The Town (US 2010)

Im Nachhinein bin ich froh den Film im Kino verpasst zu haben, musste Ben Affleck seinen Film für das Kinorelease ziemlich zerstückeln und so kommt man jetzt erst beim DVD und Blu-Ray-Release in den Genuss seiner 26 Minuten längeren Version. Gerade auch weil versucht wurde den Charakteren ein bischen mehr Tiefgang in diesem Genre zu verleihen und deren Verhalten und Entwicklung äußerst glaubhaft darzustellen, kann ich kaum glauben, dass mir der Film in der kurzen Fassung ähnlich gut gefallen hätte. Die Bankräubergeschichte weiß wie schon erwähnt dank der guten Charaktere zu überzeugen, die Darstellerriege ist hervorragend besetzt (sogar Affleck selbst gefällt endlich mal wieder, Blake Liveley überrascht mit einer sehr reifen und erwachsenen Darbietung ihres Charakters und Rebecca Hall beweit erneut dass sie wohl zu den besten weiblichen Darstellerrinnen ihrer Generation zählt) und auch inszenatorisch ist das Ganze einwandfrei von Affleck selbst in Szene gesetzt. Zwar schimmert hier und da stark das Vorbild Heat durch, aber das stört dem Filmgenuss zu keiner Sekunde. Endlich mal wieder ein Actionthriller, der sich auch Zeit für seine Figuren nimmt und den Zuschauer nicht nur von der ersten bis zur letzten Minute mit (zugegeben hervorragend inszenierter) Action bombadiert. Mal schauen ob Affleck nach den ersten beiden Filmen sein Niveau als Regisseur halten kann; bin jedenfalls bislang schwer beeindruckt.

Die Bilder und Aktionsequenzen sind für einen Hollywood-Gangster-Heist-Film sind wie immer gelungen. Dahingehend ist das Erstlingswerk von B. Affleck gut.
Jedoch bin ich mit den Darstellungen der Charaktere alles andere als einverstanden. Den dieser Film hat den anspruch auf Authenzität und der wird leider nicht erfüllt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich eine leitende Angestellte in einer Bank in einen Vorstadt-Pöbel verliebt. Ben Affleck kann es halt nicht lassen den Hollywood-Beau herauszukehren. Etwas weniger diesbezüglich wäre mehr gewesen. -> 5 Points

Mit "The Town" ist Ben Affleck ein solider Kleinganovenfilm gelungen, der mit ansprechend gezeichneten Charaketeren aufwarten kann, jedoch hier auch einen Schwachpunkt zeigt, denn insgesamt wirkt Ben Affleck in seiner Kleingangster Rolle dann doch etwas unglaubwürdig. Das hat er in "Smokin' Aces" schonmal besser hinbekommen.
Affleck bleibt dem schönen Boston treu, bezieht es hervorragend mit ein und inszeniert hier die Raubüberfälle wirklich sehr spannend, was nicht zuletzt auch an der gut gewählten Charakterkonstellation liegt, die dem Zuschauer nah gebracht wird. Letztendlich erfindet der Film das Genre allerdings nicht neu und so findet man hier und dort immer wieder Anlehnungen an andere Filme des Genres, was dazu führt, das letztendlich ein finaler "ganz gut bis guter" Eindruck entsteht und somit Affleck ein Talent für das Leben hinter der Kamera beweisen kann. Wem der Film gefallen hat, sollte vielelicht auch mal in "Boston Streets" reinschauen, der mit einer ähnlichen sozialen Problematik daher kommt.

Äußerst solide was Herr Affleck hier abgeliefert hat. Darstellerleistungen, Story, Actioneinlagen wirken alle wie aus einem Guss, und der Zuschauer bekommt somit ein ordentliches Stück Crime-Thriller aus dem Bostoner Stadtteil Charlestown geliefert.
Leider ist Ganze aber nicht immer frei von Längen, und ein solches Niveau wie es letztlich The Departed erreicht hat, kann The Town nicht ganz vorweisen. Dazu verläuft die, zwar durchaus ansprechende, und spannede Story, leider etwas überraschungsarm und wirkt fast schon ein wenig formelhaft.
Nichtsdestotrotz ist Afflecks Rundumschlag ein Film geworden, der eine Sichtung durchaus wert ist, aber ob man diese unbedingt im Kino für nicht wenig Geld durchführen muß, wage ich zu bezweifeln. Nette Unterhaltung ist The Town aber allemal.

Ich war noch nie ein Sympathiesant der ganzen Ben Affleck - Basher/Hater. Zwar ist es mir bisher auch nicht in den Sinn gekommen, ihn für einen großen Schauspielpreis vorzuschlagen, doch der Mann macht seine Arbeit in Ordnung und muss sich nicht dafür schämen. Da gibt es weitaus miesere Kandidaten. Sein zweiter großer Film ist auch ganz gut geworden. Zwar gibt es Abstriche in Sachen ausgefeilter Dialoge (was villeicht aber auch an der dt. Synchro mit liegen mag), der Rest weis aber zu gefallen. Die Story ist zwar simpel und ohne größere Kniffe oder Twists, aber dafür sauber erzählt und in Szene gesetzt. Heraus stechen vor allem die einerseits wenigen aber durchaus gut platzierten und toll ausgeführten Actionszenen. Die Gunfights wirkten realistisch und im Zusammenspiel mit der geballten Soundkullisse recht imposant. Die ein oder andere witzige Szene aus der Situation heraus gibt es auch und mit der Auswahl der Masken bei den Überfällen hat man voll ins Schwarze getroffen, um eine furchteinflößende Athmosphäre zu schaffen. Im Gesamten liefert Affleckt hier einen schnörkellosen, nie langweiligen Actionthriller mit kleineren Mängeln, die aber hauptsächlich den Feinschliff betreffen, ab. Kein Grund zur Klage, durchaus sehenswert.

seht euch auf keinen fall den Trailer an! der sieht zwar recht vielversprechend aus (bemerkenswert, wenn man den entscheidenden kopf hinter dieser produktion bedenkt), verrät aber scheinbar einen ziemlich entscheidenden twist im film.