Dolores Claiborne (US 1995)

@Christian: Als kleinen Service für alle eifrigen BILD-Leser in der Community sollten wir ewtas längeren Texten eine griffige Kurzfassung beifügen. Da fang ich doch gleich mal an: "Dolores"? Boah, voll gut, ey!

Kurz und prägnant: Die lange Kommentarfunktion ist überflüssig weil supernervig. Das liest doch eh keiner mehr durch. Kein wunder, daß gerade Du (hi ww) das als einer der ersten voll ausnutzt.

Außergewöhnlich! Ein Thriller, bei dem die einzigen thrillertypischen Ereignisse - zwei Todesfälle - eigentlich vor Beginn des Films passieren. Was folgt, ist das Psychogramm einer Familie bzw. einer Mutter-Tochter-Beziehung, deren Konflikte und Schuldversztrickungen langsam und unglaublich spannend entwirrt werden. Eine Geschichte von griechisch-tragischen Ausmaßen. Kameramann Gabriel Beristain gibt dem Film einen düsteren grau-blauen Anstrich, lediglich die Rückblenden werden in grelleren Farben gezeigt, fast eine Karikatur der nach außen hin sichtbaren Familienidylle. Auch die Schauspielerleistungen sind großartig, allen voran Kathy Bates, die Dolores spielt, eine Frau, die sich zu spät zwischen passiv-neurotischer Opferbereitschaft und Autonomiestreben entscheidet. Ich finde, da hat Tylor Hackford ein Meisterwerk abgeliefert, die beste Stephen-King-Verfilmung seit "Shining"!