The Girl with the Dragon Tattoo (US 2011)

Auch nach David Fincher`s Remake von Stieg Larsson`s Verblendung kann ich den ganzen Hype um die Millenium Trilogie nicht nachvollziehen. Schon die Vorlage fand ich eher mäßig und hoffte, das vielleicht Hollywood den Stoff ein wenig aufwerten könnte. Vor allem mit einem Mann wie David Fincher auf dem Regiestuhl. Aber auch Fincher konnte dem Ganzen genauso viel Neues zugestehen, wie Holland Punkte bei der Euro 2012 geholt hat, nämlich null (0)! Zwar ist die Atmosphäre schön stimmig, graue Farben, Schnee, verraucht...bestimmt gut für verregnete Winter- oder Herbstabende. Aber letztendlich wieder nur was für eingefleischte Krimifans, denn wirklich viel passiert nicht. Die Laufzeit ist dazu auch viel zu lang gewählt, so dass ich mich manches mal an Fincher`s Zodiac erinnert fühlte, der mich damals schon viel zu viel meiner Lebenszeit gekostet hat. Nicht besser und nicht schlechter als die Vorlage. Also die gleiche Wertung und das prädikat überflüssig schließt sich unweigerlich an.

Ja mit dem nur OmU hat uns Amerika leider etwas voraus ...

Das beantwortet aber nicht die Frage ob es gebraucht wird ;)

@keyzer: naja, warum ein amerikanisches remakr gemacht wird ist doch eigentlich klar. geld? immerhin gibt es doch meines wissens in den usa keine synchronisation. und da das einheimische publikum keine OmU filme sehen will....

Hui, was für grandiose Opening Credits! Stilistisch nahezu perfekt, aber im Grunde waren diese fast schon das Highlight des Filmes. Nicht dass David Finchers Interpretation der Stieg Larson Romane schlecht wäre, aber irgendwie hat mir da doch ein eigener Stil gefehlt. So nehmen sich das schwedische Original und die Hollywoodversion im Grunde wenig bis gar nichts und es stellt sich einmal mehr die Frage ob es denn ein Remake wirklich gebraucht hätte. Die einzige wirkliche Neuerung ist die Tatsache dass Lisbeth Salander hier ein ganzes Stück zerbrechlicher angelegt wurde, was der Glaubwürdigkeit ihrer Figur sicherlich nicht abträglich ist. Wollen wir mal auf einige Änderungen in den folgenden Teilen hoffen, denn sonst wird es auch schnell mit der Glaubwürdigkeit wieder dahin sein. Darstellerisch ist das Ganze weitestgehend solide, einzig die oscarnominierte Rooney Mara sticht in ihrer herausfordernden Rolle heraus. Letzten Endes ist die amerikanische Version sicherlich sehenswert für alle, die das Vorbild nicht gesehen haben. Das restliche Publikum wird sich eher langweiligen, fügt mit Ausnahme der tollen Musikuntermalung noch nicht einmal Finchers biedere Inszenierung dem Ganzen etwas Neues hinzu. Nach The Curious Case of Benjamin Button sicherlich sein schwächster Film, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Nachdem ich wohl einer der wenigen Viel-Seher hier auf Score11 sein dürfte, der komplett unvorbelastet sich nun das US-Remake angesehen hat, da ich damals die schwedischen Originale ausgelassen hatte, weil ich Teil 1 im Kino verpaßt hatte, war ich ja nunmal gespannt auf diese, mit Vorschußlorbeeren geschmückte, Geschichte um Lisbeth und Herrn Blomkvist.
Zuerst vermerke ich mal, das trotz US-Produktionsfirma, ein sehr europäischer Look beibehalten wurde. Ich empfinde es ja schon als ein kleines Wunder, das der Film trotz allem weiterhin in Schweden spielen "darf". Aber auch ansonsten hat Regisseur Fincher viel Euro-Ästhetik in seinem Remake verwendet, was nicht unbedingt etwas Gutes sein muß. Mehr als einmal vermutete ich mich in einem dieser, von mir ungeliebten, europäischen Autorenfilme. Hier hätte der US-Einfluß endlich mal einen positiven Zweck erfüllt. So aber bleibt so manche Szene übrig, die vielleicht im Zusammenhang mit weiteren Teilen, nicht unwichtig sein könnte, aber hier irgendwie deplatziert auf mich wirkte. Speziell jede Szene nach dem eigentlich dramatischen Höhepunkt, wäre besser in einer eventuellen Fortsetzung gelandet, und läßt den Film mit einem dramatisch belanglosen Ende zum Schluß kommen.
Verblendung funktioniert für mich am besten in seinen Ermittlungs-/Thrillerszenen, füllt das Ganze aber auf mit unnötigem Leerlauf, was den Film für mich deutlich unter die 7 Punkte Grenze zieht. Hmmmm. Vielleicht sollte ich doch mal das Original sichten...

Lisbeth Salander kommt in der US-Version viel zu soft rüber, aber sonst finde ich den Streifen ganz O.K.. Negativ ist auf jeden Fall aber auch, dass sie es mit dem product placement heftigst übertreiben. Neben der Standart-Apple Werbung wird auch für Marlboro, Epson, Coke, Vaio etc. geworben, dass geht einem nach ´ner Weile (und der Film zieht sich) doch irgendwann auf den Senkel. Gutes, aber nicht notwändiges Remake. Für einen Fincher leider relativ schwach...

Im Trailer sieht es zwar so aus als hätten sie die ganze Story um das Millenium-Drama/Wennerström-Affäre erleichtert, aber es scheint als wäre das ein Äußerst sinnvoller Aderlass gewesen ;)

edit:
@der, der die 9Punkte Wertung bereits abgegeben hat
wir bewerten hier Filme und nicht Trailer ....!%&/(/&%$&

Zum ersten Mal freue ich mich so richtig auf ein US-Remake.
Erstens tut es Stieg Larssons vor überflüssigen Szenen nur so strotzenden Thriller gut, wenn die Schwarte auf einen smarten US-Thriller runtergekürzt wird. Je mehr jammernde Larsson-Puristen die Foren vollspammen desto besser ("Aber da fehlt doch die Szene, in der Lisbeth Margarine kauft").
Für so einen dreckigen Stoff ist Fincher außerdem genau der Richtige.
Abgesehen davon fand ich die Originale bis auf die großartige Noomi Rapace ziemlich langweilig.

Der Trailer sieht ja wirklich ganz gut aus, ich hoffe nur das sie Lisbeth aus dem Buch gerecht werden..

http://www.kpbs.org/news/2011/jun/07/rants-and-raves-lisbeth-salander/

Auch wenn ich grundsätzlich nicht der Meinung bin, dass eine Neuverfilmung des Romans so kurze Zeit nach der schwedischen Trilogie die beste Idee ist, der Trailer, der jetzt abgefilmt auf youtube aufgetaucht ist, gehört zu den besten Trailern die ich seit langem gesehen habe.

Erste Bilder:

http://www.slashfilm.com/2010/10/11/first-look-daniel-craig-in-the-girl-with-the-dragon-tattoo-more-news-of-unpublished-fourth-novel-in-the-series/

Wenn der Kerl auch nicht an meine Vorstellung von Mikael kommt,mit Daniel Craig währe zumindest ein James Bond, der James Bond der Journalisten :D

Auserdem kann man, finde ich, nach dem missglückten Schwedischen versuch auch nichts mehr schlechter machen o_O

Dass Hollywood jeden erfolgreichen ausländischen Film neu auflegen muss ist ja bekannt und so reiht sich nun auch die Millenium-Trilogie ein in die (lange) Liste unnötiger Remakes. Derzeit soll Daniel Craig die Rolle des Mikael Blomkvist so gut wie in der Tasche haben.