Hedwig and the Angry Inch (US 2001)

Obwohl ich Musicals ja grundsätzlich alles andere als abgeneigt bin, hatte ich die Befürchtung, dass der Film thematisch komplett an mir vorbei gehen würde. Doch wie schon Shortbus hat mich Mitchells Film schnell in seinen Bann gezogen. Von der ersten Minute an rockt die Musik, die Ausstattung und auch der ungewöhnliche Humor des Filmes. Auch wenn ich anfangs so meine Probleme mit der Geschichte und ihren Figuren hatte, schlug das nach und nach immer weniger zu buche. Beeindruckend auch, wie Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller John Cameron Mitchell ohne Rücksicht auf Verluste sein Ding durchzieht und sich von den üblichen Sehkonventionen mal so gar nicht leiten lässt. Etwas ärgerlich ist zwar, dass die Deutschen mal wieder eine Art Deutsch sprechen, das man grammatikalisch kaum versteht, aber ansonsten gibt es an diesem grellen und ungewöhnlichen Musical eigentlich nicht viel zu bemängeln.

Mein neuer Lieblingsfilm.
Eine geniale Story. Ein sehr femininer Junge wächst in Ostberlin um 1970 auf und verliebt sich durch einen sehr kontroversen Zufall in einen amerikanischen GI. Dieser kann Ihn nur mitnehmen/heiraten wenn er sich einer Geschlechtsumwandlung unterzieht. Nach der OP gehen beide nach US wo Ihn der GI sofort wieder verlässt. Jetzt tourt "Hedwig" ehemals Hansel mit seiner "Band" the Angry Inch durch altbackene amerikanische Dinners und singt. Super Musik - tolle Story. 10 Minuten nach dem Film hatte ich den Soundtrack schon bei Itunes gekauft.

Golden Globe Nominierung für John Cameron Mitchell (Best actor in musical or comedy)