Bellflower (US 2011)

Ein Film wie ein Schlag in den Magen. Selten so einen grandiosen, rohen und unbefangenen Film gesehen.
Wie die erste Platte deiner Lieblingsband, die natürlich noch nicht so gut produziert ist und die Lyrics auch noch nicht so reif sind, aber welche an Energie und Drang nach vorne nie wieder übertroffen wurde.
Obwohl die Emotionen und Handlungen ein dermaßen extremes Ausmaß annehmen, ist alles nachvollziehbar und glaubwürdig.
Bellflower verdient wirklich viel mehr Aufmerksamkeit und sollte eigentlich schon ein Klassiker sein.

Kann mich der Meinung von Bcourt nur anschliessen: ein wahres Indie Juwel - die Charaktere sind glaubhaft, die Bilder verzaubern - sollte man nach Möglichkeit nicht auf dem kleinen TV Bildschirm geniessen. Was als nettes Roadmovie beginnt wird immer düsterer und roher. Mitreissend bis zum Abspann - war seit langem nicht mehr so begeistert von einem Film!

Evan Glodell hat hier ein beeindruckendes Debüt gegeben. Visuell beeindruckend, fäng die Kamera, welche extra für den Film entwickelt wurde, gerade Aufnahmen von Feuer bei Nacht atemberaubend ein. Auch die Storyline lässt den Film nicht langeweilig werden. Kommt am Anfang noch feelgood-stimmung auf, wird er zunehmend düsterer und brutaler. Die Story ist originell und mal was ganz anderes, aber keines wegs weit hergeholt. Sie wirkt glaubhaft und die Handlungen der Charaktere sind verständlich. Sehr gut passende musikalische Untermalung rundet das ganze ab.
Alles in Allem der beste Indie-Film den ich je gesehen hab. Das ist was für die Sammlung!