Masters of Horror: John Carpenter's Cigarette Burns (US 2005)

Mit “Cigarette Burns” liefert John Carpenter einen wirklich packenden Horrorfilm ab. Der Film hat eine enorme Dichte an Schockeffekten und nimmt den Zuschauer wirklich gefangen. Mich hat der Film jedenfalls schnell in seinen Bann gezogen. Mit Udo Kier (Blade, Der letzte Schrei) spielt sogar ein recht bekannter Schauspieler in “Cigarette Burns” mit und seine Rolle als Millionär Bellinger spielt er beängstigend gut.

Mit seiner Laufzeit von knapp einer Stunde ist “Cigarette Burns” natürlich weitaus kürzer als es die meisten “echten” Filme sind, Als Teil der Serie und Teil des Konzepts der “Masters of Horror”-Reihe ist diese Laufzeit aber völlig ausreichend. Zumal die hier gebotenen 60 Minuten wirklich unterhaltsam sind. Schnell kommt der Film zur Sache und lässt kaum Zeit zum Luft holen.

Eine Masters of Horror Folge, die weit über dem Mittelmaß der restlichen Episoden schwebt. John Carpenter hat hier wirklich geniale Arbeit in Sachen Inszenierung hingelegt. Die Story ist äußerst interessant und bietet einiges an Spannung. Die musikalische Untermalung stammt unerwartet nicht von Carpenter selbst, sondern von dessen Sohn Cody der in dieser Angelegenheit wohl sehr talentiert ist. Bei dem von Keyzersoze schon angesprochenen ruhigem mysteriösen Beginn schocken die gegen später auftauchenden richtig krassen Goreeffekte die sowas von kompromisslos sind noch ein Stück mehr. Schade finde ich nur, dass Carpenter den Zuschauer nahezu komplett alleine lässt und die genauen Hintergründe nicht näher beleuchtet. Unbestritten jedoch ist, dass genau dies das Publikum noch mehr verstört und schockt. Eine so starke und intensive Folge kommt der Serie zwar zu gute, dennoch hätte Carpenter hiermit seinen etwas angestaubten Glanz im Kinosaal wunderbar aufpolieren können. Definitiv die beste Leistung des Altmeisters seit langer Zeit.

Der Film ist vor allem in seinen ersten beiden Dritteln viel mehr Mystery als Horrorfilm und dürfte aufgrund seiner Thematik sicherlich jeden Filmfan interessieren. Das Ganze ist schön ruhig, superspannend aufgebaut und kann durch seine ruhige Inszenierung punkten ... um dann im letzten Drittel richtig die Sau rauszulassen und den Zuschauer vor allen in Sachen Gore einiges zu bieten. Irgendwie bin ich mir noch unsicher ob mir das Ende gefällt oder nicht; das wird sich wohl erst bei zweiter Sichtung heraus stellen. Dennoch ein guter Film, mit ein paar kleinen Abstrichen, besonders bei Hauptdarsteller Norman Reedus, der in so ziemlich jeder Szene unbeholfen agiert.