Efter brylluppet (DK 2006)

Ein sehr guter Film in typischen Susanne Bier Style. Man tut "After The Wedding" Unrecht wenn man ihn mit "Open Hearts" vergleicht. Er ist nicht schlechter, er ist anders. Er berührt auf andere Art und Weise wie "Open Hearts" und wer sich auf diesen Film einlässt wird mit einem intensiven, unter die Haut gehenden und bedrückenden Drama belohnt. Eine Tragödie über familiäre Fürsorge, Hoffnung, Schicksalsschläge und Liebe über den Tod hinaus. Susanne Bier spart auch hier nicht mit zahlreichen, wunderschönen Close-Ups und Mads Mikkelsen legt eine grossartige Performance hin. 9 Punkte

Sehr guter Film, der mit wirklich durch die Bank stark aufspielenden Hauptdarstellern zu bestechen weiß. Gute Close-ups und mal kein übliches Hollywood-Gebräse sondern echte Gefühle.

Ich muss sagen, dass ich gut enttäuscht wurde. Könnte vor allen Dingen wohl daran liegen, dass die Messlatte von Open Hearts einfach viel zu hoch lag. So schafft es der Film nur in seinen wirklich guten ersten 30 Minuten sowie dem Ende zu berühren, dazwischen herrscht viel Leerlauf und die Geschicht war leider nach der Hälfte schon vorhersehbar. Nichts desto trotz hat mir der Film gefallen, was ich unter anderem vor allen den großartigen Darstellerleistungen anrechne, ebenso natürlich auch die wundervolle musikalische Untermalung, die mich schon ab der ersten Minute gefangen nehmen konnte. Ein guter Film: Sicherlich, aber dennoch eine kleine Enttäuschung.

Nachdem ich diesen Film gesehen habe, denke ich, "Das Leben der Anderen" hat einen Oscar so gut wie sicher. Mads Mikkelsen, der seinen Internationalen Durchbruch wohl geschafft hat, könnte der einzige Grund sein, dass dieser Streifen vor unserer Deutschen Hoffnung auf den Oscar liegt. Nicht wegen seiner Leistung in "Nach der Hochzeit" sonder weil die Akademiemitglieder in kennen. Da Hollywood den Deutschen Film 2006 dank dem Parfum stark sieht, könnte es reichen. "Nach der Hochzeit" hatte längen und erst in den letzten 5 Minuten war das Publikum wirklich betroffen (ich glaube 50 % der ausverkauften Vorstellung hatten Tränen in den Augen). Zwischendurch vorhersehbar und wenig inspiriert etwas kürzer, genauer wäre mehr gewesen.

Es stimmt, dass er emotional kaum berührt - also man findet sich nicht wirklich in einer der Figuren wieder. Dass der Film trotzdem so fesselt und man die Emotionen der Figuren trotzdem gut nachvollziehen kann, macht den Film ja erst richtig gut. Also auch ich sehe gute Chancen für die Oscars - zumindest gegenüber "Das Leben der Anderen". Tolle Schauspieler und viel Liebe zum Detail (Requisiten etc.), leider wurde beim Schnitt ein wenig geschlampt, es gibt mehrere merkbare Schnittfehler, aber nicht soooo schlimm.

Ziemlich dekadentes und ausrechenbares Gutmenschen-Betroffenheitskino, was emotional kaum berührt, aber Dank der hervorragenden Darsteller, des guten Anfangs und der Schlusssequenzen, wo der Film mich das erste Mal richtig emotional gepackt hat, wenigstens ein paar gute Momente hat. Genau das richtige für die Oscars. "Das Leben der Anderen" dürfte keine Chance haben ;)