Le samouraï (FR 1967)

Ein spannender und vor allen Dingen sehr atmosphärisch inszenierter Film mit einem megacoolen Hauptdarsteller. Da stört es nicht wenn einige Dinge etwas unfreiwillig komisch wirken oder man die Geschichte schon häufig in ähnlicher Form gesehen hat. Dank Melvilles Inszenierung sitzt man die komplette Laufzeit gebannt vor dem TV und fiebert mit dem Hauptcharakter mit. An den ähnlich gelagerten Rififi kommt er jedoch nicht ganz heran.

Etwas verloren hat der eiskalte Engel mit der Zeit: Natürlich ist die Technik in den letzten vierzig Jahren fortgeschritten. Doch manche aufgelegt dumme Aktionen von Gangstern und Polizei werden dadurch auch noch verstärkt:SPOILERDa wird eine "anze" - ein Walkie-Talkie von ca. 5x10 cm. einfach an einen Nagel in den Fensterrahmen gehängt. Direkt hinter einem Vorhang, der in der Regel offensteht. In direkter Sicht des Bettes, auf dem Jef gerne liegt und in die Luft starrt. Natürlich soll er die Wanze finden, das ist im Sinne der Handlung. Aber so? Solche Schwächen gibt es in Melvilles Werk durchaus einige.SPOILER Ende.Sonst: ein Delon auf der Höhe, ein gutes Ensemble, ein fieser Kommissar als Antagonist, die Archetypen der Figuren und Beziehungskisten moderner Thriller sind alle da. Jazziger Soundtrack. Auch heute noch ganz gut bis gut.

Cool, Cooler, Alain Delon in diesem Film. Selten wurde die übliche Killerstory (Killer wird sowohl von Polizei als auch seinen Auftraggebern gejagt) so interessant inszeniert wie hier. Kein Wunder, dass Regisseure wie Sergio Leone, John Woo und Quentin Tarantino oftmals erwähnten, wie wichtig dieser Film für ihr eigenes Schaffen ist.