Kærlighed på film (DK 2007)

Ole Bornedals Just Another Love Story ist vor allen Dingen eines: Anders! Zu viel darf man zum Inhalt eigentlich nicht verraten ohne zu spoilern, aber eines ist die Geschichte auf jeden Fall: Ungeheuer spannend! Dank des düsteren und vor allen Dingen über sehr lange Zeit sehr undurchsichtigen Szenarios erwischt sich der Zuschauer im Miträtseln und Mitfiebern und so kann die Story trotz ihrer größtenteils unsympathischen Charaktere punkten. Darstellerisch ist das Ganze ebenfalls auf sehr hohem Niveau und auch inszenatorisch kann sich der Film vor allen Dingen in der ersten Hälfte gut sehen lassen in der Bornedal zig Spielereien in sein Werk einfließen lässt. Daszu noch eine gute Musikuntermalung und ein überzeugendes Ende... was will man mehr ... dürfte aber sicherlich nicht jedermans Sache sein, da das Ganze für den Mainstreamzuschauer doch schwer zugänglich ist.

Bedingunslos

Bevor ich anfing in die Sneak zu gehen, kannte ich eigentlich keine skandinavischen Filme. Ich wusste aus Erzählungen, dass sie irgendwie anders waren. Aber was heißt eigentlich anders? Anders als der mainstream Hollywood krams. Ja. Das trifft es wohl am Besten. Da die Kinos leider mit so einem Mist überflutet werden und sich mein Gehirn schon vollends daran gewöhnt hat, tut es gut, einmal mehr etwas anderes zu sehen.

Jonas führt ein scheinbar glückliches Leben, bis er a la "Während du schliefst" plötzlich für den Freund einer jungen Dame gehalten wird, welche im KOma liegt. Jonas lässt sich auf das Spiel ein, in der Hoffnung den Heilungsprozess Julias beschleunigen zu können. Je näher er ihr kommt, desto interessanter findet er sie und ihre Geschichte, bis er hinter die grausame Wahrheit kommt.

Dieser Film hat mal wieder gezeigt, dass man mit wenig Geld, dafür tollen Schauspielern und interessanten Kameravariationen einen Film machen kann, der sich technisch mit den ganz Großen messen kann. Wahrscheinlich will er das gar nicht. Zu BEginn verwirrt der Film den Zuschauer, wei ler ihn komplett im Dunkeln lässt. Erst nach und nach klärt sich alles auf, jedoch in einer so unerträglichen LAngsamkeit, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Zwischendurch werden immer wieder ein paar Witze gespickt, sowie durch wirklichkeitstreue Sexualität dem Film ein gewisser realistischer touch verliehen. Der Film wirkt nur gegen Ende etwas unlogisch und nicht folgerichtig.

Definitv abzug muss ich mal wieder dafür geben, dass das Ende zu Beginn des Films verraten wird. Dieses mittlerweile, gefühlt, in jedem dritten Film vorherrschende Stilmittel geht mir richtig auf den Sack. Dass man sich den ganzen Film also nur fragt, wie der Darsteller stirbt, und nicht, ob er überhaupt überlebt. Ätzend. Hier wurde sich dann doch wieder was von den Großen abgeschaut. Leider...

Bewertung:
Action: 3
Spannung: 2
Erotik:2
Humor:3
Anspruch: 1

Gesamt: [b]2[/b] entspricht 8 Punkten

Film wurde in Hannover gesneakt und ich musste ihn mir leider reinziehen. Die Story ist ansich sehr gut, die Umsetzung ist aber sowas von Miserabel. Schade das sowas nach Deutschland kommt ...

Die größte Schwäche des Films ist sicher, dass man dem Hauptcharakter trotz ziemlich guten Spiels sein Verhalten nie abkauft, da hätte man ihm einfach bessere Begründungen schreiben müssen. Dagegen hat die Hauptdarstellerin eine glaubwürdige Rolle abbekommen, nervt aber mit absolutem Overacting. Und schließlich stellt sich die Frage, warum der Film sich eingangs als Noir darzustellen versucht. Denn dazu kann man ihn nicht ernsthaft zählen, der Großteil ist eine Mischung aus Charakterdrama und Sozialsatire, das Ende Thriller-Hausmannskost.
Aber es ist durchaus nicht alles negativ. "Bedingungslos" kann durchaus von Anfang bis Ende unterhalten und das Interesse für seine Handlung und Charaktere wachhalten. Handwerklich ist bis auf die Hauptdarstellerin auch alles solide bis gut.
Letztlich also ein durchaus ordentlicher Film, der nur mehr Drehbuchschliff gebraucht hätte und sich selbst überschätzt. 6 Punkte.

Ich hatte zu Beginn des Films wirklich mit dem Schlimmsten gerechnet, am Schluss ist dann doch ein recht runder Film draus geworden, der sogar stellenweise recht spannend ist.
Ich hab mich persönlich ja den ganzen Film über gefragt, was die beiden Szenen am Anfang mit dem Film zu tun hatten, bis dann für Aufklärung gesorgt wurde. Eigentlich hätte ich da schon vorher drauf kommen können... -.-

@Dr. Bock: Ich denke mal, dass die primären und sekundären Geschlechtsorgane der Frau mitsamt ihrer Behaarung (sofern biologisch vorgesehen) gleichermaßen im Fokus des Regisseurs standen... :-)

Tja, schwer zu beschreiben. Der Film fing langweilig und quälend an und wurde gegen Ende sogar noch ganz gut und spannend. Packendes Ende.

Einen Punkt Abzug gibts dafür, dass der Regisseuer anscheinend eine ziemliche Fixierung auf die weibliche Brust an den Tag gelegt hat.

Des wäre ja mal schön, wenn man ne Liste aller gelaufenen Sneaks eines bestimmten Films sehen könnte.

Ich habe nach der Eintragung gar nicht mehr geguckt, ob Sternchen oder nicht. Hmm, dann hat unser Kinobetreiber nicht ganz die Wahrheit gesagt.
Danke für den Hinweis, Spreewurm! (Gibts eigtl. eine Suchfunktion, wann und wo welcher Film in der Sneak lief oder muss man sich durch die Daten klicken?)

Stimmt nicht sammy. Es müsste dir doch aufgefallen sei, dass bei deier Eintragung kein Sternchen zu sehen war (für die erste Sneak überhaupt eines Films).Deine Sneak war nur die 2.Aufführung, die erste war im Corso Kino Center Würzburg am 18.12.08.

Lief gestern als "allererste Kopie in Deutschland" bei uns in Kiel in der Sneak. 4 Monate vorher :-) "Während Du schliefst" auf dänisch und spannend. Der Anfang des Films ist mitreißend, dann kommt ein etwas langweiliger Mittelteil und ein packendes Ende. Wirklich ein schonungsloser Film. 7 Punkte.

Was Ole Bornedal hier abliefert ist schwer zu beschreiben. Faszinierend und verstörend zugleich... Auf jeden Fall aber seine 105min wert. Am besten einfach selber ein Bild machen :-)