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The Congress (2013)

Le congrès (FR 2013)
Der Kongress (DE 2013)


Genre      Animation / Drama / Sci-Fi
Regie    Ari Folman ... 
Buch    Ari Folman ... 
Stanislaw Lem ... 
Darsteller    Robin Wright ... 
Harvey Keitel ... 
Paul Giamatti ... 
Synchronisation    Jon Hamm ... 
[noch 5 weitere Einträge]
 
Agent KarlOtto
 
Wertungen26
Durchschnitt
6.42 
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DVD-Erscheinungstermin:
13.06.2014

Start in den deutschen Kinos:
12.09.2013



4 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Caenalor
17.11.2013 15:01 Uhr / Wertung: 8
An "Waltz with Bashir" reicht der an "Der futurologische Kongress" angelehnte neue Folman-Film leider weder formell noch von der Wirkung her heran. Faszinierend und irritierend ist er trotzdem, und sehr sehenswert.
Mit der Vorlage wird sehr frei umgegangen, was trotz deren Klasse auch keine schlechte Idee ist. Zwar gibt es Ähnlichkeiten in groben Motiven bis konkreten Szenen (Psychemie am einen Ende des Spektrums, Angriff aufs Hotel und Kanalisations-Mehrfachszene am anderen), aber die Rahmenhandlung am Anfang ist eine völlig andere und auch die Dystopie am Ende fällt sehr verschieden aus. Der ganz neue Aspekt hier ist eine Metafilmkomponente, da es um das Ersetzen realer Schauspieler durch computergenerierte Doppelgänger geht. So beginnt der Film mit einem Realteil über Robin Wrights Schicksal, als sie sich an diesen Mechanismus verkauft, und leitet dann via ihrem Besuch beim "Futorologischen Kongress" in einem Hotel in einer "fully animated zone" in den animierten Hauptteil über.
Dieser ist weniger ästhetisch gelungen als in "Bashir", eher eine bunte Sammlung von Stilreferenzen an altamerikanische Cartoons, "ligne claire" und Mangas. Die schiere Menge von Details und Anspielungen in jedem Bild ist aber fast überwältigend. Ein Mehrfachsehen lohnt sich sicher, um möglichst viel zu entdecken. Die Handlung fasert, dem allgemeinen Drogeneinsatz gemäß, immer weiter aus, findet aber auch immer wieder sehr prägnante Szenen.
Letztlich mehr ein Aktionskunstwerk als ein konventioneller Film, das sicher nicht das Optimum aus seinem Material hervorholt und teilweise dank der Schauspieler-Handlung zu mediumsselbstverliebt wirkt, einen zudem letztlich weitgehend verwirrt zurücklässt - aber doch absolut bemerkenswert. 8 Punkte.
Caenalor
22.09.2013 16:17 Uhr / Wertung: 8
Danke für die Kritik, Bandrix - bisher wusste ich nichtmal von der Existenz dieses Films, aber als großer Fan von "Waltz with Bashir" und auch Lem ist er für mich sofort zum Pflichtprogramm geworden.
Bandrix
17.09.2013 15:25 Uhr
Der israelische Regisseur Ari Folman ist kein Mann der Kompromisse. Er setzt seine Vision konsequent für die Leinwand um. Nach dem großartigen „Waltz With Bashir“ wird klar, dass dieser nur der Anfang war. Mit seinem neuesten Film „The Congress“ geht Folman noch ein gutes Stück weiter. Mit einem größerem Budget, namhaften Stars und einer Vorlage, die gehörig Respekt abverlangt.
Mit „Der futurologische Kongreß“ legte Sci-Fi-Autor Stanislaw Lem einen Meilenstein des Genres vor. Er philosophierte über die Weiterentwicklung der Menschheit anhand des gleichzeitigen Fortschritts im Bereich der Chemie. Halluzinationen, Glück, Reichtum für jedermann. All das aufgrund von Mittelchen, entworfen, um die Bevölkerung ruhig zu stellen.
Folman nimmt sich dieses Gedankenganges an und spinnt ihn noch ein Stückchen weiter.
„The Congress“ beginnt nämlich als beißende Kritik an Hollywood, das seine (weiblichen) Schauspieler zwingt, ewig jung zu bleiben. Botox, Lifting, unter's Messer legen – all das gehört heutzutage zum Alltag.
In einer ähnlich schwierigen Phase ihrer Karriere befindet sich Darstellerin Robin Wright. Ihre besten Tage sind gezählt, Rollen sind rar gesät und ihr kranker Sohn fordert viel Aufmerksamkeit. Da bekommt sie vom schmierigen Studioboss die Möglichkeit, einen Haufen Geld zu machen. Die Kehrseite der Medaille: Sie darf niemals wieder schauspielern.
Wovon Robert Zemeckis mit seinem Motion Capture-Verfahren („Der Polar-Express“ oder „Die Legende von Beowulf“) nur träumen konnte, wird in „The Congress“ traurige Gewissheit. Wright wird in einer riesenhaften Maschine eingescannt. Jegliche Regungen, Gefühle, ihr Lachen und Weinen. All das wird nun auf einen Computerchip gepresst um sie auf ewig jung wirken zu lassen. Die Frau aus Fleisch und Blut verschwindet und an ihre Stelle tritt eine makellose Kopie ihrer Selbst.
Folman geht hiermit überdeutlich auf aktuell vorherrschende Zustände ein. Eine Einrichtung, die ihre Darstellerinnen nur noch nach Jugendlichkeit castet und nicht nach Können, gestandene Frauen, die sich Gift in ihr Gesicht spritzen müssen um noch attraktiv zu wirken und ihre Fähigkeit Gefühle auf der Leinwand darzustellen drastisch mindern(-> Nicole Kidman).
Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Im Folgenden nimmt sich Folman der Vorlage genauer an und „The Congress“ entwickelt sich zu einer Dystopie, die ironischerweise in grellen und warmen Farben erstrahlt.
Die Welt hat sich nun verändert. Menschen können sich nun mittels Fläschchen in einer Zone in animierte Figuren verwandeln. Die Technologie ist derart fortgeschritten.
Dies führt Robin Wright in eine Welt, der keine Grenzen gesetzt sind. Der Zuschauer wird von der plötzlichen Intensität der Bilder, ihren wilden Farben und irren Zusammensetzung beinahe erschlagen. Folman ergötzt sich an Übertreibungen, streut in fast jedem Bild popkulturelle Referenzen ein, die der Rezipient gar nicht allesamt verarbeiten kann. Die internationale Co-Produktion, an der insgesamt 5 Jahre gearbeitet wurde geizt nicht mit Schauwerten, sprengt den Rahmen des Genres und setzt ihn wieder neu zusammen. Nichts ist wie es scheint, alles ist Einbildung, alles ist echt. Jeder entscheidet, was er sehen möchte und wie er es sehen möchte. Dieser Satz trifft wohl auch auf die Zuschauer dieses Films zu. Wer sich nämlich von der überaus grellen Oberfläche ablenken lässt, verpasst, was darunter liegt. Hinter all dem Pomp, den Stilbrüchen und der vor Kreativität schier berstenden Animationen verbirgt sich eine unbehagliche, ja, beinahe schon Angst einflößende Zukunftsvision. Aus anfänglichem Staunen angesichts der Möglichkeiten wird Unbehagen. Folman setzt Lems Version einer möglichen Zukunft dabei kongenial um. Wright findet sich gefangen in einer Traumwelt, in der Hochhäuser Flügel wachsen und Menschen jegliches Aussehen annehmen können. Doch was ist Wirklichkeit? Die durch Chemie verursachten Halluzinationen oder das Leben ohne jegliche künstliche Substanzen? Wer definiert das noch? Welches dieser Leben ist besser bzw. erstrebenswerter?
Die Antwort, die Folman uns bietet, ist niederschmetternd. Anders als noch Neill Blomkamp in „Elysium“ gibt sich dieser letzten Endes nämlich nicht dem Kitsch und der kindlichen Alles-wird-wieder-gut-Mentalität hin.
Die Welt ist, trotz der plötzlichen Farbenpracht, der energetischen Hochglanzbilder und der unerhörten Möglichkeiten ein trauriger, kalter und kranker Ort geworden. Eingebettet in einem fantastischen Score sorgt Folmans lose Adaption des in den 70ern geschriebenen Buches für ein Gefühl der Leere und macht aus „The Congress“ einen der intelligentesten Science Fiction-Filme der letzten Jahre.
Ungemein vielschichtig, mit wichtigem Subtext versehen und eine – trotz farbenfroher Bilder – unheimliche Zukunft. „The Congress“ ist ein Film, der garantiert niemanden kalt lassen wird. Wer sich nach Einsetzen des Abspanns noch ein wenig mit der Prämisse des Streifens, sowie seiner generellen Aussage beschäftigt und sich nicht von den Animationen abschrecken lässt, wird erkennen: Hierbei handelt es sich um ein Meisterwerk zweier (Folman und Lem) Visionäre. Punkt.
masterofmuppets
13.09.2013 11:36 Uhr / Wertung: 4
Habe ihn wahrscheinlich nicht verstanden.

Schöne Bilder präsentieren eine unausgegorene Geschichte, die zu willkürlich und sprunghaft ist um sich mir zu erschließen.
Für mich und meine Partnerin nicht nachvollziehbare Handlungswechsel und Story.

Was soll denn jetzt die Moral der Geschichte sein?
Was soll das mit ihrem Sohn?
Um was geht es in der letzten halben Stunde?

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