The Hunchback of Notre Dame (US 1996)

Der 34. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios nach dem gleichnamigen, historischen und düsteren Roman von Victor Hugo.
Disney halt mal ganz anders (eben ungewohnt düster), was vielleicht auch der Grund ist, weshalb ich den Film nie so mochte wie andere Disney-Klassiker.
Zudem wird viel zu viel gesungen...

Ich muss etwas Abbitte leisten. Bisher hatte ich "The Hunchback Of Notre Dame" als durchschnittliches Disney-Musical im Hinterkopf abgespeichert. Dass meine Einschätzung aus dem Kino vielleicht etwas zu negativ sein könnte, habe ich bereits vermutet, als ich das erste Mal die englische "Hellfire"-Version gehört habe. Ein phantastischer Song, der mit choralen Elementen spielt und (im positiven Sinne) stark an "Les Misérables" erinnert. In meiner Bestenliste der Disney-Songs nimmt er seitdem einen der höchsten Ränge ein. Dabei muss ich aber auch besonders hervorheben, dass Klausjürgen Wussow den Song auf Deutsch in einer ebenbürtigen Güteklasse interpretiert.

Das Aushängeschild des Glöckners sind aber neben der erstaunlich erwachsenen Handlung -wie zu vermuten- die Songs. Alleine die Gegenüberstellung von "Heaven's Light" und "Hellfire" ist ganz großes Kino, in dem die Sichtweise auf Esmeralda aus der Sicht von Quasimodo und Frollo besungen wird. Dass Disney natürlich Victor Hugos Romanvorlage etwas für ein Familienpublikum angepasst hat, ist selbstverständlich. Dennoch können die Sidekicks keineswegs mit Genie, Louis, Sebastian oder aktuell Olaf mithalten - aber diese Schwäche mindert die Klasse des Filmes keineswegs. Victor, Hugo und Laverne zerstören trotz ihrer Witzchen nicht die düstere Stimmung des Glöckners und so funktioniert der Film vor allem als intensives Musical. Trotz seines Plädoyers für Toleranz eignet sich "The Hunchback Of Notre Dame" aber keineswegs für die kleinsten Filmgucker.

Einer der schwächeren Disneyfilme, wobei es technisch nichts zu meckern gibt. Die Animationen sin wie üblich perfekt und auch die musikalischen Stücke, gerade die Eröffnung, sind großartig geworden. Jedoch hapert es diesmal beim Witz und der Figurenzeichnung. So sind die Sidekicks diesmal leider nicht ansatzweise so lustig wie man es bei Disney eigentlich gewohnt ist und auch die Geschichte weiß nie wirklich zu begeistern. Schade, denn von Meisterwerken wie Aladdin oder Arielle ist man hier weit entfernt.

Mein persönliches lieblings Disneymeisterwerk Das perfekte Trickfilmmusical!