The Sorcerer's Apprentice (US 2010)

Thus Quoth The Raven ... : nevermore look at this.

So sieht es also aus, wenn ein tendenziall genialer klassischer Grundstoff verdisneysiert wird: Unglaubhafte CGI-Effekte bis zum Abwinken, dazu wird noch auf Teufel-komm-raus eine Liebesgeschichte drangeklatscht. Eine Produktion direkt für die Tonne: Nicht einmal eine halbe Minute ist sehenswert. Bruckheimer at his "best".

Wer im Kino einfach mal wieder den Kopf abschalten und sich gut unterhalten lassen möchte, der ist bei “Duell der Magier” genau richtig. Die banale Story ist dabei weniger der Faktor der einen ins Kino ziehen dürfte. Vielmehr ist es die Idee an sich. Klassische Zauberer, die sich mitten im modernen New York bekämpfen? Cool! Wenn dabei plötzlich eine chinesische Drachenpuppe zu einem echten feuerspeienden Drachen wird und die Stadt unsicher macht oder sich ein Schlitten aus den 20er Jahren in einen schicken Sportwagen verwandelt, macht es einfach Spaß dabei zuzusehen. Vor allem deshalb, da die Spezialeffekte wirklich gelungen sind. Alles wirkt wie aus einem Guss und nicht irgendwie künstlich. Man kauft es “Duell der Magier” in diesen Momenten einfach ab, dass solche Dinge möglich sind.

Und auch die integrierte Liebesgeschichte fügt sich gut in den Film ein. Haben solche eher actionorientierten Filme ja meist das Problem, dass eine eingeflochtene Liebesgeschichte der eigentlichen Handlung eher schadet, hat Jon Turteltaub die Beziehung zwischen Dave und Becky gelungen integriert. So kommt es auch, dass genau diese Beziehung eine der schönsten Szenen des Films bereit hält. Wenn Dave Becky seine Experimente mit den Tesla-Spulen vorführt, ist das einfach nur toll!

Überhaupt können die Schauspieler in “Duell der Magier” positiv überraschen. Nicolas Cage konnte mich nach seinen Auftritt in “Das Vermächtnis der Tempelritter” endlich mal wieder begeistern und Aufsteiger Jay Baruchel zeigt nach seiner Hauptrolle in der Komödie “Zu scharf, um wahr zu sein”, dass er auch in Actionszenen eine gute Figur machen kann. Auch Teresa Palmer (December Boys, Bedtime Stories) macht eine gute Figur, auch wenn ihre Rolle nicht die Größte ist. Ihre Aufgabe in “Duell der Magier”, das Herz von Dave zu brechen, gelingt ihr auf jeden Fall spielend.

Mit Monica Bellucci (The Matrix Reloaded, Doberman) und Alfred Molina (The Lodger, Spider-Man 2) finden sich zudem zwei weitere namhafte Darsteller im Ensemble von “Duell der Magier”. Der Starfaktor des Films ist somit auf jeden Fall vorhanden.

Es gibt ab und zu Filme, die mich überraschen, da sie entweder im Vorfeld viel versprechen und am Ende Murks sind oder sich als durchschnittliches Actionspektael für Kinder präsentieren, jedoch mehr zu bieten haben als das. Duell der Magier (uncooler als der Originaltitel, aber man muß ja Marketing betreiben, wenn man keinen zugkräftigen Star an Bord hat) gehört nun zur letzeren Gruppe. Die Story an sich ist zwar die altbekannte Bub-muß-die-Welt-retten-und-ist-der-Aufgabe-scheinbar-nicht-gewachsen-Leier, besitzt aber unerwarteterweise zwischen allen CGI-Krachszenen (es ist halt nicht nur Disney, sondern auch Bruckheimer) ein paar richtig gute Momente, in denen dann für das männliche Publikum eine süße blonde Puppe über sich hinauswachsen darf. Der größte Teil des Films bleibt jedoch anspruchslose, teeniegerechte Actionkost im Stil von 'Das sind die Guten; das sind die Bösen; das ist der Auserwählte; das ist seine Angebetete; Gefahr - vorbei - nochmal Gefahr - vorbei - jetzt wird's brenzlig... Showdown, letzter Witz, Abspann, Hinweis auf Teil zwei, Ende'.

Dass der Film aus dem Hause Disney ist und hauptsächlich für die jüngere Generation gedacht ist merkt man leider in jeder Minute. Dennoch kann das Ganze auch für ältere Semester durchaus spaß machen. Das liegt vor allen daran, dass Nicholas Cage seinen schrulligen Magier mit einem herrlichen Overacting anlegt und somit für viele Lacher beim Zuschauer sorgen kann. Er trägt den Film fast im Alleingang auch wenn das Nebencast um Jay Baruchel, Bösewicht Alfred Molina und der superschnuckligen Teresa Palmer zu überzeugen weiß. Das Drehbuch ist weitestgehend ok, das größere Problem ist die Inszenierung: So wirkt das Ganze unglaublich gehetzt mit teilweise extrem unlogischen Schnittfolgen bei denen man sich schon fragt ob es Entfernungen, Schmerzen und Ähnliches in diesem Universum überhaupt gibt. Aber gut, wir sind hier im Disneyuniversum ... da ist man das gewohnt. Kurzweilig durchaus amüsant anzusehen und wer OneRepublic im Soundtrack hat, der hat zumindest bei mir einen kleinen Bonus verdient.

An sich ist Duell der Magier kein schlechter Film, aber auch kein Meilenstein der Filmgeschichte. Dafür ist die Story viel zu falch und ohne wirkliche Highlights. Er vermag einen nicht in den Bann zu ziehen und Spannung aufzubauen, so dass man das Filmende kaum noch erwarten kann. Auch die schauspielerische Leistung der einzelnen Darsteller ist nur mittelmäßig.
Insgesamt wirkt er wie eine Mischung aus Harry Potter und Dragonball Z, nur mit billigeren Effekten und langweiliger Story. Nur im Kino anschauen wenn nichts besseres kommt oder ihr absolute Fans von Nicolas Cage oder Fantasy-Filmen seid.

Im Film geht es ums Physik 1x1 und ums Zauberer 1x1. Naja und der Film liefert das Jerry Bruckheimer 1x1. Erneut liefert er einen grundsoliden Popcornfilm ab. Er unterhält und es explodiert viel. Was anderes kann er nicht. Und wer seine anderen Filme mochte, dem wird dieser sicherlich auch gefallen.