Antebellum (US 2020)

Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs werden auf einer Baumwollplantage in den Südstaaten Menschen mit schwarzer Hautfarbe als Versklavte gehalten, auch Eden muss dort furchtbare Gewalt und Unterdrückung erfahren. In der Gegenwart erlebt Bestseller-Autorin Veronica hingegen Diskriminierung weitaus subtiler...

Manchmal ist es wirklich ein Segen, Filme vollkommen unvorbereitet zu sehen und somit richtig überrascht zu werden. Von "Antebellum", der von Rassismus gegenüber Afroamerikaner*innen damals und heute erzählt, sollte man sich möglichst nichts durchlesen und auch den Trailer meiden, dann entfalten die eingesetzten Story-Wendungen ihre volle Wirkung. Aber auch davon abgesehen konnte ich zumindest dem audiovisuell äußerst intensiv und atmosphärisch gefilmten Sklavendrama einiges abgewinnen. Der nach einiger Zeit erfolgende, überraschende Wechsel der Erzählebene in die Jetztzeit weckte zunächst meine Neugier, insbesondere durch kleine Irritationen, welche die Frage nur verstärkt haben, wie beide Geschichten zusammenhängen. Auch immer wieder aufploppender Alltagsrassismus wurde passend eingewoben. Leider hat dieser Teil des Films ansonsten zu wenig Substanz und wirkt mitunter etwas belanglos. Nach dem großen Plot-Twist folgt am Ende ein passendes Finale, wobei ich finde dass da mehr drin gewesen wäre. Eine coole Plansequenz wie zu Beginn hätte ich beispielsweise toll gefunden. Unter'm Strich ein sehenswerter Streifen, der (leider) zeigt wie Ungleichheit in den Köpfen mancher Menschen wohl immer existieren wird.