Patton (US 1970)

Endlich mal ein(e) Kriegsfilm/Biographie der das dargestellte nicht glorifiziert oder anderweitig in einem unnötig guten Licht dastehen läßt. Denn Patton wird hier zwar als genialer Feldherr gezeigt, aber auch als Egomane, der selten andere Meinungen zuläßt, und durch seine politische Talentlosigkeit fast seine militärischen Errungenschaften zunichte gemacht hätte.
Gespielt wurde das Ganze sehr ordentlich, aber der Aufbau der 3 Stunden Geschichte ist mir fast schon etwas ZU episodenhaft geraten. Man bemerkt immer einen deutlichen Bruch, wenn wiedermal eine Station in Pattons Karriere abgeschlossen wurde. Das hat für mich immer etwas den Fluß der Gesamt-Geschichte des WWII gestört. Außerdem wäre mir manchmal lieber gewesen, man hätte mehr herausgearbeitet, um was es genau in der jeweiligen Schlacht ging. Hier hätte ich mir mehr Übersicht gewünscht.
Ansonsten aber ein guter Kriegsfilm, der vielleicht einen Tick zu lang geriet. Der aber mit beeindruckenden Panzer-Schlacht-Szenen aufwarten kann, und mal keine kritiklose Darstellung seiner Hauptfigur zuläßt. Wie Patton im Film sagte: Verdammt nochmal ja, ich bin eine Primadonna! Aber ich gebe es wenigstens zu!

In der Summe ein guter Film über einen der streitbarsten Charaktere der amerikan. Militärgeschichte. George C. Scott liefert eine bombastische Leistung, aber auch die Nebencharaktere sidn durchaus sinnvoll besetzt. Was dem Film zu Gute kommt, sind einfach die filmreifen Anekdoten die Patton selber in seiner Karriere lieferte. Wahrscheinlich gibt kein anderer allierter General soviel Stoff für einen Film her wie er (daher die 3 Stunden Spielzeit, die aber im Flug vergehen). Für Kriegsfilmfans ein Muss, für "normale" Filmfans vielleicht einen Schwung zu patriotisch und pathetisch (wie Kriegsschinken aus der Zeit nunmal sind...).

Aber allein die erste Szene, die Filmgeschichte geschrieben hat, gibt Anlass dazu sich dieses Meisterwerk wenigstens einmal anzusehen.

Eine furchtbare Glorifizierung der amerikanischen Kriegskünste und minutenweise patriotisches Getriefe. Sonst allerdings ein Spitzenfilm, spart er doch phasenweise nicht mit Kritik, harten Bildern oder harten Worten.

Schlicht und einfach das Porträt eines Monomanen, der den Italienfeldzug der US-Armee gezielt für eigene Ambitionen nutzen wollte. Die andere Seite des Umfeldes zeigt übrigens Kellys Heroes oder zu Dt. Stoßtrupp Gold, in dem (zumindest in OF) man sich auf den Feldzug und seine unberechenbaren Manöver indirekt bezieht. Ein großer Film mit großartigem und überzeugendem Hauptdarsteller, der mir persönlich in meiner Sammlung noch fehlt.

Gelungene Mischung aus Kriegsfilm und "Abschnitts-"Biographie. Der Film lebt zum Großteil von seinem starken Hauptdarsteller George C. Scott. Doch auch sonst langweilt dieser 3 Stunden Film zu keinem Zeitpunkt. Ich fand es interessant das mal mehr als eine Schlacht oder ein Gefecht gezeigt werden, denn hier ist ein kompletter Kriegsverlauf Thema des Films. Auch die kritische Note des Films gefiel mir, so wurde deutlich das Patton seine Männer eigentlich ziemlich egal waren und er als Befehlshaber nur durch militärische Erfolge den Ruhm ernten wollte. Das Plakat schreckt einen erst ein wenig ab, denkt man doch das Patton ein üblicher patriotischer Kriegsfilm ist, doch das ist er nicht. Vielmehr eine ehrliche Abrechnung mit einem Kriegshelden, samt aller seiner Fehler.

Obwohl ich Kriegsfilmen gegenüber immer etwas skeptisch bin hat mich dieser Film fast die komplette Laufzeit (immerhin knapp 3 Stunden) überzeugen können. Herausheben muss man dabei natürlich ganz klar George C. Scott, der für die titelgebenden Hauptrolle perfekt besetzt wurde und eine großartige Leistung ablieferte. Die Inszenierung wusste auch zu gefallen und auch die Geschichte konnte mich größtenteils überzeugen. Ein überraschend guter Kriegsfilm.