Die Musterknaben (DE 1997)

Krimis und Crime-Movies hab ich an sich recht gerne. Wenn sie dann noch einen schwarzen oder sarkastischen Humor an den Tag legen, bin ich normalerweise eh schon wunschlos glücklich, aber so ganz schafft das Die Musterknaben nicht. Das lässt sich recht einfach dadurch erklären, dass es der Film nicht schafft, Krimi und Humor so zu verbinden, dass beides eine volle Existenzberechtigung entwickelt. So geht der Subplot um die Observierung der verdächtigen Wohnung im Alltagsleben der beiden Polizisten unter und wirkt etwas fehl am Platz. Einzig durch das Einbauen vieler Klischees und stumpfer Dialoge macht sich die vermeintliche Crime-Story im Film bemerkbar, wobei auch der etwas lästige Soundtrack an dieser Stelle zu erwähnen ist, der - in meinen Augen - nicht wirklich zum Rest des Streifens passt. Aber Dank der sympathischen Charakterzeichnung der beiden Hauptakteure und einigen spaßigen Szenen wird man phasenweise ordentlich unterhalten. Auch die hübsche Kulisse von Köln-Porz (weiß nicht, ob der Film wirklich dort gedreht wurde) weiß durch ihre heimische Atmosphäre zu gefallen, doch alles in allem bleibt Ralf Huettners Die Musterknaben ein eher mäßiger Film.

Ein absolutes Highlight des deutschen Filmhumors. Das Duo Korritke/Tarrach als Loser-Cops, mit denen man förmlich mitleidet und die am Ende doch triumphieren. Dazu die perfekt passende Filmmusik, nämlich deutscher HipHop von "Die coolen Säue", "Jam&Spoon" und "Fettes Brot" die eine eher depressive Grundstimmung vermitteln. Deshalb ist das auch kein Klamauk-Film im klassischen Sinne, sondern ein sehenswertes Werk, demgegenüber viele teurere Produktionen alt aussehen.