Love Steaks (DE 2013)

Deutsches Programmkino in Reinkultur!
Wer mit der absichtlich schmucklosen, aber authentischen Inszenierung, nach Dogma-Film-artiger Machart ohne Kunstlicht und mit improvisierten Dialogen, und der Tatsache leben kann, einen eher dokumentarischen Erzählstil präsentiert zu bekommen, der ist bei "Love Steaks" richtig.
Für mich ist diese Art von deutschem Film aber absolut nichts. Ich mag weder die Optik auf TV-Niveau, noch die konsequente Verweigerung von filmischen Stilmitteln wie Licht, Kulisse, Ton etc. (ala "Dogma 95"). Ich muß zwar den Darstellern eine große Authentizität zugestehen, was vor allem bei den Nebendarstellern schon fast ins Dokumentarische übergeht, aber durch die ständigen Jump-Cuts, also die sprunghaften Schnitte, folgt man keiner wirklichen Geschichte, sondern ich kam mir vor, als wenn ich immer nur kurze Social Media Posts von fremden Menschen betrachten würde, und ich dadurch null Bezug zu den Figuren aufbauen konnte.
"Love Steaks" sieht man den Deutsche-Filmschulen-Stempel sehr deutlich an. Ein verkopftes Stück Film, das zu viel Wert auf komische Filmkunst-Regeln legt, und dabei vergißt was richtige Unterhaltung ist. Wer auf diese Art von Programm-Kino steht, der wagt einen Blick. Für den, kurzweilige Unterhaltung suchenden, Filmliebhaber ist dieser Film jedoch absolut keine Option.
Ein Film von Filmstudenten für Filmstudenten...

Love Steaks - ich durfte den Abschlussfilm von Jakob Lass an der HFF Potsdam bei der Berlinale genießen, ohne jemals von dem Film gehört zu haben. Um es kurz zu machen: Der Saal hat mehrfach während des Films applaudiert und ich war von Anfang, bis hin zum genial gefilmten Ende begeistert. Wer behauptet, es gäbe keine guten und interessanten deutschen Filme soll sich diesen anschauen. Wunderbarer Humor, erfrischend unkonventionell & absolut unterhaltend. Das ist Filmkunst!