesaitet ist - andererseits aber auch nicht, wenn man auf der Suche nach dem "ultimativen Kick" ist. Wahrscheinlich wird man sich dann nämlich langweilen, dass sich fast die gesamte Gewalt unsichtbar ereignet und dass die Inszenierung derartig "ruhig" ausfällt. Mit noch größerer Wahrscheinlichkeit wird man aber noch nicht einmal merken, dass der Regisseur gerade diesen abgestumpften Typus von Filmkonsumenten hinterfragen wollte.


Kurz um. "Funny games" ist eine schwer konsumierbare Psychostudie. Nicht für jeden geeignet - dennoch aber eine absolute Meisterleistung, die polarisieren wird. Nicht wenige werden sich beschweren, dass man in filmischer Hinsicht nicht derartige Grenzen überschreiten darf. Aber schließlich hat man ja noch die Wahl, ob man Filme bis zum Schluss gucken will oder nicht... die Eier fallen lassende Höchstpunktzahl

cineman
10.01.2006 14:23 Uhr / Wertung: 9
Ich finde den Film genial. Die gewalt im film wird (fast) nie direkt gezeigt. Die beiden Hauptdarsteller bringen es fertig, dass man den ganzen film über ein schlechtes gefühl im Bauch hat, welches sich ständig steigert. Haneke siedelt seine Filme nie in einer Kunstwelt an, sondern in einer Umgebung, die einem bekannt erscheint und mit welcher man sich identifizieren kann, weshalb der Film noch an realitätsnähe und schrecken gewinnt... Wer möchte mich in meinem Haus am See besuchen kommen????
KeyzerSoze
04.05.2004 11:02 Uhr / Wertung: 8
Ein wie ich finde im Grunde ganz guter Film, der zu Beginn vor allem durch seine kompromisslose Brutalität überzeugen kann. Jedoch wirkt diese Brutalität auf Dauer sehr ermüden, bzw. schockiert sie einen einfach nicht mehr. Dennoch klasse inszeniert und bei dem Spruch "Wir haben doch noch nicht mal Spielfilmlänge erreicht", welcher mich auf meine DVD-Uhr schauen ließ und ich feststellen musste, dass der Spruch auf die Sekunde genau in der 90. Minute fiel, hätte ich den FIlm fast noch nen Punkt aufgewertet.
Gamecat
23.03.2004 13:13 Uhr
Eine zwiespältige Wertung... der Film ist gut, aber kann man "so einem Film" eine gute Wertung geben? Für mich das härteste Psychoexperiment das es so gibt... es geht echt an die Nerven und ist streckenweise nur schwer zu ertragen. Ulrich Mühe hat in einem Interview mal gesagt: "Wir wollten die totale Hilflosigkeit deutlich machen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es Leute gibt die sich nachts um 2 in der Videothek den Film ausleihen und sich den reinziehen... das wollten wir nicht."
inktvis
14.04.2001 22:25 Uhr
was hast du denn? das ende war doch 'happy'. beide hauptdarsteller leben und sind gluecklich ...
Christian
27.03.2001 21:50 Uhr
Ich liebe Filme mit ... was ist eigentlich das Gegenteil von "Happy End" ? ;)

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