Dune: Part One (US 2021)

Optisch ohne Frage großartig. In allen anderen filmhandwerklichen Aspekten hochprofessionell. Über große Strecken überraschend nahe an der Buchvorlage. Für eine Halb-Verfilmung ein gut funktionierender Spannungsbogen. Aber es fehlt der entscheidende Funke, das Überwältigungsmoment, die persönliche Note des Regisseurs. Das beinhaltet auch die durchweg passend gewählten, aber irgendwie etwas faden Darstellern. Selbst Größen wie Bardem oder Isaac liefern hier nur überzeugend, aber eher uninspiriert das Pflichtprogramm ab. Und viele Szenen wirken wie ein pflichtschuldiges Abspulen von aus Vorlage und älterer Verfilmung bekannten Aspekten. Insgesamt wirkt es, als habe sich Villeneuve angesichts der extremen Erwartungen ziemlich verkrampft und sich vor allem darauf konzentriert, nur ja keine groben Fehler zu machen.

Damit war ich ersteinmal bei eher enttäuschten 7 Punkten. Aber nach längerem Nachdenken gebe ich dann doch knappe 8, da es eben doch eine wirklich sehr gelungene Umsetzung ist und so meilenweit ernstzunehmender als die meiste Blockbusterkost ähnlichen Budgets. Es wäre noch eine Menge Luft nach oben gewesen, aber das Material hätte in anderen Händen eben auch viel mehr verwässert und banalisiert werden können.

Mit einer eher ruhigen, aber aufdringlichen Inszenierung beginnt Villeneuve den Auftakt seiner Dune Reihe. Die Bilder sind erwartungsgemäß gewaltig und die Kostüme, sowie Set Design zum niederknien. Obwohl man es inhaltlich merklich mit einer Einführung in den Dune Kosmos zu tun hat, kann schon der Auftakt mit einigen Spannungshöhepunkten aufwarten. Der ganz große Wurf ist es allerdings noch nicht, dafür treten doch einige Längen auf und die Einführung in die Welt der Artreides, Harkonnen und Fremen wirkt etwas zerfahren. Allerdings, auch wenn der Beginn der Reihe noch nicht völlig zündet, schürt er Neugier auf Mehr!