The Mentalist (TV Series) (US 2008)

"The Mentalist" ist eine dieser klassischen "Who-dunnit"-Krimiserien, in der ein besonders begabter Ermittler jede Woche seinen Fall löst. In diesem Falle handelt es sich um die One-Man-Show Patrick Jane und dessen Darsteller Simon Baker. Um ihn dreht sich nicht nur die gesamte Serie, sondern sie tut es absolut zu Recht! Nicht nur unglaublich sympathisch und verschmitzt gespielt von Baker, ist die Figur des ehemaligen Trickbetrügers, der unglaubliche Kenntnisse im Lesen von menschlichem Verhalten und mehr, besitzt, auch Dreh- und Angelpunkt der gesamten Serie. Ist bei anderen Produktionen meist noch ein gutes Cast um die Hauptfigur herum aufgebaut, so sind hier aber die Handvoll Nebenfiguren auch meist nur das, nämlich reine Staffage und Stichwortgeber für Mentalist Jane. Es ist zwar nicht durchgehend so schlimm wie ich es hier erwähne, aber trotzdem liegt der restliche Cast weit hinter der zentralen Figur Patrick Jane.
"The Mentalist" ist jedoch von Anfang bis Ende immer ziemlich gute Krimi-Unterhaltung gewesen, die selten lächerlich wirkt, und durch seinen tollen Hauptcharakter immer Spaß beim Lösen der Fälle gemacht hat. Wer gehaltvolle Geschichten mit einer spannenden, langgezogenen Story sucht, ist hier falsch. Wer aber schon immer den Fall der Woche im Columbo-Stil gelöst sehen will, bekommt mit dieser Serie unterhaltsame Fälle präsentiert, die durch den Mentalisten Jane auf höchst sympathische Weise gelöst werden. Auf Dauer vielleicht etwas eintönig, aber die eine oder andere Folge kann man somit immer mal wieder ansehen...

Achtung! Großer Spoiler zur 3. Staffel im Kommentar von KeyzerSoze! ... naja, da er aber voreilige Schlüsse zieht, nicht ganz so groß ;)

Auch wenn über weite Strecken der übliche Gang auf hohem Niveau weitergeht, hat mich die dritte Staffel dennoch umgehauen. Neben der gewohnt hohen Qualität gefällt auch weiterhin, dass nicht immer alle Fälle aufgeklärt werden sowie die Idee, dass sich im Team ein Killer befindet und somit ein Ermittler auf das CBI-Team angesetzt wird. Das tut den One-Shot-Fällen sichtlich gut, zumal er von Pruitt Taylor Vince hervorragend verkörpert wird. Etwas schade ist jedoch, dass Linda Park nur für eine Episode gecastet wurde: Die hätte sicherlich einen wunderbaren Gegenpart für Jane abgegeben, jedoch hätte dann sicherlich Lisbon etwas in den Hintergrund drängen müssen. Was die Staffel jedoch so besonders macht sind die letzten Folgen dieser Staffel. So wird das Geheimnis um Red John endlich gelüftet (für den ein wie ich finde hervorragender Darsteller verpflichtet werden konnte) und das Finale ist so dermaßen perfekt konzipiert, dass sich der Zuschauer danach fragt ob das nun eigentlich das Serienende ist oder es erst eine Art Anfang darstellt. Jedenfalls geht der Zuschauer wie die Hauptfigur aus dem Finale: Er wird irgendwie mit einer gewissen leere zurück gelassen, jedoch im positiven Sinne. Bin jedenfalls jetzt mehr denn je gespannt wie es mit dem Mentalist weitergeht. So oder so bezweifle ich dennoch stark, dass man ein solches Finale nochmals toppen kann.

Zu Staffel 2 brauch ich im Grunde nicht mehr schreiben als zur Ersten, mit ein paar kleinen Ausnahmen: Mir gab es zu wenige Red John-Folgen; sprich es gab fast nur One-Shots und die durchgehene Storyline blieb etwas auf der Strecke. Aus der Idee mit dem Wenn Sie Mist bauen, fliegt ihre Chefin wurde, zumindest bislang, noch zu wenig gemacht und obwohl ich ja mit rothaarigen Frauen nur wenig anfangen kann: Amanda Righetti ... hach ;) Ansonsten eine der wenigen One-Shot-Krimisieren bei denen ich auch weiterhin am Ball bleiben werde.

Ich bin überrascht! Normalerweise bin ich ja kein Freund von One-Shot-Serien und da das Thema schon in Monk halbwegs ordentlich abgehandelt wurde, hatte ich nicht wirklich das Bedürfnis mir die Serie anzuschauen. Dann doch mal reingeschaut und ich wurde von der ersten Staffel äußerst positiv überrascht, schlägt sie die eben genannte Serie doch um Längen. Das liegt zum einem am charismatischen Ermittlerteam, vor allen Dingen jedoch an dem hervorragend aufspielenden Simon Baker und dessen titelgebenden Charakter, der hier allen die Show stehlen kann. Das ist auch Voraussetzung für eine gute One-Shot-Serie, denn obwohl sie kaum von ihrem üblichen Muster abweicht und den durchgehenden Handlungsstrang nur selten aufnimmt, habe ich mich nicht eine Folge gelangweilt. Dabei blieben die Fälle weitestgehend auf recht hohem Niveau und sind nur in Ausnahmefällen unter 7 Punkte gefallen. Eine tolle Serie, die ich auch nach Ende der ersten Staffel sicherlich weiterschauen werde.

Wenn dieser Simon Baker als der großartige Mentalist Patrick "ich mag keine Gewalt" Jane nicht wäre, dann müsste man dieser innovativen Krimiserie zwangsläufig das Prädikat der Mittelmäßigkeit bescheinigen.
Nun, aber was ist denn nun so innovativ und neu?! Es sind die Methoden der Ermittlungsarbeit, die etwas an die eines Columbo erinnern.
Mit viel Charme, Humor, großem Spürsinn und Psychologie entlarvt Patrick Jane jeden Mörder und bemerkt die kleinsten Hinweise und Gefühlsregungen der Täter. Man giert am Ende jeder Folge nach der genialen Auflösung des Verbrechens und ist selten enttäuscht, auch wenn Jane oft unterfordert wirkt.
Dabei fällt kaum auf, dass sich die einzelnen Mordfälle ähneln und die Herangehensweise des Ermittlungsteams nahezu immer die gleiche ist. Schade ist auch, dass die restlichen 4 Teammitglieder neben Jane sehr blass wirken und kaum Spielraum zur eigenen Entfaltung bekommen.

Ansonsten fehlt dieser Serie etwas die Dynamik und Abwechslung, auch einen durchgängigen Roten Faden sucht man in der 1.Staffel vergebens. Denn bis auf gelegentliche Hinweise auf den "großen Fall", verschreiben sich lediglich 2 Folgen (von insgesamt 23) der Hauptstory; und so mutiert diese erste Staffel zu einer schnöden Aneinanderreihung von nahezu immer gleichen - aber dennoch spannenden - Mordfällen.

"The Mentalist" ist quasi eine One-Man-Show, P. Jane löst die Fälle, hat die besten Sprüche und die meiste Bildschirmzeit auf seiner Seite, wenn man ihn nicht mag, dann fällt die Serie ins Wasser.

Zum Glück führt der Titel der Serie in die irre, "The Mentalist" ist weder esoterisch noch mysterisch angehaucht - aber dafür liegt er intuitiv meist ziemlich richtig (und darf das auch). Ich muss sagen - besser als befürchtet mutiert das Dings da langsam doch zu einem Teil des Off-Projektor Programms. Ich vergebe mal da einigermaßen regelmäßig im TV geschaut 6/10 wobei einzelne Episoden deutlich drüber liegen. Respekt vor den Schauspielern.

Und besonders vor dem Drehbuchteam, das es ganz unamerikanisch wagt, diverse logischen Löchlis einfach dem Vergessen zu überlassen durch schlichtes Nichterklärenwollen.

Es ist schön zu sehen, dass es nach bald 50 Jahren FBI-Serien-Bla immer noch möglich ist, originell zu sein.

Ich hatte den Kommentar von h03hn0r vorher nicht gelesen, kann mich aber seiner Meinung vollkommen anschließen: Ich hatte üblen Mystery-Schund befürchtet, wurde aber ausgesprochen positiv überrascht. Ein sehr intelligenter glaubwürdiger Hauptcharakter: Anders als z.B. Monk, der in der Realität natürlich keine Trefferquote hätte (aber man schaut ja Monk auch nicht wegen der Glaubwürdigkeit seiner Schlussfolgerungen), hält man es bei ihm tatsächlich für möglich. Das Ganze ist verpackt in eine spannende Story. Wirklich empfehlenswert.

Als ich den Namen der Serie laß, dacht ich, dass wäre nur wieder eine weitere lahme Variation des Themas "Hellseher hilft Polizei" - aber weit gefehlt!
In Mentalist geht es um Patrick Jane, der die Gabe besitzt Gestik und Mimik von Personen gut zu lesen und so früher viel Geld verdiente als angeblicher Hellseher, aber mittlerweile als Art Profiler für die Polizei arbeitet: "I'm not a psychic, i'm just paying attention. I used to make a good living pretending to be a psychic".
Ich war überrascht, wie spannend und interessant eine, zumindest in der Grundstruktur oft erzählten, Story sein kann, die teilweise sogar mit sehr witzigen Dialogen (die Szene im Hummer-Lokal !!) aufwarten kann. Das liegt vorallen Dingen daran, wie man den Hauptcharakter gestaltet hat, der ist nämlich völlig anders, als man sich sojemand vorstellen würde.
Der Pilot gefiel mir sehr gut und ich freue mich schon auf weitere Folgen und kann nur jedem raten zumindest die ersten 5 Minuten dieser Serie anzuschaun - die haben es nämlich schon ganz schön in sich.