Gake no ue no Ponyo (JP 2008)

Irgendwie werde ich nicht so richtig warm mit den so hochgelobten Filmen vom Studio Ghibli. Miyazakis märchenhafte Geschichten sind zwar fantasievoll gestaltet, und die "handgemachten" Animationen sprühen nur so vor Details und Einfallsreichtum, aber für mich stockt die Begeisterung immer dann wenn es zum Punkt "Story" kommt. Viele wage Andeutungen, kein richtig roter Faden, der durch die Geschichte führt, keine richtigen Erklärungen zu vielen wichtigen Punkten, machen auch Ponyo wieder zu einem Film, der optisch herrausragender Zeichentrick ist, aber erzählerisch ein eher kryptisches Stück über Umweltschutz, Freundschaft, und die sonstigen üblichen Miyazaki-Themen wurde.
Prinzessin Mononoke und das Schloß im Himmel waren Filme in denen Studio Ghibli bewies, das sie ihre Märchen-Geschichten nicht unnötig pseudo-philosophisch aufblasen, und mit unnützen Szenen im Dutzend vollpacken müssen, um unterhaltsamen Edel-Zeichentrick abzuliefern. Ponyo hat das leider nicht geschafft. Miyazaki-Fans wirds gefallen, der Rest wundert sich eher, da zu viele Fragen offen bleiben...

Ponyo - Die neuste Geschichte aus dem Hause von Hayao Miyazaki erzählt die Geschichte von Ponyo. Dieses Fisch ähnliche Wesen büchst förmlich von zu Hause aus und gerät durch Zufall in die Hände des kleinen Menschenjungen Sosuke. Die beiden freunden sich an und langsam verwandelt sich Ponyo in ein Mädchen. Bis hier klingt alles nach einem klassischen Märchen mit dem typischen Bilder von Mayazaki. Man findet viele Details in einer wiedermal großartigen Kulisse. Magische Figuren und eine natürlich völlig untypische verlaufende Geschichte weit ab vom Disneythema 'Paar besiegt böses und heiratet am Ende'.
Bei Ponyo werden, wie schon in seinen Vorgängern, Werte vermittelt. Familie und Ehrlichkeit ist wichtig, nebenbei noch ein bißchen Umweltschutz. Gewohnt war man allerdings von Miyazaki, dass die Geschichte auch für Erwachsene sehr ansprechend war. Dieser Aspekt fällt bei Ponyo leider unter den Tisch. Die Hintergründe der Figuren werden nicht erläutert. Gründe für Handeln und Charakterentwicklung gibt es wenig bis gar nicht. Man merkt schnell, dass Ponyo eine definitive Empfehlung für Kinder jeglicher Alterstufe ist. Hier muss vor nichts Angst haben. Alles ist niedlich und nett. Das ist auch gar nicht negativ zu betrachten, wenn man bedenkt, dass Rapunzel und Toy Story 3 durchaus Szenen präsentierten bei denen Kinder im Alter von 4 Jahren und jünger es mit der Angst zu tun bekommen könnten. So muss man wohl in Kauf nehmen, dass, wie der Colonel schon schrieb, eine gewisse Banalität den Anspruch verdrängt hat.
Fazit: Ein sehr schöner Kinderfilm.

Für mich ist das Abenteuer von "Ponyo" der bisher schwächste Film des genialen Miyazaki. Das heißt nicht das er schlecht ist, anderen Comunity Mitgliedern hier scheint er ja überaus gefallen zu haben, aber für meine Begriffe ist er einfach zu kindlich und naiv geworden. Hatten die letzten Werke von Miyazaki auch noch einen gewissen Anspruch, ist hier einfach alles sehr banal geraten. Schöne Welt, niedliche Charaktere...aber alleine der Niedlichkeitsfaktor reicht eben nicht um wirklich gut zu unterhalten.

Ponyo ist gut. Aber leider zu sehr auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten. Die Zeichnungen sind nicht ganz so fein und detailverliebt wie in anderen Produktionen von Ghibli, was dem Film eine zusätliche Kindlichkeit verleiht. Ein bißchen störend fand ich auch, daß zu viel erklärt wurde, statt einfach die Bilder oder Szenen für sich sprechen zu lassen z.B. wenn Fujimoto in einem ellenlangen Monolog ausbreitet, was ihm denn gerade so durch den Kopf geht. Ich als Erwachsener hätte mit Andeutungen oder nur den Bildern leben können, für Kinder ist es aber verständlicher so, wie es gemacht wurde. Diesen doch sehr speziellen Kritikpunkten steht der Film in seiner Gesamtheit gegenüber, der so einen wunderschönen animierten Film von Miyazaki mit entsprechend tollen Ideen und Szenen gegenüber, der nicht ganz ein Meisterwerk wie Spirited Away, Laputa oder Mononoke geworden ist, aber trotz seiner Ausrichtung auf ein eher junges Publikum auch Erwachsene begeistern kann.

Miyazaki hats halt einfach drauf und stellt damit dieses Jahr sogar die Pixarkonkurrenz um Oben in die Tasche. Ponyo on the Cliff by the Sea sprüht mal wieder vor Einfallsreichtum und phantastischen Einfällen. Um diese herum schuf Miyazaki eine wirklich schöne Geschichte mit liebenswürdigen Charakteren. Dazu erneut die tolle Musik von seinem Haus- und Hofkomponisten Joe Hisaishi und das Ganze umrahmt durch seinen Miyazakis einzigartigem Animationsstil. Würde sogar sagen, dass das nach Spirited Away der beste Film vom Meister ist. Wer seine Filme mag, wird diesen hier lieben.