Captain Phillips (US 2013)

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie im Jahr 2009, in dem der Film spielt, das Thema der Piratenangriffe von Somalia lange Zeit in den Nachrichten war. Obwohl sich wohl jeder vorstellen kann, wie solch ein Überfall von statten geht, und somit vom Handlungsverlauf keine Überraschungen präsentiert bekommt, ist dieser Film um den Überfall auf ein amerikanisches Containerschiff schlicht Adrenalin pur. Lange habe ich nicht mehr einen Film gesehen, der mich vor Spannung derart in Atem gehalten hat, und das bei wohlverdienter Überlänge, und einem Thema von dem ich eigentlich nichts Besonderes erwartet hatte. Erneut schafft es Tom Hanks alleine einen Film zu tragen (obwohl die Nebendarsteller auch alle gute Arbeit leisten), und schlicht eine Meisterleistung abzuliefern, indem er den Zuschauer, durch seine intensive Darstellung des Kapitäns, immer mitten im Geschehen hält, und das Spannungsmoment nie abreißen lässt. Alles was sonst noch Drumherum geschieht, die Piraten auf Droge, das Großaufgebot der Marine, manchmal die Mannschaft, fügen sich sehr gut ein, sind aber fast nur Unterstützung (und kein eigenständiger Moment) für Tom Hankes, um seine hervorragende Arbeit umzusetzen. Absolut ein Film den man gesehen haben sollte.

Paul Greengrass hat ja schon einige tolle Filme gemacht. Darunter Filme der Bourne Reihe, die sich unter anderem durch den unverkennbaren Stil der Wackel-Handkamera Optik auszeichneten. Auch in Capatain Phillips macht Greengrass von diesem Stilmittel wieder Gebrauch, was den einen mehr gefallen dürfte, denn schließlich erzeugt dies eine intensive Nähe und Dynamik und damit auch Spannung zum Geschehen, andere werden den Film gerade deswegen meiden, da dieses Mittel natürlich auch einige Nachteile mit sich bringt. Hier wird dieses Mittel meiner Meinung nach super eingesetzt und kommt gut zur Geltung, da man bei der Geiselnahme quasi direkt dabei ist. Noch dazu gibt es auch wenige schnelle Actionsequenzen, die durch diesen Kamerastil verhunzt werden könnten.
Auf der anderen Seite stehen die tollen Darsteller, vor allem Tom Hanks und der Oscar nominierte Barkhad Abdi, die beide sowas von toll aufspielen und den Film zu einem spannungsvollem Genuss machen. Gegen Ende des Films setzt Altmeister Tom Hanks sogar noch einen drauf und sorgt mit einer "Samenzieher-Performance" für den absoluten Overkill. Mit einem meisterhaften Spiel, das fast ausschließlich auf seine Mimik begrenzt ist, haut er den Zuschauer nochmal vom Stuhl.
Letztendlich ein toller und empfehlenswerter Film, bei dem lediglich die gar nicht mehr so unterschwellige message von Uncle Sam "wir sind für dich da, auch wenn du noch so fern von deinem Heimatland sein solltest" etwas negativ mitschwingt, die ihm aber eventuell auch zur Oscarnominierung verholfen haben könnte.

Exzellente Darsteller, guter Spannungsbogen. Nicht nur gute Unterhaltung, sondern ein Muss für diejenigen, die sich für die Situation in Somalia etc. und die Ausweglosigkeit der Menschen vor Ort interessieren. Piraterie: ein Geschäft, bei dem letztendlich beide Seiten verlieren.

Überraschend starker Geisel-Thriller mit einem grandiosen Tom Hanks. Er spielt die unterdrückte Angst des routinierten Pedanten einfach gut und selbst Greengrass' Doku-Style kommt hier zur Geltung. Die Inszenierung führt die Geschichte zu einem packenden Finale, das ein echter Nerven-Zerrer wird. Großartig!

Tom Hanks ist und bleibt einer der besten Schauspieler! Mich hat der Film überzeugt. Authentische Darstellung und der perfekte Mix aus Film und Realität! Obwohl man im Grunde weiß wie es ausgeht schafft der Film es eine gewisse Spannung und Mitgefühl zu erzeugen. Großes Lob auch an die Piraten.
"Spoiler": "Nach wahrer Begebenheit"... das gibt dem Film die perfekte Rundung.