KeyzerSoze 17.01.2012 10:00 Uhr / Wertung: 7 - Letzte Änderung: 17.01.2012 um 10:02
Knapp 10 Minuten im Film hatte ich das Gefühl, dass Lovers of the Arctic Circle genau mein Film werden würde. Mit einer verspielten, romantischen Geschichte kann man mich eigentlich immer locken und die ungewöhnliche Herangehensweise mit dem Thema Zufall empfand ich zumindest über weite Strecken interessant. Das Pärchen (egal ob nun in Kinder-, Jungendlichen- oder Erwachsenenalter) ergänzt sich dabei hervorragend; auch wenn sie in manchen Zeitebenen nur selten gemeinsam auf der Leinwand zu sehen sind. Inszenatorisch ist das Ganze wunderbar eingefangen, erinnert bisweilen sogar an die romantischen Epen von Tornatore. Dennoch muss ich sagen, dass mir persönlich der Film letztendlich doch ein ganzes Stück zu lange war und die daraus resultierende Häufung der Zufälle dem Ganzen ein wenig an Glaubwürdigkeit genommen hat; gleiches gilt für sein genretypische Ende, das mir den bis dahin wirklich tollen Gesamteindruck doch ein wenig nach unten gezogen hat. Dennoch sicherlich empfehlenswert für alle die ein Faible für ungewöhnliche und romantische Filme haben.
Da dieser Film trotz (oder wegen?) seiner hohen Qualität nur äußerst selten im TV ausgestrahlt wird, und man Filme um diese Zeit in der ARD leicht übersieht, missbrauche ich diesen Kommentar, um nochmals darauf aufmerksam zu machen.
Wer einem ruhigen und extrem romantischen Film (tatsächlich romantisch - nicht im Hollywood-Schmarrsinn) nicht abgeneigt ist, sollte sich diesen Film keinesfalls entgehen lassen.
Die Liebenden des Polarkreises“ ist sicher kein Film für die Masse. Die höchst komplizierte Symbolik von Julio Medem macht den Film anspruchsvoll und lässt ihn aus der Masse der gewöhnlichen Liebesfilme herausstechen. Doch Medems Film ist beeindruckend, wurde nicht umsonst mit zahlreichen Festivalpreisen überhäuft. Ein äußerst sehenswerter Streifen über zwei Menschen, denen der Zufall immer wieder die Chance auf die unendliche Liebe gibt.