Snow White (CH 2005)

Ich fand den Film eigentlich zu Beginn ganz gut. Doch dann wird die Story etwas zu holprig erzählt, dafür gibt es wieder andere Sachen, die viel zu lange dauern. Alles in allem sicherlich kein Film, den man im Kino gesehen haben muss, aber schlecht fand ich ihn dennoch nicht.

Ich habe selten einen dermaßen langweiligen, stupiden, emotionslosen Mist gesehen wie "Snow White SE" (Schwitzerscheiße Edition). Noch nie haben mich die Figuren und Darsteller mehr gelangweilt als hier. Man kann, will, soll und wird sich mit den Charakteren in keiner Sekunde identifizieren. Es handelt sich um eine Anreihung sinnloser Bildfetzen, die durchaus auch Teil einer RTL Exklusiv-Reportage über Paris Hilton sein könnten, wären sie nicht noch inhaltsloser und sinnfreier. Irgendwie fühlt man sich wie die Figuren in Stephen King's Langoliers - Da ist einfach nichts. Das meinte wohl Michael Ende in seiner unendlichen Geschichte mit dem Nichts. Ah jetzt verstehe ich... Ich geh schlafen...

Ich frage mich wo ich anfangen soll bei diesem Machwerk. Am besten mal bei den Charakteren, denn die nervern nicht nur die komplette Laufzeit über und sind durchweg unsympathisch, sie sind auch noch bescheiden geschrieben und dürfen hölzerne Dialoge vom Fließband von sich geben. Die Darsteller machen ihre Sache nicht besser, vor allem die Hauptdarstellerin spielt unter aller Sau und bringt nicht mal ansatzweise irgendwelche Gefühle dem Publikum rüber. Die Synchro trägt dazu ebenfalls bei, denn so lippenasynchron und auffällig hatte ich schon lange keinen Film mehr gesehen. Des Weiteren schaut man spätestens nach 20 Minuten auf die Uhr und wartet auf das Ende des Filmes, das einfach nie kommen will, da der Film bestimmt fast 10x das selbe Schema aufführt: (Hauptcharaktere sind glücklich / Einer sagt, macht was dummes / gehen im Streit auseinander / Sie nimmt Drogen und reitet sich immer weiter in der Scheiße / Er kommt und holt sie da raus). Dazwischen dann immer noch ein nerviges Gestöhne um darauf hinzuweisen, dass nun das gleiche nochmal passiert und am Ende schafft es der ohnehin schon lächerliche Film nochmal eines drauf zu setzen. Für mich der mit großem Abstand schlechteste Film des bisherigen Kinojahres und ich hab nicht gerade wenig gesehen.

"Snow White" hat ohne Fragen seine guten Seiten, aber die nutzt der Film zu wenig. Exemplarisch: Wunderbar wie in der Szene, in welcher Nico Paco das Haus und damit ihre Herkunft zeigt, die Schwächen und die Ignoranz von dessen Welt demaskiert werden. Miserabel wie wenig die Emotionalität der gleichen Szene funktioniert. Das ist sowieso die große Schwäche: die emotionalen Szenen funktionieren fast alle nicht, was auch an der weiblichen Hauptrolle liegt. Julie Fournier spielt ganz passabel, aber ihre Synchronisation ist mehr als misslungen. Warum verplfichtet man auch eine Französin für die Rolle und muss dann noch eine zweite Schauspielerin für die Stimme verpflichten? Allgemein ist die Synchro miserabel (der Vater ist hier noch ein gutes Beispiel). Des weiteren reißt "Snow White" zu viel an und lässt zu viel davon einfach liegen. Die fast ausschließliche Fokusierung auf Nico in der zweiten Hälfte schwächt den Film zusätzlich. Paco darf ja eigentlich immer nur noch mal kurz für ein paar Minuten (wie vom Himmel gefallen) auftauchen, um die nächste Stufe ihres Absturzes einzuleiten bzw. den Anlass dafür zu liefern. Dafür spielt der Musiker Carlos Leal diesen wenigstens sehr gut und mittlerweile weiß ich auch, warum mir dessen Hauptsong so bekannt vorkam. Schwanke zwischen 3 und 4 Punkten!

Ein wirklich guter Film, sehr dramatisch und absolut gute und mitreisende Story! Leider ist das Ende eines der schlechtesten, kitschigsten und klischeehaftesten, die ich kenne! Das zieht den Film in meiner Wertung leider nach unten aber sehenswert ist er allemal!

Der Film lief gerade in der Sneak und ich muss sagen, dass ich ihn ganz gut fand. Die Darstellung des Filmes ist zwar sehr ruhig und ohne große Höhepunkte (und an manchen Stellen hätte man den Film auch weng straffen können, der er sehr langatmig ist), aber die Message des Filmes fand ich einfach super und meiner Meinung nach kam diese auch sehr verständlich beim Zuschauer an. Zudem fand ich auch den französischen Soundtrack der mitspielenden Band sehr gelungen. Eine Sache stört mich allerdings gewaltig und das ist der Schluss. SPOILER: Woher wusste Paco denn überhaupt dass Nico in dieser Klinik war? Und dann noch die Szene mit dem Fenster. Ich fand es total übertrieben und unglaubwürdig dass sie plötzlich durch das Fenster gesprungen ist. SPOILER ENDE. Trotz der beiden Kritikpunkte gibt es von mir noch 7 Punkte....