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Warren Zevon: Keep Me In Your Heart (US 2003)


Genre      Documentary
Regie    Nick Read ... 
Darsteller    Warren Zevon ... Himself
Billy Bob Thornton ... Himself / Host
Bruce Springsteen ... Himself
David Letterman ... Himself
Don Henley ... Himself
Emmylou Harris ... Herself
 
Agent Knille
 
Wertungen2
Durchschnitt
9.50 
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2 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Knille
22.08.2005 23:20 Uhr / Wertung: 10
Wer sich für die erstklassige Folk/Rock-Musik Zevons interessiert, sollte mit der Best-Of-Scheibe "Genius" anfangen, der Rest seines Werkes ist in Deutschland leider sehr schwer zu bekommen. Auch das letzte Album "The Wind" wird von Amazon angeboten, ist aber durch seine Schwere und Traurigkeit, die der nahende Tod eben doch mit sich bringt, als Einstieg nicht so sehr geeignet. Von den restlichen Alben, die manchmal bei Ebay oder dem Amazon Marketplace auftauchen, sind vor allem "Excitable Boy" (1978), "Mr. Bad Example" (1991) und "Life'll Kill Ya" (1997) zu empfehlen. Hört mal rein, es lohnt sich!
Knille
22.08.2005 23:14 Uhr / Wertung: 10
Als der amerikanische Singer/Songwriter Warren Zevon erfuhr, dass er an einer seltenen Form von Lungenkrebs leidet und nur noch drei Monate zu leben habe, verbarrikadierte er sich in seinem Studio, um in der ihm verbleibenden Zeit noch ein letztes Album einzuspielen. Aus den drei Monaten wurden schließlich sechs, genug Zeit, um die Arbeiten am mehrfach Grammy-ausgezeichneten Meisterwerk "The Wind" abzuschließen und die Geburt seiner beiden Enkelkinder mitzuerleben. Diese Dokumentation begleitet Warren bei den Aufnahmen zu seinem Abschiedsalbum, bei der er von seinen guten Freunden Billy Bob Thornton, Bruce Springsteen, Tom Petty, Don Henly, Ry Cooder, Emmylou Harris und einigen anderen unterstützt wurde. Natürlich liegt der Fokus der Doku auf dem nahenden Tode des Ausnahmemusikers und bietet so einige bewegende Szenen des Abschieds (seine letzte Live-Performance absolviert Warren in der Show seines alten Freundes David Letterman), macht aber durch den lockeren Umgang Zevons mit der eigenen Krankheit und Sterblichkeit auch Mut und Hoffnung. So scherzt er beispielsweise, sich vielleicht noch ein Tattoo zulegen zu wollen, weil man so etwas ja normalerweise für den Rest seines Lebens bereut. Der Zuschauer erlebt einen Mann, der absolut mit sich selbst im Reinen ist und dem nahenden Ende nicht angsterfüllt, sondern äußerst gelassen entgegenblickt. Und so sind die Aufnahmen im Studio nicht wehmütig und traurig, sondern geprägt von der Freude Zevons noch ein letztes Mal mit seinen Freunden musizieren zu können. Es wird viel gelacht und rumgealbert, doch trotz aller Nonchalance und Chuzpe hängt der nahende Tod doch wie ein Damoklesschwert über dem Kopf Zevons und sorgt auch in diesen Aufnahmen für eine unterschwellige Traurigkeit und Abschiedsstimmung. Es lässt sich eigentlich nicht in Worte fassen, welche wechselnden Gefühle man in dieser 45minütigen Doku durchmacht, aber so sehr hat mich noch nichts bewegt, was ich je im Fernsehen oder Kino gesehen habe. Diese Doku sollte man gesehen haben, auch wenn man sich nicht für die Musik von Warren Zevon interessiert, einfach weil sie den Umgang eines kranken Menschen mit dem nahenden Tode hautnah, aber vor allem gefühl- und stilvoll portraitiert. Ich glaube, von der Einstellung Zevons ("Enjoy every sandwich") können wir alle noch viel lernen. Und bevor ich jetzt noch mehr schreibe, zitiere ich lediglich noch die ersten Zeilen des letzten Songs auf der letzten CD:
Shadows are falling and I'm running out of breath Keep me in your heart for a while If I leave you now, it doesn't mean I love you any less Keep me in your heart for a while I will, Warren, I will!

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