10 Cloverfield Lane (US 2016)

Erwartet hatte ich nach all dem halbgaren Marketinggefasel über die ach so wichtige aber doch nicht konkrete Verbindung zu "Cloverfield" eigentlich recht schrottige B-Ware. Dieser völlig eigenständige und deutlich erwachsenere Film hat mir dann aber überraschend gut gefallen und sogar besser als der "entfernte Verwandte". Das liegt natürlich zum Großteil an den großartigen Hauptdarstellern Winstead und Goodman, aber auch an einer bis auf wenige Schockeffekte und ein etwas zu tumbes Finale grundsoliden Inszenierung und einem erzählerisch und dramatisch vielleicht nicht voll ausgeschöpften, aber trotz seiner Simplizität ergiebigen Szenario. Knappe 8 Punkte für ein gelungenes Kellerspiel.

Nach einem Autounfall wacht eine junge Frau an ein Bett gefesselt in einem Bunker auf und ein grummeliger alter Mann erklärt ihr, dass die Luft nach einem Angriffm von Aliens oder einem anderen Land vergiftet sei und sie sich nun mindestens 1 - 2 Jahre in dem Bunker aufhalten müssen. Das ist die Prämisse und es ist besser im Vorfeld nicht mehr über den Film zu wissen. Wenn man auf Kammerspiele steht, kann man hier recht wenig falsch machen: Drei Charaktere, ein Bunker, Misstrauen, Panik und eine klaustrophobische Atmosphäre von Anfang bis Ende. Goodman ist wunderbar wie immer, Winstead auch gut und wie schon gesagt: Ich kann nicht wirklich näher auf Einzelheiten eingehen ohne groß zu spoilern. Von daher: Wenn sich die Grundidee interessant anhört, dann wird man dem Film mit Sicherheit auch etwas abgewinnen können.

Hier erwartet den Zuschauer ein Kammerspiel der besonderen Art. Es gelingt, den Zuschauer die ganze Zeit zu fesseln und an die Geschichte zu binden. Das liegt zum großen Teil an den hervorragenden Schauspielern - besonders hervorzuheben ist ganz klar John Goodman, der hier ein Meisterstück abliefert. Das letzte Drittel mag einige Zuschauer überraschen. Aber selbst, wenn jemand mit dem Schluss nicht zufrieden sein sollte, alle anderen Szenen davor lassen das leicht verschmerzen. Ich fand den Schluss (ohne zu viel verraten zu wollen) ziemlich gut. Und die ganze Zeit fragt man sich, ob dieser Film nun etwas mit Cloverfield zu tun hat oder nicht. Wer sich diese Frage beantworten möchte, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich den Film anzusehen. Mein Tipp: Auf keinen Fall im Vorfeld zu viel Infos über den Film einholen. Je weniger man weiß, desto besser ist das bei diesem Film. Anschauen kann man sich den Streifen auf jeden Fall - ganz egal, ob man Cloverfield kennt oder nicht. Und John Goodman hat hierfür, meiner Meinung nach, eine kleine goldene Statue verdient. Meine Empfehlung lautet ganz klar: Unbedingt ansehen, absolut empfehlenswert!

Spannend von der ersten bis zur letzten Minute. Zwischendurch mögen sich ein paar Längen einschleichen, diese dienen aber der Charakter-Entwicklung. Dafür gibt es viele überrschende Wendungen und (wiedereinmal) ein Oscar-Würdiger Auftritt von John Goodman. Das Ende wird evtl. die Zuschauer spalten...aber zuviel darf man nicht verraten :-D

Unerwarteterweise ist heute zum Cloverfield-Sequel ein Trailer aufgetaucht und John Goodman und Mary Elizabeth Winstead sind mit dabei: https://www.youtube.com/watch?v=yQy-ANhnUpE. Bereits am 11. März kommt der Film in den USA auch bereits ins Kino