Les poupées russes (FR 2005)

Hatte von dem Film bis dato noch nie etwas gehört und wusste auch nicht das es einen Vorgänger gibt. Dementsprechend klein waren auch meine Erwartungen. Was mir aber schnell auffiel, war die tolle Atmosphäre. Die ruhig erzählte, aber trotzdem nie langweilige Geschichte konnte schnell mein Interesse wecken, da die Darsteller alle überzeugen konnten. Besonders gut gefielen mir die Aufnahmen von den verschiedenen Städten und der Soundtrack trägt gerade in diesen ruhigen Szenen seinen Teil zu der tollen Atmosphäre bei.
Auch wenn mir ein paar kleinere Dinge nicht so gefallen haben (z.B. diese symbolischen Rattenfänger-Szenen), hat sich das Anschauen auf jedenfall gelohnt.

"Les poupées russes" ist ein gelungene Fortsetzung zur "l'auberge espagnole". Erneut sind die inszenatorischen Einfälle Cédric Klapischs sehr gelungen. Daneben überzeugt aber auch die natürliche Geschichte über das Leben der einstigen Erasmusstudenten. Wie schon der Erstling lebt das "Wiedersehen in St. Petersburg" von seinen Charakteren. Sie sind irgendwie lebensnah - und bieten den Mitt-/Endzwanzigern gute Identifkationspunkte. Ebenso wie Xavier befindet man sich noch auf der Suche nach dem Partner fürs Leben. Wie William [der eine erstaunlich zentrale Rolle erhält] geht man Wagnisse ein und verlässt die Heimat. Man hat vergleichbare Problem im Job. Und findet im Kreise seiner Freunde wenigstens noch den notwendigen Halt.

Vielleicht hat "les poupées russes" seine Schwachpunkte. Vielleicht hätte man nicht alle Figuren aus dem Vorgänger ins Finale drängen müssen. Wahrscheinlich ist die Story nicht sonderlich innovativ. Und schlussendlich dürfte alles auf ein klassisches Happy-End hinauslaufen. Aber dennoch beflügelt der Film und hinterlässt ein schönes wohliges Bauchgefühl. Aber vermutlich muss man erst ein paar Semester studiert haben, schon den Ernst des Lebens vor Augen haben, um diesen Film wirklich genießen zu können... 8 puzzelnde Punkte