RoboCop (US 1987)

Zu meiner großen Überraschung hat noch keiner der Kommentare erwähnt, dass "RoboCop" nicht nur als Gesellschaftskritik, sondern sogar als Satire gemeint ist. Wenn man den Film nicht als Satire versteht, ist es eben nur Action-Streifen.
Da die satirische Absicht in "RoboCop" wohl für einige Zuschauer zu subtil war, wurde bei "Starship Troopers" in Sachen Satire nochmal eins oben draufgesetzt, sodass "Starship Troopers" ins Groteske abgleitet. (So interpretiere ich zumindest die groteske Steigerung von "RoboCop" zu "Starship Troopers".)
Äußerst ironisch ist allerdings, dass Regisseur Paul Verhoeven beim Lesen des Drehbuchs von "RoboCop" die satirischen Elemente - zunächst - selber nicht erkannt hat, bis seine Frau ihn eines anderen überzeugen konnte (Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/RoboCop).

Der Film ist ok, enthält zumindest eine der besten "Sterbeszenen": Als Murphy das letze Mal von zu Hause wegfährt, winken ihm seine Frau und sein Sohn zum Abschied. Im Rückspiegel werden sie immer kleiner. Als die Ärzte sich später verzweifelt bemühen, ihn wiederzubeleben, sieht er unmittelbar vor seinem Tod genau diese Bilder - den Tod mit diesem Wegfahren von zu Hause zu assoziieren, das ist richtig schön traurig.

Wenn man sich heutzutage “Robocop” aus dem Jahr 1987 anschaut, gehört schon ein gewissen Faible für Nostalgie dazu um den Film gut zufinden. Auf den zweiten Blick wird allerdings schnell klar, warum der Film immer noch zu den guten Vertretern des Actiongenres gehört. Paul Verhoeven (Total Recall, Starship Troopers) lässt es in “Robocop” nämlich mächtig krachen.

Die Story von “Robocop” mag vielleicht nicht die allerbeste sein, doch braucht sie das auch gar nicht. “Robocop” lässt es fast seine gesamte Laufzeit über mächtig krachen und führt den Zuschauer zügig von Actionsequenz zu Actionsequenz. Fühlt sich dabei die erste Hälfte wie ein typischer Polizeifilm an, kommen dann in der zweiten Hälfte durch den Maschinenpolizisten einige Anteile Science-Fiction hinzu. Ein ganz klein wenig sind diese Elemente zwar auch schon in der ersten Hälfte zu spüren, doch so richtig kommen sie erst in der zweiten Hälfte zu tragen.

Toll ist auch, dass die Effekte des Films auch nach 20 Jahren noch toll aussehen. Man sieht den Stop-Motion Animationen zwar an, dass sie nicht auf dem heute üblichen technischen Stand der Hightech Computertricks sind, doch wurde damals sehr viel Sorgfalt auf die Umsetzung der Effekte gelegt, so dass diese glaubwürdig wirken und teilweise immer noch besser umgesetzt sind als es bei so mancher billigen Filmware der Fall ist.

Nicht vergessen darf man den eingängigen Soundtrack. Die Erkennungsmelodie von “Robocop” erinnert entfernt an die Titelmelodie der alten Spiderman Serie und geht somit sofort ins Ohr. Zwar muss man den Soundtrack sich nicht auf CD kaufen, aber wer den “Robocop”-Score nach Kenntnis des Films irgendwo mal in einem anderen Zusammenhang hört, wird ihn sofort wiedererkennen.

Für das Alter meiner Meinung vollkommen in Ordnung von den Spezialeffekten.. ansonsten gespannt aufs ReMake

Die beste Szene fand ich wirklich die "Hinrichtung".
Das war ja für 80-er Niveau mal richtig böse!

Gerade auf den Wertungsschnitt aufmerksam geworden, unter die 7 Punkte Grenze zu fallen hat der Streifen einfach nicht verdient, schade. Klasse Streifen.

In absehbarer Zeit wird es wohl ein Remake des Streifens geben. Die Kandidatenliste für den RoboCop ist derzeit (noch) lang: Clive Owen, Paul Walker, Neal McDonough, Billy Crudup, Jeffrey Dean Morgan und Tyrese.

Dieser Film erinnert mich sehr stark an die Machart von Starship Troopers. Zum einen kann man ihn als reinen Actionkracher sehen, den man mit seinen Kumpels bei feucht fröhlicher Stimmung anschauen kann und zum anderen steckt in diesem modernen Klassiker auch überaus viel Sozial- und Gesellschaftskritik. Paul Verhoeven beherrscht es sowohl in Starship Troopers als auch hier in Robocop die Elemente der Vielschichtigkeit nahezu perfekt zu vereinen. Allerdings muss ich gestehen, dass mir der erstgenannte Film noch etwas besser gefiel. Die Idee und die Umsetzung des Robocops ist natürlich aus heutiger Sicht etwas trashig, was aber keineswegs negativ zu werten ist. Am Schluss noch eine Zustimmung zu den anderen Kommentaren. Ähnlich wie bei dem ebenso indizierten ST ist bei RC nur der ungeschnittene Directors Cut zu empfehlen. Zwar fehlen bei diesem Film nur ca. 30 sec im Vergleich zur ungeschnittenen R-Rated Kinoversion, denoch bekommt man dann nicht zu Gesicht was der Regiseur im Sinn hatte.

Meine Wertung beziht sich nur auf die ungeschnittene Fassung! Das geschnippelt geht mir nämlich mordsmäßig auf die Ketten!
Ganz schlimm bei "Commando", "Total Recall" usw., da die Filme dadurch ihren Witz, ihre Logik oder auch ihre Härte und damit auch Sinn verlieren.

Bitte nur die ungeschnittene Fassung schauen.
Was die Fernsehsender und Videohersteller daraus zusammengeschustertert haben ist grausig. (Auf dem 16er Kaufvideo war auf dem Cover ein Bild aus dem Film drauf, das in dieser Version gar nicht zu sehen war...)

Irgendwie schade, dass junge Klassiker wie dieser kaum kommentiert werden. Als SciFi-Streifen ist RoboCop auch deshalb herausragend, weil bei ihm die SciFi die in Hollywood offenbar zwingend vorzuschreibende "Love-Interest-Story" in den Hintergrund drückt. Fans des Gernes kommen bei diesem Zukunftsentwurf voll auf ihre Kosten - sofern man einer ungeschnittenen Fassung habhaft wird.

Absoluter Kultig der Film. Echt einer der besten Filmen von Verhoeven. Und immer die coolen TV-Werbespots, echt klasse.
Auserdem einer der brutalsten Actionfilme die je gedreht wurden.

Man kann ihn sich ansehen - muß man aber nicht.