Au revoir les enfants (1987)

Sicherlich ein weitestgehend guter Film, jedoch hatte er mich zu keinem Zeitpunkt wirklich berühren oder fesseln können. Dabei gefällt Inszenierung, Thematik und auch die Leistung der Darsteller, nur wie gesagt fehlte dem Film einfach etwas um mit den Charakteren mitfühlen zu können.

Über weite Strecken ist "au revoir les enfants" herausragende Vergangenheitsbewältigung. Feinfühlig wird von einem jüdischen Jungen, der sich 1944 in einem französischen Internat versteckt, erzählt. Die Gefahr des Krieges wird aus den Augen der Internatsschüler dargestellt - Louis Malle, der hiermit seine Vergangenheit aufarbeitet, verzichtet dabei auf die üblichen Klischees und eine zu pathetische Inszenierung. Einzig im Finale gibt's eine kleine Begebenheit, die etwas zu klassisch wirkt. Aber auch das senkt nicht die Qualität des sehr stark gespielten, hervorragend geschriebenen und inszenierten Holocaust-Dramas... (starke) 8 Klavier spielende Punkte

Definitiv. Hier geht es schließlich um einen jungen Juden der sich in einem franzöischen Internat versteckt um der Vernichtung zu entgehen. Da gibt es wohl inhaltlich keinerlei Paralellen.

...trotzdem sollte man die Thematik nicht mit Reservoir Dogs in Verbindung bringen. Ein scheinbar sehr persönlicher Film über Freundschaft, Glück und Verrat. Still und nachhaltig.

Dieser Film bildet angeblich die Inspirationsquelle von Tarantino für Reservoir Dogs:Bevor Quentin Tarantino selber Filme machte, vermietete er solche als Angestellter in einem Videogeschäft. Dort fiel er vor allem dabei auf, dass er den Titel des französischen Filmes "Au revoir les enfants" nicht korrekt aussprechen konnte. Es tönte immer wie "Reservoir Dogs". Für Tarantino Grund genug, einen Film so zu nennen.