A Perfect World (US 1993)

Einer der besten Filme von Clint Eastwood. Für mich irgendwo zwischen Million Dollar Baby und Gran Torino einzuordnen. Kevin Costner ist die Rolle wie auf den Leib geschneidert und die 60´s Atmosphäre mit den großartigen Autos und das unglaublich traurige Ende verleihen "Perfect World" eine ganz spezielle Note. Nahe am Masterpiece! Danke für diesen großartigen Film, Clint!

Da kann ich KeyzerSoze nur zustimmen - auch für mich eines der stärksten Werke in Eastwoods Karriere. Eine äußerst intensive Geschichte, in der er so richtig fies mit dem Identifizierungswillen des Zuschauers spielt. Von vornherein weiß man, dass der (grandiose) Costner ein Böser ist. Aber immer wieder zieht er einen durch sein doch so menschliches und sympatisches Verhalten auf seine Seite. Nur, um kurz danach wieder seine ganze Skrupellosigkeit erkennen zu lassen und die Verhältnisse (kurz) gerade zu rücken. Die klare Verurteilung der religiösen Familie des Jungen verstärkt diesen Effekt noch.
Dazu kommen eine tolle Optik und rundum gelungene Rekonstruktion der 60er - und zwar nicht nur optisch, sondern auch in Bezug auf die beiläufig erfolgende soziale Analyse. Insofern besteht für mich eine starke Verbindung zu Eastwoods jüngerem, aber ähnlich ausgelegten "Changeling". Ach ja, und das Ermittlerteam ist auch ein spannendes Element. Manchmal leicht übertrieben humoristisch, aber im Wesentlichen eine gelungene Abwechslung und eben für den sozial-historischen Aspekt mitzuständig.
Fazit: spannend, fies, hintergründig, klasse anzusehen. 9 Punkte.

Eastwood versteht es zwar wie immer eine klasse Regie-Leistung abzuliefern, und das möglichste aus seiner Darsteller-Riege rauszukitzeln, was den Film aber für mich trotzdem nicht aus dem Mittelmaß herausholen kann. Das Drehbuch bot mir einfach zu wenig Highlights. Die Story um Butch und seine Flucht vor den Marshalls hackte einfach eine Episode nach der nächsten ab, ohne einen wirklichen Zwischen-Höhepunkt zu erreichen. Und wenn es dann mal zum finalen Showdown kommt, dann fragt man sich irgendwie, was denn die Marshalls bzw. die Polizeikräfte allgemein dazu beigetragen hatten. Außer dem finalen Zugriff nämlich eigentlich gar nix. Was Clint Eastwoods Rolle als Chief Garnett zwar nicht minder cool Dirty-Harry-like macht, aber doch irgendwie sinnlos dastehen läßt.
Mögen die Wertungen hier noch so gut sein, für mich sind die späteren Werke Eastwoods wie Million Dollar Baby oder Gran Torino deutlich besser geraten. Die sind zwar genauso ruhig erzählt, aber waren interessanter für mich als Zuschauer, ob der weniger belanglosen Art der erzählten Geschichten.

Bislang erst einmal als Kind im TV gesehen und war so begeistert dass ich den schon immer als meinen Lieblingseastwood angesehen habe. Diesen Status hat er auch weiterhin, dank des ergreifenden Finales. Die Geschichte gefällt, die Charaktere und ihre Beziehung zueinander ist perfekt geschrieben und auch sonst gibts kaum Szenen die mir nicht gefallen. Vielleicht fällt das Ermittlerteam um Eastwood ein wenig ab, da die Rolle zu sehr auf dessen Sprücheklopfen ausgelegt ist ... aber das ist Motzen auf hohem Niveau. Das Ende mag ich nicht, ist aber einfach ein überzeugendes Finale und wertet den Film, obwohl es mir irgendwie dennoch nicht gefällt, noch auf. Ein Topfilm und der wohl der am meisten unterschätzte Film von Eastwood.

Ich empfand den Film als einen der überzeugendsten von Clint Eastwood. Immer wieder lunschte wohl nicht ganz unfreiwillig das Western- Genre durch die Tür, aber was sollte man bei Eastwood auch anderes erwarten.
Sowohl die Darsteller als auch die wunderbare Umsetzung der Sechziger in Texas gefallen. Als größtes Plus des Films werte ich aber, dass er es geschafft hat eine gute Gescchichte zu erzählen und gleichzeitig die damaligen gesellschaftlichen Schichten und Probleme überzeugend darzustellen.
Sehr gut, hat sich gelohnt, noch solange MDR zu gucken :-)