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Django (IT 1966)


Genre      Action / Western
Regie    Sergio Corbucci ... 
Buch    Bruno Corbucci ... 
Sergio Corbucci ... 
Produktion    Manolo Bolognini ... 
Sergio Corbucci ... 
Darsteller    Franco Nero ... Django
Loredana Nusciak ... Maria
Ángel Álvarez ... Nataniele
Gino Pernice ... Jonathan
José Bódalo ... Gen. Hugo Rodriguez
Kamera    Enzo Barboni ... 
Schnitt    Nino Baragli ... 
Sergio Montanari ... 
Musik    Luis Enriquez Bacalov ... 
Art Direction    Carlo Simi ... 
Studio    B.R.C. Produzione S.r.l. ... 
Tecisa ... 
Verleih    Constantin Film ... 
Vertrieb    Kinowelt Home Entertainment ... 
 
Agent wonderwalt
 
Wertungen116
Durchschnitt
7.29 
     Meine Wertung
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DVD-Erscheinungstermin:
28.10.2003



8 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Ulysses
12.08.2012 17:23 Uhr / Wertung: 7
Fast undenkbar, aber Djangos "Tombstone" schafft es tatsächlich das Nest "Machine" aus Jarmuschs Dead Man von Platz Eins der Liste der abgefucktesten Westernstädte zu verdrängen. Nicht nur versinkt das gammelige Halbruinenensemble tief in Matsch und Nebel, seine scheinbar einzigen Einwohner sind zudem ein Saloonbesiter und die ihm unterstellten Prostituierten.

Der Anfang des Films mit dem Titellied und Djangos Auftritt sind großartig, im Folgenden wird es aber umso schwieriger sich eine Meinung zu bilden. Corbuccis Regie ist teils krude, teils einfallsreich , letztlich aber meist effektiv (es ist erst sein zweiter Film), so hat mir z.B. die Inszenierung der Saloonschlägerei gut gefallen, während sich anderswo mit recht simplen Zoomeinstellungen beholfen wurde. Die Art wie ein Großteil der Handlung in/um den Saloon stattfindet scheint theaterbühnenhaft, so etwa wenn Django durch obere Stockwerke turnt um sich seinen Anteil an der Beute zu holen. Im Gegensatz zu Leone wirkt vieles in der dreckig-kalten, lichtarmen Welt Tombstones seltsam kulissenhaft, eingeengt, künstlich.
Auch schrammt Corbucci gelegentlich knapp am Trash vorbei, wenn Prostituierte im Schlamm ringen oder sich Gegnermassen wie choreographiert gleichzeitig bei Beginn des Beschusses hinwerfen ohne nochmal zu zucken; ein Nebencharakter stirbt auf bizarre Art durch eine Spitzhacke.

Die Handlung ist fast unfassbar simpel, die zwei wichtigsten Nebencharaktere Hugo und der Major bleiben Schablonen, über Django erfährt man nur wenig, erneut bleibt alles eingeengt. Raum bleibt dafür umso mehr für Corbuccis alles erstickenden Pessimismus, hier sind endgültig keine guten Kräfte mehr am Werk, eine Fraktion ist übler und unmenschlicher als die andere ohne eine Chance auf Änderung oder Verbesserung in irgendeiner Weise. Auch der Titelheld ist trotz seiner Fähigkeiten zunehmend hilflos, was im Vergleich zum mythischen, fast übernatürlich erscheinenden und handelnden Namenlosen in Leones Western besonders auffällt. Der Westen von "Django" ist im Grunde ein apokalyptischer, in jedem Falle ein hoffnugsloser. Dieser Film hat atmosphärisch mehr von "Mad Max" als "Fistful of Dollars" oder amerikanischen Äquivalenten.

Trotz der simplen Handlung scheint der Regisseur jedoch nicht auf schnellen Geldgewinn durch sinnlose Gewalt aus, man merkt dass es ihm Ernst ist mit der Botschaft. Beeindruckend: Die Sättigung mit Symbolik, die Brücke die der Hauptcharakter (noch) nicht zu überschreiten wagt, der "Nutzen" der Kreuze auf dem Friedhof von Tombstone, Djangos mehrfache Identifikation des Sarginhalts mit sich selbst (er will im Grunde nur noch sich selbst in Tombstone begraben, ein Sinnbild der Desillusionierung). Die Schergen des Majors mit ihren klanartigen Masken als gesichtslose Masse, deren Mitglieder bereit sind zu sterben ohne dass man einzelne Individuen ausmachen könnte und dabei das Land terrorisieren. Die Sinnlosigkeit von Hugos Revolutionsidee, die nur seiner persönlichen Machterweiterung dienen soll. Man sollte bei der Betrachtung dieses Films wohl die politische Situation Italiens in den Sechzigern und Siebzigern berücksichtigen, als rechte wie linke Kräfte gleichermaßen auf Umwerfung der bestehenden Verhältnisse drängten ( Der Major ist ein Rassist, aber seine obsessiv gebrauchte Lieblingsfarbe ist rot ).
Corbuccis Ansatz ist politisch, er ist radikal und antiklerikal, und er scheint letzlich einzig in der Verwerfung jeglicher Ideologie zu bestehen.

Das Problem des Films liegt im Endeffekt darin dass auf Dauer reine Bösartigkeit und Pessimismus genauso unglaubwürdig werden wie die Schwarz-Weiß-Unterteilung jenen Amerikanischen Western die Corbucci & Co überwinden wollen. Es ähnelt hierin "21 Gramm" : Wenn jeder - hier auch im Sinne des Wortes- so tief im Dreck steckt, fällt es dem Zuschauer schwer sich überhaupt hineinzufinden, wenn jeder von vornherein verdammt scheint wird man nur schwer ein Interesse für die Figuren aufbauen. Die Menge und Intensität der Gewalt scheint nie wirklich gerechtfertigt. Seine Ziele hat der Regisseur in "Il Grande Silenzio" wesentlich eleganter und erfolgreicher erreicht.
mountie
11.03.2007 14:00 Uhr
Auf der einen Seite gefallen hier die dreckige, nicht-so-aufpolierte Art und Weise der Umsetzung (und zwar in Aussehen und Verhaltensweisen der dargestellten Figuren). Auf der anderen Seite sieht die Landschaft so wenig nach Wilder Westen aus, wie die Insel Rügen und Hawaii. KLEINER SPOILER Auch stieß mir wieder mal sauer auf, das wie bei anderen Western-Klassikern, so wenig zum Hintergrund erklärt wird: "Da will halt einer Rache nehmen, wegen toter Frau und so..." So enttäuschte mich auch der sehr unspektakuläre Showdown. KLEINER SPOILER ENDE Also Western gibts sicher bessere. Und einen besseren mit Django, gibt es sicher auch. ...Ich muß ihn halt nur erst noch finden. ;-)
KeyzerSoze
25.08.2006 10:35 Uhr / Wertung: 7
Nachdem mir Corbuccis Il grande Silenzio so gut gefallen hat, bin ich wohl auf eine masuchistische Ader gestoßen und habe mir nun schon den nächsten Western angeschaut und nicht bereut. Zwar ist Django, übrigens ein Remake von Kurosawas Yojimbo nicht mal ansatzweise so hart und brutal wie er oft gemacht wird, weiß aber trotzdem durch seine Inszenierung, den guten Hauptdarsteller (der mich die ganze Zeit an Terence Hill erinnert hat) und der für Spaghettiwestern gewohnt guten Musik zu überzeugen.
Ashbury
23.03.2006 18:19 Uhr / Wertung: 10
Genau richtig für leute die eigentlich normale western auf den Tod nicht ausstehen könnnen.
Bin so eine Person und Django ist mein absoluter Favorit des Genres.
delacroix
23.03.2006 14:34 Uhr / Wertung: 8
Absolut cooler Western, dreckig, brutal und die Sprüche betrachtet man immer mit einem gewissem Schunzeln, ich hab mich prima unterhalten gefühlt, für alle die einen Western etwas härter mögen sind hier genau richtig.
Rumburak
11.08.2005 20:30 Uhr
Ja, es lohnt sich den Film anzuschauen.
Nicht nur um zu sehen was in dem Sarg ist, sondern auch Django gehört mit zu den Filmen die mit dem
"aufpolierten gelackten Affen Recht und Ordnung Ami-Western" schluss gemacht haben.
Dank Sergio Leone und Sergio Corbucci wurde der Italo-Western geboren.
wonderwalt
19.05.2001 10:51 Uhr / Wertung: 7
Hey, Duke, angesichts der erwähnten Charaktereigenschaften hat der Film offenbar viel Identifikationspotential für Dich zu bieten.
Duke
18.05.2001 18:02 Uhr
Dreckig, rauh, niederträchtig und bedingungslos brutal kommen Land und Leute in diesem bedeutenden Euro-Western daher. Der "Held" zieht als mystische Gestalt den halben Film hindurch einen Sarg hinter sich her! Nur für Fans zu empfehlen.

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