A Bronx Tale (US 1993)

Ich habe ihn im Gegenteil bei Zweitsichtung nach vielen Jahren sogar von 7 auf 8 aufgewertet. Die Handlung ist sicher nicht die tiefgängigste des Mafia-Genres, aber der Film ist auch noch viel mehr als die meisten seiner Verwandten in erster Linie eine Milieu-Studie und will auch genau ds sein. "This is just another Bronx tale." Als solche funktioniert er perfekt.
Von Ausstattung und Musik wird die Stimmung der behandelten Epoche und Lokalität großartig eingefangen. Die Konflikte sind naheliegend, aber fein herausgearbeitet und für mich äußerst glaubwürdig - die Identitätssuche der nachfolgenden Einwanderergenerationen, die Entscheidung zwischen ehrlicher Arbeit und schnellem Emporkommen, die Feindschaft gegenüber den benachbarten Schwarzen. Die großen Themen werden hier geschickt anhand ansprechender Einzelschicksale dargestellt.
Die Schauspieler machen ihren Job auch alle gut, den älteren Carloggiero als verspäteten Italo-James-Dean fand ich auch überhaupt nicht fehlbesetzt. DeNiro hält sich merklich vornehm zurück, gibt mit seiner Präsenz aber wie stets noch ein gewisses Etwas.

@wonderwalt: Kann mich (im Moment) nicht mehr so ganau erinnern, aber ich fand den Film damals ziemlich gut. Was passt Dir nicht (mehr) daran?

Hab selten einen Film Jahre später so rabiat runterwerten müssen. Geschichte und Konflikte sind oberflächlich gezeichnet und gerade in der zeitlichen Ausdehnung (8-Jahre-Sprung) unglaubwürdig. Der jugendliche De-Niro-Sohn ist fehlbesetzt.