Lady Bird (US 2017)

Greta Gerwig kreiert in ihrem Erstlingswerk einen Film um die High School Schülerin Christine, die sich selbst lieber aus Gründen der Alleinstellung Lady Bird nennt und mit den großen Themen des Erwachsenwerdens zu kämpfen hat.
Wahrscheinlich ist „Lady Bird“ der beste Coming of Age Film mit weiblicher Hauptrolle, der mir bisher untergekommen ist. Auch wenn es bei näherer Betrachtung tatsächlich gar nicht so viele Coming of Age Filme gibt in denen es um das „Großwerden“ von jungen Frauen geht, soll dies nicht die Qualität von „Lady Bird“ schmälern. Mit viel Herz, Gefühlen und vor allem echt kommt das Jugenddrama daher, das Themen wie Individualität, der erste Freund, der erste Sex, Drogen und schließlich das Verlassen des elterlichen Nestes gekonnt aufgreift. Saoirse Ronan hat dabei großen Anteil daran, dass der Film so wirkt wie er wirkt. Ebenso das Skript mit seinen ausgefeilten und mitnehmenden Dialogen. Bei dieser Mischung passiert so mancher Gänsehaut erzeugender magischer Moment. Perfekt endet der Film dann auch noch mit Selbstreflexion und dem Verständnis der Hauptfigur über echte Dankbarkeit.
Autobiografische Züge von Greta Gerwig, die sich einst selbst auf den Weg aus Sacramento nach New York machte um persönlich zu wachsen, sind nicht abzustreiten und wahrscheinlich ein Geheimnis für den Erfolg dieses Films.

Fazit: 226 Nominierungen und 122 abgeräumte Preise täuschen nicht. „Lady Bird“ ist ein tolles Coming of Age Drama, das die richtigen Töne trifft und den Zuschauer noch einmal jung werden lässt, denn das was Lady Bird hier erlebt, haben wir alle auf die eigene oder andere Weise einst selber mit- bzw. durchgemacht.

Der Film verging wie im Flug. Ich habe aber auch eine kleine Schwäche für quirlige Coming-of-Age-Dramedies mit Tiefgang. Das schwierige Mutter-Tochter-Verhältnis wird wirklich so rübergebracht, dass man einerseits die gegenseitige Liebe spürt, man andererseits aber auch versteht, warum sich die beiden immer wieder zanken.
Ich fand den Film sehr berührend. Eine sehr "dichter" Film mit vielen wichtigen Momenten des Erwachsenwerdens, der sich aber auch immer in den richtigen Momenten genug Zeit nimmt. Sehr schön

Nun ja, bin eher enttäuscht von diesem Drama. Ich kann gar nicht nachvollziehen warum dieser Film auch für einige Oscars nominiert war und vorher auch viele andere Auszeichnungen bekommen hat.
Das Drama wird ganz gemächlich erzählt ohne wirkliche Höhepunkte. Die Schuspieler sind auch alle nur Durchschnitt bis auf die Mutter von 'Lady Bird'. Sie spielt Ihre Rolle wirklich überzeugend. Aber der Film schafft es nicht wirklich Einen mitzureißen oder gar Sympathie für die Protagonisten zu entwickeln. Irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass 'Lady Bird' das Erlebte auch verdient hat.

Das Psychogramm eines Teenagers, der erwachsen wird und sich aus vorgelebten Konventionen und der besitzergreifenden Liebe seiner Mutter befreien will.
Das Ganze spielt im kleinbürgerlichen Milieu einer Kleinstadt in Kalifornien, geplagt von Abstiegsängsten und geplatzten Lebensträumen. Letztendlich geht es auch um die Frage, ob Geld/Karriere wichtig im Leben sein sollten, und wie unterschiedlich diese Frage von den jeweiligen Protagonisten beantwortet wird. Unterschiedliche Lebensphilosophien und Wertesysteme prallen aufeinander.

Der Film hat mich mit seiner Ehrlichkeit und Direktheit sehr beeindruckt.