Kubo and the Two Strings (US 2016)

Ich bin echt erstaunt und begeistert von diesem hervorragenden Animationsfilm! Erstaunt das Hollywood etwas derart künstlerisch Anspruchsvolles produzieren kann, bzw. überhaupt gewillt ist so einen Film zu finanzieren, und begeistert, weil der Film mich mit seiner ungewöhnlichen Machart erst irritiert (irritiert, weil man ja durch die Pixar-Filme eine genormte Sehgewohnheit antrainiert bekommen hat), überrascht (weil eine Animation die aussieht wie Puppentheater nicht gewöhnlich ist), und dann begeistert (weil alles perfekt zusammenpasst: die asiatischen Figuren, die Art der Animation, die Ernsthaftigkeit der Geschichte, die Magie die entfaltet wird) hat.
Die Autoren haben wahrlich fantastische Arbeit geleistet dabei, Origami, chinesisches Gitarrenspiel, asiatischen Totenkult, Samurai-Kultur, magische Wesen, Schwertkämpfe, und vieles mehr aus dem asiatischen Kulturkreis, zusammenzuführen, zu einer be- und verzaubernden Geschichte, die bei diesem Feuerwerk an Ideen keinen Moment langweilig wird. Der Film ist sehr zu empfehlen.

Wahrscheinlich der beste animierte Film der letzten Jahre. "Kubo and the Two Strings" ist einfach beeindruckend in nahezu jeder Hinsicht. Optisch gehört das Ganze mit Abstand zum Besten was ich je im Stop-Motion Bereich gesehen habe. Die Fantasy- Abenteuergeschichte ist herzerwärmend, gleiches gilt für die Charaktere. Und ja, auch wenn es da ein paar vorhersehbare Momente in dem Film gibt, es könnte mir egaler kaum sein, da er so viel Herz besitzt ... man muss nur auf die letzte Szene mit Ralph Fiennes schauen... wow. Charlize Theron ist grandios als Stimme des Affens, der Humor lag bei mir nicht einmal daneben und wie schon erwähnt: Alles sieht absolut fantastisch aus. Einer der besten, wenn nicht gar der beste Film des Jahres.

Man sollte schon Fan von Animationsfilmen sein und die in dieser Form präsentierte Variante eines Samurai-Films mögen, wobei hier die Hauptfigur ein Kind ist und die Story aus dem Reich der Märchen und Fabeln kommt. Ob dieses jedermanns Sache ist, wird sich zeigen. Die im Abspann angedeutete Technik der Herstellung der Figuren wird vermutlich nur für eingefleischte Kenner im Film ersichtlich. Ich fand die Handlung an sich etwas geglättet. Bei einem realen Film wären das wohl Logiklöcher, in einem Animationsfilm wird dann einfach darüber hinweg geschlittert, und es fällt nicht so auf. Vorhersehbar war der Film für mich nicht, auch wenn man recht schnell vermuten darf, dass ein glückliches Ende naht. Von der Story her ist der Film eher etwas für das jüngere Publikum. Die Präsentation in einer Sneak erachte ich als nicht so überzeugend, dürfte jedoch wohl auch anders zu sehen sein.