Locke (US 2013)

Ein Konzeptfilm und dann auch noch mit einem überaus talentiertem Schauspieler? Genau mein Ding! Und so ist es auch wenig verwunderlich, das "No turning back" mich ziemlich fasziniert hat. Auch wenn man mehreren Konversationen folgt, ist lediglich Tom Hardy als Ivan Locke zu sehen. Welche Power und Intensität diese Fokussierung auf einen einzelnen Darsteller dem Geschenen verleiht ist beeindruckend. Auch wenn bildlich gesehen wirklich nicht viel passiert, ist der große Clou des Films die förmlich spürbare innere Zerissenheit der Hauptfigur und die sich stückchenweise vor dem inneren Auge des Zuschauers zusammen bauenden Bilder um Ivan Locke's Leben, die schließlich wieder ineinander zusammenbrechen. Toller Film, der allerdings wenn man ehrlich ist, auch gut als Hörbuch funktioniert hätte. Daher auch mal ein Kompliment an die deutsche Synchronstimme, die es auch in der Synchronfassung versteht die Emotionalität zu transferieren.
Schön das es neben dem ganzen Marvel Comic Overload auch noch solche kleinen feinen Filme gibt.

Mutig von Steven Knight auf nur einen Schauspieler zu setzen. Tom Hardy muss hier, zumindest vor der Kamera, alles alleine machen, seine Kontakte sind alle nur per Telefon in den Film eingebunden.
Das Konzept ist auch sehr gut umgesetzt, leider hat die Handlung nicht viel Inhalt und Spannung zu bieten.

Mehr Konzeptfilm geht nicht: Locke spielt an einem Ort, besitzt nur einen sichtbaren Darsteller und wird zudem in Echtzeit erzählt. Ein mutiges Experiment, das leider nicht immer aufgeht. An Tom Hardy liegt es jedenfalls nicht, denn der Brite spielt einmal mehr ganz famos auf und gibt die Tragik seiner Figur glaubwürdig und mit einem intensiven Spiel wieder. Leider hat der Film dennoch ein großes Problem, denn Regisseur und Drehbuchautor Steven Knight vergisst den Zuschauer, der leider keinerlei emotionale Verbindung zur Hauptfigur aufbauen kann und somit anteilnahmslos dem Geschehen auf der Leinwand folgt. In Folge dessen schleichen sich trotz der kurzen Laufzeit auch so einige Längen ein. Schade eigentlich, denn das Konzept hatte durchaus Potential nach oben, aber letzten Endes ist es hauptsächlich der famose Tom Hardy, der den Film im Alleingang trägt.

Man kann die durchweg positiven Kritiken auf Rotten Tomatoes nicht nachvollziehen. Tom Hardy spielt zwar sehr gut, keine Frage. Aber der Film ist eintönig und es passiert absolut nichts.

- Spoiler Anfang -
Nach 5 Minuten weiß man schon wie der Hase läuft und der komplette Plot ändert sich nicht. Es bleibt so bis zum Schluss. Keine Wendungen, keine Überraschungen - man wartet vergeblich.
- Spoiler Ende -

Kritiker die jetzt sowas dort hinein interpretieren wie "Man sieht, wie eine Entscheidung das komplette Leben verändern kann. Eine Geschichte über einen Mann der eine Entscheidung trifft und diese durchzieht, egal welche Konsequenzen sie hat." überschätzen den Film absolut. Es passiert einfach nichts. Gar nichts. Der Film ist zwar mal etwas erfrischend anders, aber das Experiment ist leider misslungen. 1 Punkt gibts für den hervorragenden Tom Hardy.