Kagemusha (JP 1980)

Ein Dieb wird kurz vor seiner Hinrichtung vom Takeda Clan gerettet, einem von drei kriegerischen Clans die um die Vorherrschaft im Japan des 16. Jahrhunderts kämpfen. Der Grund dafür ist seine verblüffende Ähnlichkeit mit Shingen, dem Anführer des Clans. Als dieser tödlich verwundet wird, befiehlt er seinen Tod drei Jahre lang geheim zu halten. An seiner statt soll nun der Kagemusha - "Schattenkrieger" - seinen Platz einnehmen. Doch Feinde und Freunde glauben zu lassen, dass Shingen noch lebt, ist schwieriger als erwartet.

Ich bin ein wenig gespalten was den Film betrifft. Geschichte, Erzählstruktur sowie Bilder und Musik an sich sind gut gelungen. Doch wirken einige Szenen gar zu lang gezogen, andere wiederum werden zu kurz beleuchtet. Wirklich schlecht empfand ich allerdings die "grandiosen Schlachten". Das mag natürlich an der deutschen Fassung liegen (die Original Fassung ist 179min lang), allerdings kann bei einer Schlacht, in der "Speerträger" (mir fällt gerade nicht die japanische Bezeichnung dafür ein) gegen Schusswaffen anlaufen ja auch nicht wirklich Spannung aufkommen. Das Ganze mag durchaus symbolischen Charakter für den Untergang des Clans haben, wirkt allerdings ziemlich albern und dumm. Hinzu kommt noch, dass während der Kämpfe oft die Übersicht abhanden kommt, welcher Unterclan von welchem Clan nun eigentlich gerade was tut. Inwieweit sich die Schlachten und deren Ab-/Verlauf nun sogar vielleicht an der tatsächlichen Geschichte orientieren ist mir leider nicht bekannt.
Trotz der aufgezählten negativen Punkte sollte man sich den Film allerdings einmal angeschaut haben.

Ein gewohnt guter Kurosawa, der es wieder schafft eine überzeugende Geschichte in schönen Bildern sehr gemächlich, aber nie langweilig zu erzählen. Des Weiteren gefallen die Darsteller und vor allem die teilweise sehr bildgewaltigen Szenen, die ich so noch nicht in einem Film von Kurosawa gesehen habe.