3 Days to Kill (US 2014)

Für meinen Geschmack hat McG hier einen sehr lahmen Agenten Thriller, Drama oder Familienfilm herausgebracht. Ja was eigentlich? Das ist hier das größte Problem, denn einordnen lässt sich der Film nur schwer. Hat man sich ersteinmal mit ein paar nett anzusehenden Actionsequenzen abgefunden, wird es plötzlich ganz sanft und eine Vater-Tochter Beziehung beherscht den Film. Auch wenn dies in mancher Szene frisch und auflockernd wirkt, z.B. wenn Daddys kleiner Engel mitten während einea Auftrags ihren Vater anruft um mit ihm die Abendplanung durch zugehen, wirkt dies bei wiederholtem Male unpassend. Dieses hin und her überträgt sich unweigerlich auf den Zuschauer, der sich schwer damit tut einen Agentenfilm oder Familienkomödie zu erwarten und so am Ende des Films sehr fragend zurück bleibt. Denn der Apetit wird weder für das eine noch das andere gestillt.
Für alle die mit Luc Besson typischen Stories was anfangen können oder Kevin Costner mal wieder in einer Bodyguard ähnlichen Szene sehen wollen, denen sei der Film empfohlen. Alle anderen werden womöglich nur enttäuscht werden. Costners Rolle würde ich in keinster Weise mit der von Neeson in seinen letzten Filmen vergleichen. Würden sich Costner und Neeson in einem Film treffen, Neeson wäre der sichere Sieger.

Wie schwierig es sein kann Beruf als CIA Agent und Familie unter einen Hut zu bringen wird uns hier in einer Mischung aus Action, Komödie und ein wenig Romantik gezeigt. Die Mischung ist auch anfangs sehr gut gelungen, dann ist irgendwann „die Luft raus“, es kommt nie richtige Spannung auf.

Ein Zitat von Douglas Adams passt hier gut:
„Einen Augenblick lang passierte gar nichts.
Dann, ungefähr nach einer Sekunde oder so, passierte immer noch nichts.“

Liam Neeson machte es in "Taken" vor und jetzt überrascht Kevin Costner in einer ähnlich angelegten Rolle. Als sterbender Ex-CIA-Agent hat er 3 Tage Zeit um einen Terroristen zu töten um so sein eigenes Leben retten zu können. Nebenbei muss er allerdings auch die Beziehung zu seiner Teenager-Tochter kitten.

Die Story (wieder mal aus der Feder von Luc Besson) dient wie bei fast allen Actionfilmen nur als Aufhänger besitzt aber genügend Substanz um 2 Stunden zu unterhalten und jede Menge Schießereien, Explosionen und eine gehörige Portion Sachschaden zu rechtfertigen. Und auch die Darsteller, allen voran ein absolut cooler Kevin Costner, machen ihre Sache gut und überzeugen. Action ist reichlich vorhanden und etliche überraschend humorvolle Momente lockern die für einen FSK 12 Film doch recht harte Gangart deutlich auf. So hab ich mich das ein oder andere Mal sehr an "True Lies" erinnert gefühlt. Natürlich erreicht der Film zu keinem Zeitpunkt die Klasse der Arnie-Action-Comedy jedoch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass man gerade in den Vater/Tochter Szenen zwischen dem Duo Costner/Steinfeld versucht diesem nachzueifern. Dies ist allerdings meiner Meinung nach niemals negativ zu werten. Unterm Strich hab ich mich bestens Unterhalten gefühlt. Und das soll Kino ja auch :)

Kevin Costner versucht sich als Antiheld, und ich bin mir nicht sicher ob es seine, oder die des Regiseurs ist, das er es nicht ganz hinbekommt, er wirkt recht hölzern und unbeholfen (auch auf gebieten die seine rolle aus dem FF beherrschen sollte). Auf jedenfall war vieles in diesem Film, offensichtlich schlecht getimeed. So das viele lacher, schwung und sympatien die hätten intensiver sein können ihren drive schnell verloren haben, oder erst garnicht aufgebaut wurden, wo sie hätten sein können.
Der Gute alte Luc hätte das Baby wohl besser selbst Schaukeln sollen.

AAABER !!! der Film ist immer noch "Ganz Gut" und auf DVD, in der Sneak oder so ähnlichem sicherlich einen Blick wert.
Die Bilder sind mit unter sehr interessant und eigentlich ist die Story für das Genre sehr gut geschrieben, nur eben meiner Meinung nach, nicht ihrem Potential entsprechend umgesetzt.